»Sie haben so viel Qualität und sind jederzeit in der Lage gegen jede Mannschaft auf der Welt zu gewinnen. Sie haben das beste Torhüter-Gespann der Liga, eine super Abwehr und wir brauchen nicht darüber zu reden, ob die irgendwelche Probleme haben. Du musst gegen Kiel deine Leistung bringen, zu 100 Prozent wach und fokussiert sein - wenn du glaubst, dass Kiel irgendein Problem hat, dann bist du schon in Gefahr. Das sollten wir nicht machen.« 

Die SG tue gut daran, so Machulla, sich auf die eigene Leistung zu konzentrieren. »Wenn wir die Energie und die Spielfreude auf die Platte bringen wie zuletzt, dann sind wir auf einem guten Weg«, sagte der 40-Jährige. 

Das kann man wohl sagen. Bereits vor dem Spiel gegen den THW ist sicher, dass die Flensburger (14:4 Punkte) in der Champions League mindestens auf Gruppen-Platz zwei ins Jahr 2018 und die mehrwöchige EM-Pause gehen. Veszprém mit Ex-Trainer Ljubomir Vranjes (11:7 Punkte) kann selbst bei einer SG-Niederlage und eigenem Heimsieg am Sonnabend gegen Kielce nicht an der SG vorbei. Gruppenprimus Paris Saint-Germain (16:2 Punkte) empfängt am Sonnabend Veszprém-Bezwinger Aalborg. 

»Brest ist momentan die einzige Mannschaft, die etwas abfällt und im Moment auch deutlich verliert. Ansonsten ist es in der Gruppe sehr eng. Selbst Aalborg als Gruppenletzter macht gute Spiele und Ergebnisse, so dass wir uns sehr über unsere momentan 14 Punkte freuen«, sagt Maik Machulla. Auch wenn sich die SG Flensburg-Handewitt und der deutsche Rekordmeister THW Kiel nahezu in- und auswendig kennen, so spielen vor diesem 95. Derby durchaus einige Ungewissheiten mit. Denn während Maik Machulla dieselbe Truppe wie beim Sieg in Celje aufbieten will (bei seinem Kreisläufer Jacob Heinl stand allerdings am Dienstag eine eingehende Untersuchung seiner lädierten Schulter an), so darf man gespannt sein, ob Kiel seinen Linkshänder Steffen Weinhold wieder dabei hat. »Ich gehe davon aus, dass Steffen wieder dabei ist«, sagte Machulla dazu. Der Trainer der Flensburger hat die Kieler genau beobachtet und macht sehr viel Flexibilität beim Gegner aus. »Kiel wechselt zwischen verschiedenen Abwehrsystemen und sie sind sehr kreativ im Angriff«, so Machulla mit Verweis darauf, dass es einen Unterschied mache, ob im THW-Rückraum gerade Miha Zarabec, Christian Dissinger, Nikola Bilyk, Lukas Nilsson, Christian Zeitz oder Marko Vujin auf der Platte steht. Oder eben der seit Monaten verletzte Superstar Domagoj Duvnjak. Das THW-Coach Alfred Gislason den Kroaten mal eben - noch dazu jetzt in einem heißen Derby - aus dem Hut zaubert, das glaubt Machulla eher nicht.