Wohnungsbesichtigung für Buric

Handball

28. Februar 2018, 19:20 Uhr

Ab der kommenden Saison Teamkollegen, am Donnerstag noch Gegner: Anders Zachariassen von der SG (r.) und Wetzlar-Keeper Benjamin Buric. (Foto: Lars Salomonsen)

Am Donnerstag (19 Uhr/live Sky) trifft die SG Flensburg-Handewitt auf die HSG Wetzlar. Maik Machulla hat eine ungewöhnliche Idee.


Flensburg. Beim letzten Gastspiel der HSG Wetzlar in der Flens-Arena ging es um nichts mehr. Am letzten Spieltag der vergangenen Saison rückte der 34:31-Sieg der SG Flensburg-Handewitt in den Hintergrund, weil nach der verpassten Meisterschaft die Abschiede von Trainer Ljubomir Vranjes und Klublegende Anders Eggert im Mittelpunkt standen. Auch diesmal scheint nicht wirklich etwas auf dem Spiel zu stehen. Die Gäste haben es quasi vor dem Anpfiff abgeschenkt, so zumindest klingt es. 
»Ich werde sehen, dass kein Spieler so viel Kraft verliert, dass er am Sonntag nicht in der Lage wäre, 100 Prozent abzurufen«, sagte Kai Wandschneider gegenüber der Internetseite von Wetzlar. Auf einen möglichen Ausfall von Defensivspezialist Evars Klesniks fügte der HSG-Trainer hinzu: »Es wäre natürlich schön, wenn Ebbe mit nach Flensburg fahren könnte, weil ich dann im Innenblock auf hohem Niveau wechseln kann. Der Fokus liegt aber auf Sonntag«. Immer wieder ist bei den Hessen in diesen Tagen der Sonntag ein Thema. Um 15 Uhr trifft die HSG im Pokal-Viertelfinale auf Stuttgart und könnte erstmals seit 17 Jahren das Final Four in Hamburg erreichen. Jene Veranstaltung, in der die SG zuletzt sieben Mal in Folge im Endspiel stand, nach dem Achtelfinal-Aus diesmal allerdings zuschauen muss. 

Auch deshalb schenkt Maik Machulla den Aussagen des Gegners wenig Beachtung. Der Coach der SG Flensburg-Handewitt (Platz 4) mahnt und hält dagegen: »Kai ist ein alter Fuchs. Jeder, der gegen uns spielt, will zeigen, was er kann. Außerdem bedeuten zwei Siege gegen Kiel in einer Saison, dass die HSG viel Qualität und Selbstvertrauen hat«.Heinl fehlt weiterhin

Nach dem 30:22-Heimsieg im Hinspiel gegen die »Zebras«, ließ Wetzlar (Rang 9) vor wenigen Tagen einen 26:25-Auswärtserfolg in Kiel folgen. Genau wie die SG haben auch die Gäste ihre bisherigen drei Ligaspiele in 2018 gewonnen. »Mag sein, dass sie ihre Priorität auf den Pokal legen, aber wir sollten nichts auf das geben, was geschrieben und erzählt wird. Wir müssen auf uns schauen, alles reinhauen, denn Wetzlar ist ein gefährlicher Gegner«, so Machulla, der vor allem von Gäste-Keeper Benjamin Buric angetan ist. Kein Wunder, hat die SG den Tormann doch zur neuen Saison in den hohen Norden gelotst (wir berichteten). »Wir werden Benjamin ein paar Wohnungsbesichtigungen in die Zeit während des Spiels legen und ihm sagen, dass wenn er einer der Wohnungen haben möchte, kann er sie nur dann bekommen«, so Machulla am Mittwoch scherzhaft vor dem Abschlusstraining, in dem er sein Team vor allem auf den Nationalkeeper aus Bosnien-Herzegowina eingestellt hat. »Er spielt überragend in Wetzlar«, sagte Machulla, der bis auf Jacob Heinl alle Spieler dabei hat. Heinl wartet nach wie vor auf seine Spezialkontaktlinsen und könnte dann sofort wieder einsteigen. Sein Rückkehr ist laut Machulla »absehbar«. Wieder voll mitwirken kann Simon Jeppsson, der seine Wadenprobleme auskuriert hat.

Ruwen Möller