DHK Flensborg rundum glücklich

Handball 3. Liga

27. November 2017, 10:20 Uhr

Die Gäste (in rot) nahmen den bärenstarken Malte Jessen immer wieder hart in die Mangel. (Foto: Lars Salomonsen)

Flensburg. »Dieser Sieg war enorm wichtig. Gerade nach der ärgerlichen Niederlage letzte Woche. Das gibt uns Selbstvertrauen - wir gehen jetzt mit breiter Brust in das Derby gegen die SG.« 


Lasse Worm und seine Teamkameraden vom DHK Flensborg schlossen sich am Sonnabend um 18.30 Uhr in die Arme, tanzten freudig und erleichtert vor den 357 Besuchern in Idrætshallen. Der so heißersehnte Heimsieg war geschafft. Mit 27:26 (13:10) besiegten die DHK-Handballer den MTV Braunschweig und verschafften sich damit Luft in Richtung Abstiegszone. Dafür war bedingungsloser Einsatz vonnöten. Der DHK ging von Beginn an hochkonzentriert zu Werke und setzte sich mit einem Blitzstart auf 3:0 ab. Ideenreich und beweglich agierten die Schützlinge von Trainer Torben Walluks gegen die erwartet offensive 3:3-Formation des Gegners. Der DHK stand hinten stabil und sicher, hatte mit Paul Weidner einen gut aufgelegten Torwart. In der ersten Viertelstunde erlaubte der DHK nur Gegentore des insgesamt siebenfachen Torschützen Ivan Kucharik (MTV), und ging mit einer 13:10-Führung in die Kabine. 

Nach dem Seitenwechsel zunächst ein ähnliches Bild. Der DHK setzte sich weiter ab (15:11), verkraftete ein kurzes Zwischentief (17:15/39.) und spätestens als Lasse Worm und wenig später Timo Brüne Sechs-Tore-Führungen (22:16, 23:17) herauswarfen, deutete alles auf einen souveränen DHK-Sieg hin. Der MTV aber wehrte sich. Und der DHK ließ nach. Als der Vorsprung schwand (23:19/47.52 Min.) reagierte Walluks mit einer Auszeit. Der DHK fing sich zunächst auch, der MTV kam aber in der Folgezeit bedrohlich nahe (23:25, 24:26). Ein von den Unparteiischen gegebenes Stürmerfoul und eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe für Gäste-Coach Volker Mudrow spielten dem DHK in die Karten. Das Tor zum 27:24 vom DHK-Dänen Lasse Johannsen knapp anderthalb Minuten vor der Schlusssirene war der »Todesstoß« für den aufopferungsvoll kämpfenden Gast. »Ich bin unheimlich stolz auf die Jungs. Wir hatten zuletzt einige Nackenschläge zu verkraften. Und bei der engen Tabellenlage waren das heute eher sogar vier Punkte für uns«, lobte und freute sich Walluks. Er hob in seiner Analyse die starke Torwartleistung von Weidner ebenso hervor, wie die starke Defensive insbesondere in der ersten Halbzeit (»Zehn Gegentore ist in Ordnung«), außerdem habe man es im Gegensatz zu Spielen zuvor geschafft, sich vorentscheidend abzusetzen. Walluks nutzte die gut besuchte Pressekonferenz auch dazu, einmal den Fleiß und Einsatz seiner Akteure zu loben, die eher in der zweiten Reihe stehen und weniger spielen. »Sie alle hängen sich volles Rohr rein. Als Trainer ist es oft schwierig, bei so engen Spielen. Doch jeder hier gibt 100 Prozent, die zerfetzen sich«, so die einprägsamen Worte eines stolzen Trainers. Sein Trainerkollege Volker Mudrow suchte nach Spielschluss das Schiedsrichtergespann auf, er hatte Redebedarf. Das gepfiffene Stürmerfoul und seine Zeitstrafe hatten dem erfahrenen Handballer gehörig zugesetzt. »Das hier ist kein Wattepusten. Doch in so einer Situation, die im Spiel 20 Mal vorkommt, Stürmerfoul zu pfeifen - das ist ärgerlich für uns. Mit solchen Entscheidungen dürfen Schiedsrichter ein Spiel nicht entscheiden«, moserte Mudrow. Für den DHK geht es am Freitag - im dritten Heimspiel in Folge - mit dem Derby gegen das Juniorteam der SG Flensburg-Handewitt weiter. 


Marc Reese

DHK Flensborg: Weidner, Basenau (n.e.) - Zakrzewski 2, Jessen 2, Pedersen 2/1, Brüne 1, Worm 1, Blumenberg (n.e.), Wickert-Grossmann, Jochimsen 3, Timm 5/5, Ejmar, Johannsen 4, Desler 7.

MTV Braunschweig: Wilken, Panzer - König, Czok 3, Alex, Wolters, Krause 9/1, Seekamp, Nikolayzik 2, Körner 2, Giese, Hoffmann 3, Kucharik 7.
Siebenmeter: 9/6:3/1 
Zeitstrafen: 4:4
Zuschauer: 357
Schiedsrichter: Manuel Borchardt/Lukas Grude