An Kurze-Hose-Torwart und sich selbst gescheitert

SG-Juniorteam/3. Liga

Thomas Bleicher
19. Februar 2018, 08:20 Uhr

Trainer Sascha Zollinger und seine SG II mussten am Sonnabend mit leeren Händen den weiten Weg nach Hause fahren. (Archivfoto: Sven Geißler)

Hannover. »Ich bin noch ein bisschen angefressen. Obwohl wir nur neun Feldspieler zur Verfügung hatten, war vom Spielverlauf her mehr möglich gegen vollbesetzte Burgwedeler. Und nun diese ellenlange Rückfahrt, das wird nicht schön.« 

 Sascha Zollinger, Trainer der Drittliga-Handballer der SG Flensburg-Handewitt II, war schwer enttäuscht nach der 23:25 (13:15)-Niederlage bei Handball Hannover-Burgwedel. 
 Dabei legte die SG so fulminant gut los vor den knapp 180 Zuschauern. Rechtsaußen Janos Steidtmann warf nach 128 Sekunden das 4:1, bis zum 10:7 durch Johannes Krüger (14.) sah es phantastisch aus für das Zollinger-Team. Was dann aber kurz darauf passierte war richtig ärgerlich. Bei doppelter Überzahl und 10:8-Führung scheiterte erst Simon Hennig vom Siebenmeter-Strich, auch seinen Kollegen gelang in dieser Phase kein Torerfolg. 

Starker Patrick Anders im Tor

Die Gastgeber, die in dieser Phase eine Auszeit nahmen, drehten vollbesetzt wieder auf und gingen ihrerseits nach drei Treffern in Serie mit 11:10 in Führung. 
Das 12:11 durch den diesmal erfolgreichen Hennig sollte dann die allerletzte Flensburger Führung bleiben. 
»Wir kommen richtig gut rein in dieses Spiel, führen lange, sind aber dann beim Überzahlspiel nicht clever genug«, haderte Zollinger.
Bei Burgwedel ragte besonders der in der Winterpause zurückgeholte Patrick Anders heraus. Der unorthodox daherkommende »Kurze-Hose-Torwart« hielt »hervorragend«, wie Zollinger neidlos anerkennen musste. 
Gut hielt auch Andreas Meyer Ejlersen, der bei der SG im zweiten Spielabschnitt unter die Latte ging. »Er hat uns Stabilität gegeben«, befand Zollinger. Allerdings wirkte sich die dünne Personaldecke immer mehr aus. Vor allem das krankheitsbedingte Fehlen von Norman Tom Louwers. Da Marlon Runow verletzt ist, fiel quasi der Mittelblock aus, und vorne am Kreis musste sich Morten Dibbert in den Dienst der Mannschaft stellen.Nicht mehr die Luft
»Wir hatten vorne nicht die Durchschlagskraft und irgendwann auch nicht mehr die Luft. Die Jungs haben aber Charakter gezeigt«, lobte Zollinger, dessen SG mit dieser Niederlage und nunmehr 16:22 Punkten weiterhin auf Platz neun steht. 
 Nach der Niederlage in Burgwedel blickte der zum Saisonende scheidende Coach bereits auf die nächsten Aufgaben. »Ich hoffe, dass wir Norman nächste Woche wieder dabei haben. Am Samstag (19.30 Uhr, Red.) haben wir ein wichtiges Heimspiel gegen Hamburg-Barmbek. Wir müsssen jetzt unsere Heimspiele gewinnen«, sagte Zollinger.

Marc Reese
mr@fla.de

Hannover-Burgwedel:Anders, Kinzel, Räbiger - Freitag 2, Michailidis 2, Hoff 1, Bergmann 1, Fischer 1, Herbold 7, Behnke 3, Antonevitch 4/2, Dunekacke 2, Behr, Weit 2.
SG II: Lübker, Ejlersen - Nielsen 1, Steidtmann 4, Baijens 3, Bleckmann 2, Jürgensen, Dibbert 1, Krüger 5, Hennig 3/3, Asmussen 3, Klein 1.
Siebenmeter:3/2:4/3
Zeitstrafen:6:4
Zuschauer:178
Schiedsrichter: Kieslich/Renner