UPDATE #2: Aus der Titeltraum
Handball Bundesliga
Drei Spieltage vor Saisonende ist sein Team im Titelkampf deutlich ins Hintertreffen geraten. Und die nächste schwere Aufgabe wartet schon am Mittwoch (19 Uhr/live Sport1) bei Frisch Auf Göppingen. Das Team vom Ex-Flensburger Lars Kaufmann hat gerade den EHF-Pokal gewonnen und ist gut drauf. Die Löwen spielen im Anschluss (20.45 Uhr/live Sport1) gegen den THW Kiel, der um Rang drei und somit die Champions League-Qualifikation kämpft. Aufgeben wollen die Flensburger daher noch nicht, wissen aber, dass ihre Chancen nur noch minimal sind. »Wir sind Profis und werden bis zum letzten Spieltag alles geben.Wenn sich doch noch eine kleine Chance auftut, dann wollen wir da sein. Wir wissen aber auch, dass die Voraussetzungen jetzt schwer sind«, sagte SG-Kapitän Tobias Karlsson nach der Partie.
Mit gebrochener Hand
Dabei war alles angerichtet für ein großes Fest im hohen Norden. Die Fans hatten einen Marsch aus der Innenstadt zur Halle organisiert und dort angekommen heizten sie bereits eine Stunde vor Spielbeginn mächtig ein. Knapp 15 Minuten vor Spielbeginn gab es zum ersten Mal stehende Ovationen. Vor 6300 Zuschauern in der ausverkauften Arena, darunter auch Sommer-Neuzugang Magnus Rød und SG-Legende Michael V. Knudsen, begannen die Hausherren überraschend mit Rasmus Lauge im rechten Rückraum, also ohne Linkshänder. Holger Glandorf fehlte verletzt und Johan Jakobsson saß zunächst auf der Bank, auf Mark Bult verzichtete Trainer Ljubomir Vranjes komplett. Diese taktische Variante ging nicht auf. Die SG hatte keinen Rhythmus im Angriff und produzierte »zu viele technische Fehler«, wie Vranjes nach dem Spiel sagte. Der Trainer wollte nicht näher darauf eingehen, weshalb Jakobsson nicht von Anfang an dabei war. SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke erläuterte nach kurzer Rücksprache mit Vranjes: »Johan hat mit einer gebrochenen Hand (rechts/Red.) gespielt.« Der Schwede hatte sich die Verletzung bereits vor zwei Wochen im Spiel gegen Lemgo zugezogen, in Absprache mit den Ärzten aber mitgewirkt. Es hatte ihm jedoch offensichtlich nicht gut getan, eingewechselt zu werden. Er wirkte wie ein Fremdkörper und konnte nie an seine zuletzt überragenden Leistungen anknüpfen. Insgesamt war das SG-Angriffsspiel Stückwerk. Glücklicherweise für die Hausherren war Torwart Andersson wieder in Top-Form und hielt sein Team vor allem nach dem Seitenwechsel im Spiel. Dennoch kassierte die SG die vierte Bundesliga-Heimpleite gegen die Mannheimer in Folge. Es waren die ersten beiden Punktverluste in dieser Saison vor heimischem Publikum, diese dürften am Ende allerdings schmerzhaft sein. »Es tut weh, mehr als normal«, so Vranjes, dessen Mannschaft nach der Final-Niederlage im DHB-Pokal und dem verpassten Einzug ins Final Four der Champions League auch die letzte Titelchance der Saison verspielt hat.
SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller n.e.– Karlsson, Eggert 3/1, Mogensen 1, Svan 4, Djordjic n.e., Jakobsson 2, Heinl, Zacharissen, Toft Hansen 2, Gottfridsson 2, Lauge 2, Mahé 5/1
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka (bei einem Siebenmeter)– Schmid 5, Sigurdsson 2/1, Baena 1, Mensah Larsen 2, Pekeler 1, Groetzki 4, Reinkind, Guardiola, Petersson 5, Ekdahl du Rietz 3, Manaskov n.e., Steinhauser n.e., Taleski n.e.
Schiedsrichter: Lars Geipel/Marcus Helbig
Zuschauer. 6300 (ausverkauft)
Siebenmeter: 3/2:1/1 (Eggert wirft vorbei)
Zeitstrafen: 3:1 (Eggert, Lauge, Toft Hansen – Ekdahl du Rietz)