Das große Zeugnis der SG-Spieler

Einzelkritik/Bewertung

Thomas Bleicher
29. Januar 2018, 11:30 Uhr

Wir haben die jetzigen und kommenden Spieler des Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt bei der nun beendeten Handball-EM in Kroatien genau unter die Lupe genommen. (Fotos: dpa/Scanpix)

Varazdin. Die SG Flensburg-Handewitt hat bei der EM in Kroatien einen Rekord aufgestellt. Mit neun Spielern im Halbfinale waren die Norddeutschen der Club mit den meisten Teilnehmern. Insgesamt waren zehn SG-Akteure in Kroatien im Einsatz. Außerdem drei Spieler die im Sommer an die Förde wechseln. 

Wir haben die Flensburger auf dem Balkan intensiv beobachtet und ihnen ein Zeugnis ausgestellt. Da sowohl das Finale als auch das Spiel um Platz drei nach Redaktionsschluss der Flensborg Avis beendet wurden, konnten mögliche Medaillengewinne nicht berücksichtigt werden.
Zudem fehlt Kevin Møller in der Bewertung, da das Spiel um die Bronzemedaille sein einziger Einsatz war. Er wurde erst zum Finalwochenende nachnominiert.
In der Bewertung auch die Norweger Magnus Jøndal, Gøran S. Johannessen und Torwart Torbjørn Bergerud, die im nächsten Sommer zur SG Flensburg-Handewitt wechseln. 

So wurde bewertet

1 Ball - Nicht EM-reif 

2 Bälle - Schwache EM 
3 Bälle - durchschnits-EM 
4 Bälle - EM-reif 
5 Bälle - starke EM 
6 Bälle - Überragende EM 

Die Spieler

Magnus Rød (Norwegen): Die größte Leistung von Magnus Rød war, dass er nach seinem Mittelhandbruch in 2017 überhaupt gespielt hat. Es wurden allerdings nur 27 Minuten. Einsätze/Tore: 6/3, Bewertung: 3 Bälle


Magnus Jøndal (Norwegen): Der Flügelflitzer erzielte viele Tore, hatte aber eine klar schwächere Quote (56 %) als vor einem Jahr bei der WM. Auch die mangelhafte Chancenverwertung kostet sein Team das Halbfinale. Einsätze/Tore: 6/18, Bewertung: 3 Bälle

Henrik Toft Hansen (Dänemark): Absoluter Stammspieler im Angriff und Abwehr. Ackerte und kämpfte unermüdlich, bekam die Abwehrschwäche im Halbfinale aber auch nicht in den Griff. Einsätze/Tore: 7/9, Bewertung: 4 Bälle

Simon Jeppsson (Schweden): Klasse erste EM des langen, der im Halbfinale mit einer Halsentzüdung fehlte. Zeigte sein Auge und seine Torgefahr, war ein Allstar-Kandidat. Einsätze/Tore: 6/21, Bewertung: 4 Bälle

Lasse Svan (Dänemark):  Überragend gegen Slowenien, aber mehr auf der Bank als unter Gudmundur Gudmundsson. Zwischendurch angeschlagen, stark gegen Schweden.Eins¨zte/Tore: 7/20, Bewertung: 4 Bälle

Jim Gottfridsson (Schweden): Bester Schwede, bester SG-Spieler und Bester des gesamten Turniers (MVP). Weltklasse und absoluter Chef im Ring sowohl auf als auch neben dem Platz. Einsätze/Tore: 7/27, Bewertung: 6 Bälle

Anders Zachariassen (Dänemark): Starkes Offensiv-Spiel des EM-Debütanten, der aber Schwächen in der 6:0-Abwehr offenbarte. In der Spitze der 5:1-Abwehr extrem wertvoll. Bestwert im Team: 93 Prozent Trefferqoute. Einsätze/Tore: 6/14, Bewertung: 3 Bälle

Hampus Wanne (Schweden): Starkes Debüt auf internationaler Bühne. Wurde immer besser im Turnier und bekam vor alle im Halbfinale viel Verantwortung im Duell mit Lasse Svan. Einsätze/Tore: 7/11, Bewertung: 4 Bälle

Gøran S. Johannessen (Norwegen): Kam stark ins Turnier und war eine große Entlastung für Superstar Sander Sagosen, aus dessen Schatten er (noch) nicht getreten ist. Ein gutes Turnier des Rückraumspielers. Einsätze/Tore: 6/15, Bewertung: 4 Bälle

Kentin Mahé (Frankreich): Treffsicher und torgefährlich ging Mahé wie alle Franzosen im Halbfinale etwas unter. Trotzdem ein überragendes Turnier von ihm. Einsätze/Tore: 7/29, Bewertung: 4 Bälle

Torbjørn Bergerud (Norwegen): Der WM-Held von 2017 zeigte erst sein Potenzial gegen Schweden, da war es zu spät und das Halbfinale am Ende futsch. Hadert selbst mit seinem Spiel und hielt es für »zu schwach«. Einsätze/Prozent gehaltener Bälle: 6/34%, Bewertung: 2 Bälle

Rasmus Lauge (Dänemark): Sein bestes Turnier jemals wurde nicht mit dem krönenden Abschluss belohnt. Bitter das elf Tore und neun Vorlagen gegen Schweden nicht zum Final-Einzug reichten. Einsätze/Tore: 7/36, Bewertung: 5 Bälle.

Ruwen Möller