THW Kiel bangt um das Achtelfinale

13. November 2017, 17:40 Uhr

Kiel. Das Pfeifkonzert in der Kieler Arena störte die Handballer von Celje Pivovarna Lasko nicht im geringsten. Trainer Branko Tamse stellte sich mit seinen Spielern und einigen Fans jubelnd zu einem Siegerfoto im Tor auf. Der slowenische Meister hatte allen Grund zur Freude, denn mit dem 29:26-Sieg in der Champions League über den THW Kiel hatte er Großes geleistet und gleichzeitig die zarte Pflanze des Kieler Aufschwungs zertrampelt. »Wir haben dumme Fehler gemacht und dumme Entscheidungen getroffen«, zürnte THW-Coach Alfred Gislason. 9:1 Punkte hatten die Norddeutschen zuletzt in der Bundesliga geholt, 3:1 Zähler waren es in der europäischen Königsklasse. Der THW schien nach dem miserablen Start in die Saison wieder auf einem guten Weg zu sein. Doch das ist alles nur noch Makulatur. Mit 5:9 Punkten nach sieben Spielen fielen die Kieler auf den siebten Platz in der Vorrundengruppe B zurück. Damit würde der THW Kiel das Achtelfinale verpassen. Das hat es seit der Spielzeit 2003/04, als die Norddeutschen sich nicht für die Königsklasse qualifiziert hatten, nicht mehr gegeben. Zumindest das Viertelfinale war immer erreicht worden. Dabei hatten die Kieler alle Chancen, das Spiel für sich zu entscheiden. 

»Wir haben es aber fünf, sechs, sieben Mal nicht geschafft, auf vier Tore davonzuziehen«, sagte Linksaußen Rune Dahmke. Maximal drei Treffer betrug der Vorsprung des THW, der die für ihr junges Alter routiniert aufspielenden Slowenen immer im Spiel ließ. Beim 23:22 (49.) lag der Gast erstmals vorn und gab die Führung bis zum Ende nicht mehr ab. Dass der THW seinen Vorsprung nicht ausgebaut hatte, mussten sich die Gislason-Schützlinge selbst zuschreiben. Sowohl im Angriff wie auch in der Abwehr fehlte die letzte Konsequenz. Allein Marko Vujin leistete sich innerhalb einer Minute drei Fehlwürfe. Dazu waren die Gastgeber in der Defensive nicht beweglich genug. Am Sonntag haben die Kieler beim Rückspiel in Celje die Chance zur Wiedergutmachung.

(dpa)