Geschlauchte SG ohne Chance

Champions League

Thomas Bleicher
19. Februar 2018, 10:10 Uhr

Maik Machulla. (Archivfoto: Tim Riediger)

Paris/Flensburg. Am Sonntagmittag war Maik Machulla bereits wieder zu Hause. Um 7.20 Uhr in der Früh hob der Flieger in Paris ab, beförderte den Chefcoach der SG Flensburg-Handewitt und seine Schützlinge nach der 21:29 (10:19)-Packung im Champions League-Gruppenspiel am Samstagabend bei Titelfavorit Paris Saint-Germain zurück in die Heimat.

Zurück liegen nervenaufreibende, intensive und auslaugende Tage und Stunden für Machulla und seine SG-Handballer. Einem Team, dem die Terminhatz (am Donnerstagabend erst musste die SG in der Liga gegen Melsungen ran) gründlich zusetzt. »Wir waren körperlich und mental nicht in der Lage, um dagegenzuhalten. Paris hat aber auch so richtig Alarm gemacht, mehr noch, als ich es bislang von ihnen gesehen habe. Sie haben kaum einen Fehler gemacht, waren sehr konzentriert«, analysierte Machulla im Gespräch mit Flensborg Avis. 

Neun-Tore-Rückstand zur Pause

So schwach wie in der ersten Halbzeit präsentierten sich die SG-Handballer schon lange nicht mehr. Lediglich bis zum 4:4 hielten die Gäste in der französischen Metropole mit, bereits zur Pause und einem Neun-Tore-Rückstand war die Situation aussichtslos für den Widersacher aus Deutschlands hohem Norden gegen die Star-Truppe aus Paris, die selbst das Fehlen vom Dänen Mikkel Hanen (verletzt) locker kompensieren konnte. 
Gegen die Pariser, die sich mit dem Heimsieg bereits zwei Spieltage vor Ende der Gruppenphase den Sieg in dieser Vorrundengruppe B sicherten, steigerte sich die SG zwar in der zweiten Halbzeit, und entging so einer noch höheren Schlappe.
»Trotz der schwierigen Lage, wollten wir es in der zweiten Halbzeit besser machen. Da hatten wir dann auch einige Torwart-Paraden, unsere Abwehr stand stabiler und wir haben in der zweiten Hälfte ein Tor mehr geworfen als Paris. Und ich habe auch Positives mitgenommen: Magnus (Rød) hat seine Sache gerade im Angriff sehr gut gemacht. Auch Thomas (Mogensen). Und Henrik Toft Hansen, der aufgrund der Verletzungen von Jacob Heinl und Anders Zachariassen 60 Minuten ran musste. Aber irgendwie war das zu wenig, so ehrlich müssen wir zu uns sein. Wir waren nicht in der Lage, länger dranzubleiben«, sagte Maik Machulla. 
 Ohne das als Entschuldigung für die hohe Niederlage anführen zu wollen, so machen seine Worte und Erklärungen sehr deutlich, wie sehr der enge Terminkalender ihm und seiner SG zusetzt. »Es waren nur 44 Stunden zwischen dem Spiel gegen Melsungen und dem in Paris. Wir haben das in der Vergangenheit gut gemeistert, diesmal haben wir es nicht geschafft. Wir haben immer gesagt, dass wir die Situation so nehmen, wie sie ist. Doch es ist schwer, und es ist schade«, sagte Machulla. Zu allem Überfluss muss sich die SG jetzt auch noch Sorgen machen. Um Anders Zachariassen. Gerade als Machulla sich in der Vorbereitung auf das Spiel befand, kam der Däne kurz vor dem Spiel mit Physio im Schlepptau zum Trainer. Knieverletzung beim Aufwärmen. »Nun müssen wir am Montag die Diagnose abwarten. Ich hoffe, dass es nichts Schlimmes ist und Anders schnell wieder dabei ist«, sagt Machulla.

Kampf um Platz 2

In der Gruppe B ist der Kampf um Platz zwei, der ein vom Papier her günstigeres Achtelfinale bringt, spannender denn je. Die SG braucht in den verbleibenden beiden Gruppen-Spielen am Sonntag (17 Uhr, Flens-Arena) gegen Veszprém um Ex-Trainer Ljubomir Vranjes und dann am 4. März (16.50 Uhr) in Aalborg wohl zwei Siege, um sich den ungarischen Meister und auch den THW Kiel (gewann in Aalborg) im Ringen um Platz zwei vom Leibe zu halten. Erstmal geht es aber in der Liga weiter. Am Donnerstag (19 Uhr) beim TV 05/07 Hüttenberg.


Marc Reese

Tore Paris Saint-Germain:Gensheimer 5/2, N. Karabatic 5, L. Karabatic 4, Remili 4, Abalo 3, Keita 2, Sagosen 2/1, Stepancic 2, Kounkoud 1, Narcisse 1
SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller - Mahé 6/2, Rød 5, Mogensen 4, H. Toft Hansen 4, Lauge 1, Svan 1, Steinhauser, Wanne, Gottfridsson, Glandorf.
Zuschauer: 3.500
Strafminuten:6/4 

Dansk resume: Træt, udmattet og skuffet. Sådan kom håndboldklubben SG Flensburg-Handewitt søndag hjem efter lørdagens Champions League-kamp i Paris. Kun 44 timer efter Bundesliga-sejren i torsdags skulle SG-spillerne på banen igen i Frankrigs hovedstad. Her viste det sig, at Flensborg var uden en chance og tabte 21-29 (10-19). Paris, som måtte undvære sin skadede danske stjernespiller Mikkel Hansen, er allerede sikker på førstepladsen i pulje B. SG har nu brug for sejre over Veszprem (lørdag) og i Aalborg (4. marts). Samtidig håber klubben, at Anders Zachariassen, der havde knæproblemer under opvarmningen i Paris, ikke er alvorlig skadet.