Jetzt stehen sie ganz oben

Handball-Bundesliga

Thomas Bleicher
23. November 2017, 20:25 Uhr

Henrik Toft Hansen und seine SG besiegten Magdeburg. (Foto: Lars Salomonsen)

Flensburg. Geschafft. Mit einem 29:24 (15:12)-Heimerfolg im Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Magdeburg kletterten die Handballer der SG Flensburg-Handewitt am Donnerstagabend an die Tabellenspitze. Mit jetzt 23:5 Zählern überholte die Mannschaft von SG-Cheftrainer Maik Machulla aufgrund des besseren Torverhältnisses den bisherigen Spitzenreiter Füchse Berlin.

Und: auch die Konkurrenz spielte an diesem Abend für Flensburg. Der amtierende Meister und Liga-Dritte Rhein-Neckar Löwen unterlag überraschend bei Frisch Auf Göppingen (26:28) und hat jetzt 20:6 Punkte. 
Und SG-Erzrivale THW Kiel kann nach der 27:31-Niederlage beim VfL Gummersbach und nun 17:11 Punkten wohl bereits frühzeitig sämtliche Titelambitionen vergessen.

SG lief erfolgreich Rückstand hinterher

Für den Erfolg gegen Magdeburg in der bestens besuchten Flens-Arena musste die SG Flensburg-Handewitt - wie so oft zuletzt gegen die Magdeburger - einen zunächst etwas steinigen Weg zurücklegen.
Die Fördestädter kamen schlecht aus den Startlöchern. Der Däne Michael Damgaard und zweimal Magdeburgs Top-Schütze und Rechtsaußen Robert Weber trafen zur 3:1-Führung (4.) der Mannschaft aus Sachsen-Anhalt. Hampus Wanne (2) sowie Simon Jeppsson schlugen aber zurück (4:4) und nach genau neun Minuten erzielte SG-Rechtsaußen Lasse Svan die erste Flensburger Führung (5:4).
Bis dahin hatte sowohl die SG, als auch die eifrigen Magdeburger mit den drei Dänen Jannick Green (Tor), Michael Damgaard und Mads Christiansen, zahlreiche gute Chancen ausgelassen. Auch technische Fehler hüben wie drüben prägten den nervösen Beginn.
Und: Die Gäste blieben gefährlich. Und trafen zunächst besser als die SG. Robert Weber mit seinem vierten Tor erzielte in der 18. Minute die erste aber letztlich einzige Zwei-Tore-Führung für die Gäste (10:8).
Flensburgs Coach Maik Machulla brachte nun Kentin Mahé anstelle des Schweden Jeppsson fest im Rückraum. Und nun lieferte die SG: Die Hausherren nutzten eine Überzahlsituation erfolgreich aus. Erst traf Henrik Toft Hansen aus der eigenen Spiel-Hälfte ins verwaiste SC-Tor (10:10)  und Hampus Wanne brachte die SG dann mit seinem dritten Tor wieder in Front (11:10). 
Lasse Svan gelang drei Minuten vor der Pause von Rechtsaußen die erste Zwei-Tore-Führung seiner SG (13:11), die Linkshänder Holger Glandorf pünktlich vor der Pausensirene - noch dazu per Kempa-Trick - auf 15:12 ausbaute.

Robert Weber hielt SC lange am Leben

Die Flensburger machten dann da weiter, wo sie aufgehört hatten. Kentin Mahé (16:12) und Simon Jeppsson (19:15) bauten die Führung zwischenzeitlich auf vier Tore aus. 
Magdeburg aber hat einen Robert Weber, und der Rechtsaußen allein hielt seine Magdeburger am Leben. Er erzielte beim 17:19 bereits seinen elften (!) Treffer für die Magdeburger. Insgesamt traf er sogar 14 Mal.
Weber allein aber konnte es nicht richten - die SG spielte ihr Mehr an Qualität aus und hielt den Widersacher konsequent in Schach. Spätestens als Flensburgs französischer Doppel-Weltmeister Kentin Mahé in der 50. Spielminute mit seinem vierten Tor das 23:19 warf, war die Vorentscheidung zu Gunsten der SG gefallen.
Für die SG geht es am Sonntag mit dem Champions League-Auswärtsspiel bei RK Celje (Anwurf 17 Uhr) weiter.

Marc Reese

Mehr am Sonnabend hier auf FL-ARENA.de sowie in der gedruckten Flensborg Avis.