THW und SG klauen sich beide einen Punkt

Champions League

Thomas Bleicher
15. Oktober 2017, 19:30 Uhr

Flensburgs Lasse Svan (re.) und Magnus Rød versuchen, Kiels Lukas Nilsson aufzuhalten. (Foto: Sven Geißler)

Kiel. Ein Derby ist ein Derby ist ein Derby.
Daran hat sich auch beim 94. Aufeinandertreffen der beiden großen Nord-Vereine THW Kiel und SG Flensburg-Handewitt nicht geändert, das Unentschieden mit 20:20 (9:7) endete.
Die Flensburger traten auswärts in der ausverkauften Sparkassen Arena in Kiel vor 300 mitgereisten Fans an.
Die SG Flensburg-Handewitt konnte in ihr fünftes Champions League-Spiel in dieser Saison etwas entspannter gehen, als Gruppenschlusslicht Kiel (2:6 nach vier Spielen). Doch auch für sie galt es, ihren souveränen Start in die Gruppenphase der Königsklasse auszubauen.
Beide Mannschaften spielten von Beginn an mit Druck, scheiterten jedoch immer wieder in der Chancenverwertung.
Nach einer Parade von Mattias Andersson ging die SG nach drei Minuten in Führung. Doch der THW blieb dran und zog gleich.
Vor allem Andersson im Flensburger Tor war es zu verdanken, dass sich die Kieler die Führung zunächst nicht zurück kämpfen konnten.
Einige vertane Chancen auf Seiten der Flensburger und einem bärenstarken Niklas Landin führten dazu, dass es nach 15 Minuten Spielzeit immer noch 2:2 stand.
Das Spiel entwickelt sich immer mehr zu einem Duell der Torhüter.
Immer wieder kommen die Kieler frei zum Wurf, doch Flensburgs Nummer 1 scheint sich für seine letzte Saison in Flensburg vorgenommen zu haben, die Kieler noch einmal zu ärgern und ihnen so viele Bälle wie möglich zu klauen.
Aber auch Landin fischt auf der anderen Seite einen Ball nach dem anderen aus der Luft, bevor er das Netz berühren kann.

Viel Einsatz, wenig Tore

Mehr als zehn torlose Minute, so etwas gibt es sonst nur im Fußball.
Rune Dahmke dann mit dem Befreiungstreffer für die Kieler und der Führung für den THW (16.). Marko Vujin erhöht kurz darauf auf 4:2. Irgendwie schien sich plötzlich ein Knoten beim THW gelöst zu haben. Ohne Probleme suchten sich die Kieler teils die Lücken in der SG-Abwehr.
Und immer wieder Vujin.
Doch die Flensburger gaben nicht auf. Kentin Mahé verwandelte erfolgreich einen 7-Meter (25.) und Hampus Wanne verkürzte kurz darauf mit einem Konter aufs leere Tor auf 8:6 (26.)
Eine halbe Minute vor Ende der ersten Halbzeit steht es 9:7 für den THW Kiel. Alfred Gislasson nimmt das Time Out für die Kieler, doch der THW schafft es nicht mehr ihren letzten Angriff zu nutzen, um ihre Führung vor dem Schlusspfiff auszubauen. 

Landin stiehlt SG die Chancen

Die SG schien die Halbzeitpause für sich genutzt zu haben und spielte anfangs wesentlich losgelöster. Der Ausgleich am in der 32. Minute durch Rasmus Lauge zum 9:9.
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff dann sogar die kurzzeitige Führung für Flensburg.
Die Flensburger erspielten sich immer wieder Chancen, doch an dem Dänen Landin schien kein Weg vorbei zu führen.
Zu viele Lücken in der Flensburger Abwehr führten im Gegenzug dazu, dass sich der THW seine Führung schnell zurück erkämpfte.

Kampf bis zum Schluss

Doch Flensburg blieb dran, kämpfte sich zehn Minuten vor Schluss nach einen zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand wieder auf ein Tor an den Gegner aus der Landeshauptstadt heran.
Zwei Minuten vor Schluss dann der erneute Ausgleich von Außen durch Svan.

Rune Dahmke brachte den THW wieder in Führung doch Mahé verteidigte den Ausgleich. 
Letzter Angriff Kiel und Gislasson nahm erneut das Time Out. 20:20 und 16 Sekunden zu spielen. Was für ein Krimi, und Andersson hält! Es bleibt beim Unentschieden.

Lennart Adam

Statistik

THW: Landin, Wolff - Toft Hansen, Firnhaber, Weinhold 2, Dissinger 3, Wiencek, Ekberg 3/3, Zeitz 1, Frend-Öfors, Rahmel, Dahmke 3, Zarabec, Vujin 5, Bilyk, Nilsson 3.

SG: Andersson, Lind (n.e.) - Karlsson, Glandorf 3, Mogensen 2, Svan 4, Wanne 3, Jeppsson 1, Steinhauser (n.e.), Heinl, Zachariassen, Toft Hansen 1, Lauge 1, Mahé 4/3, Rød 1.
Zuschauer: 10.049
Schiedsrichter: Andreu Marin/Ignacio Garcia Sarradilla
Siebenmeter: 3/3:3/3
Zeitstrafen: 4:3