Aller Anfang ist Opti

Sportartencheck: Segeln

15. Juni 2017, 19:00 Uhr

Bevor die Segler trainieren können, bringen sie ihre Boote selbst ins Wasser.

Glücksburg. Verschiedenste Bootsklassen gibt es wie unterschiedliche Damenschuhe. Man muss also entweder eine Frau sein, um die Welt des weiblichen Schuhwerks zu verstehen, oder aber ein passionierter Segler, um alle Boote in Klassen einordnen zu können. 


Die meisten Segler haben ihr Können auf einem Opti (oder ausgesprochen Optimisten) gelernt. Die kleinen Boote sind für Kinder ab etwa acht Jahren gut zu beherrschen und geben den besten Einstieg in die Welt des Segelns. Dies meint auf jeden Fall Jörg Rothert, hauptamtlicher Trainer beim Flensburger Segelclub (FSC), der seinen Sitz im Glücksburger Hafen hat.

Hobby zum Beruf

Auch er hat das Segeln auf einem Opti gelernt und hat sein Hobby zum Beruf gemacht. »Ich könnte mir gar nichts anderes vorstellen. Und wenn ich zum Beispiel Bürokaufmann gelernt hätte, wäre ich nach der Arbeit auf dem Wasser. So wie es jetzt ist, ist es also optimal«, sagt der 47-Jährige. Jeden Tag bringt er den jungen Seglern in verschiedenen Leistungsklassen das Segeln und alles, was dazu gehört, bei. »Sobald kein Eis auf der Förde ist, sind wir auf dem Wasser. Wir haben aber auch Hallentraining und Theorieunterricht. Hier lernen die Sportler alles über die Regeln, das Wetter, die Renntaktik und vieles mehr. In der Regel sind wir zwischen Ostern und den Herbstferien draußen«, fasst Rothert zusammen. Seit 2006 ist er beim FSC und hat mit seinen Athleten schon einiges gewonnen. Höhepunkte letztes Jahr waren die Olympia-Ausscheide mit Vereinsmitglied Jan Hauke Erichsen und dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft im 29er Boot der Unter-17-Jährigen.

Erfolgreiche Arbeit

»Wir hatten schon einige Weltmeister bei uns im Verein. 2016 hat Jan knapp die Qualifikation für die Olympischen Spiele verpasst. Die ganze Olympia-Kampagne war sehr spannend und hat Spaß gemacht. Stolz bin ich auch auf Tobias Matern und Bendix Hempel, die sich die Deutsche Meisterschaft geholt haben«, schwärmt der A-Lizenzinhaber von den Ergebnissen seiner Athleten. Und genau das treibt ihn an: »Ich bin immer mit viel Freude und Emotion dabei und brenne nach wie vor dafür. Deswegen mache ich auch gerne ein paar Überstunden. Das ist dann Ehrenamt«, sagt er mit einem Lächeln.

Platz für Jeden

Nicht alle Sportler im Verein wollen Leistungssegeln betreiben. Aber für jeden ist Platz. »Wir haben etwa 700 Mitglieder, davon sind 110 Kinder und Jugendliche. Die meisten sind Fahrtensegler. Sie wollen über die Förde segeln und das Erlebnis mit und auf dem Boot genießen. 50 bis 60 Mitglieder betreiben das Segeln wettkampforientiert. Für diese bin ich verantwortlich«, erklärt Rothert die Mitgliederstruktur. Die Jüngsten kommen jeden Dienstag und versuchen sich in den Optis. »Segeln macht Riesenspaß, wenn man es kann. Der Weg dahin kann aber sehr holprig sein. Für die Kinder ist es eine große Herausforderung. Sie sitzen allein im Boot und müssen oft das erste Mal eigene Entscheidungen treffen, die Konsequenzen haben. Dazu wackelt das Boot und es geht alles sehr schnell. Manchmal kann der Segelsport brutal sein. Aber wie gesagt, es lohnt sich, wenn man dran bleibt«, erklärt der Trainer, der mindestens sechs Einheiten im Boot für notwendig hält, um sich einigermaßen zurechtzufinden. Rothert lädt jeden ein, der gerne mal vorbeikommen will: »Wir haben viele Boote und jeder mit einem Bronzeabzeichen im Schwimmen kann das Segeln bei uns ausprobieren.« Für seine Leistungssegler hat er auch schon wieder Pläne: »Ich hoffe, dass wir diese Saison den Wiederaufstieg in die erste Bundesliga schaffen. Außerdem unterstütze ich die Jüngeren natürlich bei ihren Regatten und mache mit Jan Hauke Erichsen neue Pläne in Richtung Olympische Spiele 2020 in Tokyo.« Selbst hat Rothert bescheiden ehrgeizige Ziele: »Ich würde irgendwann gerne mal über den Atlantik fahren. Das habe ich trotz so vieler Jahre im Segelsport noch nicht geschafft. Aber das ist ja eher in die Sonne fahren und genießen«, sagt der engagierte Trainer, für den die Erfolge seiner Athleten fast immer an erster Stelle stehen. 


Grit Jurack

Resümee:

Siden 2006 har han været ansvarlig for uddannelsen af sejlerne. De yngste, som er omkring otte år, starter med optimistjolle og kommer efterfølgende istørre bådstyper. - Det tager lidt tid, før man får styr på båden, men når man først har lært reglerne og at styrre båden, så findes der ikke noget bedre, siger Jörg Rothert. I Lyksborg, hvor klubbens havn ligger, er der plads til både lystbådsejlads og konkurrencehold. De yngste kan deltage i forskellige regattaer. De ældste sejler i den næstbedste tyske liga og vil gerne rykke længere op. Rothert har allerede oplevet meget med sejladsen, men en drøm er ikke gået i opfyldelsen: - Jeg har en drøm om, at sejle engang over Atlanten. Ellers vil jeg gerne, at mine atleter kan opfylde deres drømme, siger han.

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