DHK: Trainer und Spieler zieht es weg

Umbruch

Thomas Bleicher
08. Februar 2018, 08:20 Uhr

Torben Walluks wird nach nur einer Saison als Trainer beim DHK wieder aufhören. (Fotos: Tim Riediger)

Trainer Torben Walluks wird den Handball-Drittligisten nach der Saison ebenso verlassen wie die Leistungsträger Malte Jessen und Ole Zakrzewski.

Flensburg/Tating. Peter Stotz und Tim Blohme sind momentan nicht zu beneiden. Die beiden Geschäftsführer müssen um den Ligaverbleib ihres abstiegsbedrohten Handball-Drittligisten DHK Flensborg zittern - und vor allem ein starkes, hungriges Team für die Zukunft basteln.
Denn sowohl Trainer Torben Walluks als auch die Leistungsträger Malte Jessen und Ole Zakrzewski hören nach dieser Saison beim DHK auf. 
»Der DHK hätte im Dezember gerne verlängert. Und ich auch. Bei meiner Frau hat sich aber die berufliche Situation geändert. Und das hat natürlich auch Auswirkungen auf das Familienleben. Meine Frau hat mir immer den Rücken gestärkt, ich sehe mich da auch in der Pflicht«, erklärt Trainer Torben Walluks.
Und damit meint er auch den Verein. Kompromisse und halbe Sachen sind so gar nicht seins. »Ich mache etwas zu 100 Prozent - oder gar nicht«, sagt Walluks und wiederholt damit einen Satz, den er auch vor der Saison aussprach. 

Stotz: »Wir lassen uns Zeit«

»Wir trainieren dreimal pro Woche. Eigentlich sind wir uns alle einig, dass es vier, oder fünf Mal sein müssten, denn wir merken, wie hoch das Niveau in der Liga ist. Diese Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, ich hab schlaflose Nächte gehabt. Die Entscheidung habe ich getroffen. Es ist eine Vernunftsentscheidung«, sagt Walluks, der in Tating - unweit von St. Peter-Ording - lebt und daher oft erst spät abends bzw. kurz vor Mitternacht nach Hause kommt.
Der DHK Flensborg muss nun also einen Nachfolger finden. »Wir haben erste Gespräche geführt, lassen uns aber Zeit und nicht unter Druck setzen«, sagt Peter Stotz.
Dabei hat er ein klares Ziel vor Augen. »Wir wollen uns weiterentwickeln und Spieler ausbilden. Vielleicht einmal pro Woche mehr trainieren. Athletisch soll es so weitergehen, aber insgesamt wollen wir professioneller werden. Das ist unsere grundsätzliche Ausrichtung«, erklärt der DHK-Geschäftsführer.
Torben Walluks coacht den DHK also nur eine einzige Saison, nachdem er im Vorjahr den langjährigen DHK-Trainer und ehemaligen Weltklasse-Kreisläufer Matthias Hahn abgelöst hat. »Torben hat Schwung reingebracht. Die Jungs sind fit. Grundsätzlich hätten wir uns aber mehr vom Trainerwechsel erhofft. Das hat aber nichts mit Torben persönlich zu tun. Sportlich sind wir ganz einfach nicht zufrieden«, sagt Peter Stotz. 13:23 Punkte nach 18 Spielen - Platz elf. Das aktuelle Schlusslicht Hannover-Burgwedel hat gerade mal drei Zähler weniger. Es droht der Abstieg. Stotz, dessen DHK am Sonnabend (17 Uhr) im Heimspiel gegen den Oranienburger HC ein enorm wichtiges Spiel vor der Brust hat, ist kämpferisch: »Wir sind hochmotiviert.«

»Ein Abstieg wäre das Schlimmste«

Ole Zakrzewski wird seinen DHK nach dieser Saison verlassen. Der junge Rückraum-Shooter sucht eine neue Herausforderung. (Foto: Tim Riediger)

»Wir müssen gewinnen. Ein Abstieg wäre das Schlimmste«, sagt sein torgefährlicher Rückraum-Shooter Ole Zakrzewski. Auch und gerade für ihn sind die letzten zehn Saisonspiele immens wichtig. Denn auch der 25-Jährige mit der Nummer »3« auf dem Trikot wird den DHK nach dieser Saison verlassen. »Ich habe mich dazu entschieden, meinen Vertrag nicht zu verlängern. Ich schließe in diesem Sommer mein Studium ab. Ich hatte dann fünf tolle Jahre hier beim DHK. Ich habe jetzt aber einfach noch einmal die Möglichkeit, etwas anderes zu machen. Ich werde auf jeden Fall weiter Handball spielen. Das ist auch keine spontane Entscheidung und hat nichts mit der sportlichen Situation zu tun«, sagt Zakrzewski. 

»Aufwand ist zu hoch«

DHK-Führungsspieler Malte Jessen hört nach dieser Saison beim DHK Flensborg auf. Ihm ist der Aufwand mittlerweile zu groß. (Archivfoto: Tim Riediger)

Das gilt auch für Malte Jessen, Kapitän ud Leitwolf des DHK, der ebenfalls in der nächsten Saison nicht mehr für den DHK Flensborg auflaufen wird. »Ich höre beim DHK auf. Der Aufwand dritte Liga ist einfach zu groß. Ich habe das jetzt zehn Jahre lang gemacht. Das reicht«, sagte Malte Jessen am Mittwochnachmittag im Gespräch mit Flensborg Avis. Malte Jessen kam im Sommer 2014 als Nachfolger für Marcel Möller (der DHK-Abwehrchef wechselte zum Juniorteam der SG Flensburg-Handewitt) von der HSG Tarp-Wanderup zum damaligen Oberligisten DHK Flensborg und hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die dritte Liga knapp ein Jahr später.

Es gibt also jede Menge zu tun für die Entscheidungsträger des DHK Flensborg. Sie müssen einen neuen Chefcoach finden und ein schlagfertiges Team für die nächste Saison zusammenstellen. 

Schnell in die Spur finden

Doch für welche Liga? Zunächst einmal muss die Mannschaft nach dem schwachen Auftritt am Freitag am Tag der Youngster bei der 22:27-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt II zurück in die Spur finden, um in den restlichen zehn Saisonspielen die nötigen Punkte für den Klassenerhalt zu holen. In den vergangenen Tagen bereitete die Torhüterposition Sorgenfalten. Weil die Stammkeeper Paul Weidner (Zerrung) und Jasper Basenau (Knieprobleme) angeschlagen sind und der Däne Henk Muus Meyer, der zuletzt im Derby gegen das SG-Juniorteam lange zwischen den Pfosten stand, beim Oranienburg-Spiel sicher fehlen wird, hat der DHK sicherheitshalber bei einem guten alten Bekannten angeklopft. »Wir haben Christoph Peters reaktiviert«, verriet Peter Stotz.

Gut möglich, dass »Theke« im Ernstfall zwischen den Pfosten helfen muss. Ohnehin verzichten muss der DHK Flensborg weiterhin auf Timo Brüne, der voraussichtlich noch drei Wochen lang fehlen werde.
Marc Reese

Dansk resume

Dansk Håndboldklub (DHK) Flensborg skal finde en ny træner. Cheftræner Torben Walluks, som overtog posten fra den mangeårige træner Matthias Hahn sidste sommer, stopper i klubben efter denne sæson. Det har private årsager. Det ligger derudover fast, at også holdkaptajn Malte Jessen og bagspiller Ole Zakrzewski stopper i DHK Flensborg, når sidste kamp i denne sæson er spillet. Den målfarlige Ole Zakrzewski, 25 år, er klar til en ny udfordring. Malte Jessen begrunder sin beslutning med, at belastningen i 3. liga eferhånden er for stor. Han kan på nuværende tidspunkt ikke sige, om han muligvis fortsætter med at spille håndbold i en anden klub.