Rang drei absichern

Handball

03. März 2018, 20:00 Uhr

Maik Machulla fordert gegen Aalborg 100 Prozent Einsatz von seiner SG. (Archivfoto)

Flensburg. Die Ausgangslage ist klar. Vor dem letzten Vorrundenspiel in der Champions League bei Aalborg Håndbold benötigt die SG Flensburg-Handewitt (16:10 Punkte) einen Sieg, um sicher Dritter der Gruppe B zu werden. Sollte sich Veszprém (16:10) am Sonnabend gegen RK Celje einen überraschenden Ausrutscher erlauben, ist sogar noch Platz zwei möglich. Doch daran denkt Maik Machulla nicht. 

Der SG-Trainer sagt: »Für uns gilt es, Rang drei abzusichern.« Daran setzt er alles und fordert von seiner Mannschaft nicht weniger. »Wir fahren gut damit, auf uns zu schauen. Wir können ohnehin nicht auf Ergebnis spielen, da der THW erst nach uns dran ist«, so Machulla. Die Kieler, mit 15:11 Zählern ebenfalls noch im Rennen um die Podestplätze, spielen erst am Sonntag um 19 Uhr bei dem bereits feststehenden Gruppensieger Paris St.-Germain. Dass der letzte Spieltag nicht zeitgleich abgehalten wird, findet Machulla mindestens »unglücklich«, doch auch auf solche Zustände - die beim Fußball undenkbar sind und in Zeiten von TV-Konferenzen auch beim Handball anders geregelt werden könnten - verschwendet er keine Gedanken. 

»Aalborg ist eine starke Mannschaft die sich mit nur fünf Punkten als Gruppenletzter unter Wert verkauft. Gerade gegen die großen Teams haben sie zu Hause gute Ergebnisse erzielt und beispielsweise Veszprém geschlagen. In ihrem letzten Champions League-Heimspiel wollen sie sich sicherlich vernünftig verabschieden«, glaubt Machulla. Apropos Veszprém: Um die Nebegeräusche in Verbindung mit den Ungarn kommt Machulla in diesen Tagen nicht herum. Nachdem der neue Verein seines Vorgängers auf der SG-Bank, Ljubomir Vranjes, am Sonntag ein 31:31 in Flensburg holte, machte Mittwoch das Gerücht die Runde, Veszprém habe mit Rasmus Lauge Einigkeit über einen Vertrag ab 2019 erzielt (wir berichteten). Während SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke zu den Gerüchten »kein Kommentar« sagte, meinte Machulla: »Lauge und viele andere unserer Spieler sind durch ihre guten Leistungen in den letzten Jahren für viele Vereine interessant geworden, auch für Veszprém. Wir versuchen ihnen in Flensburg im Rahmen unserer Möglichkeiten einiges zu bieten, aber das es immer wieder Anfragen geben wird muss uns allen klar sein.« Aufgegeben hat Machulla seinen Schützling aber noch nicht: »Wir werden um Rasmus kämpfen«, so der Coach. Schmäschke ergänzte dazu: »Fakt ist, dass wir uns immer wieder und leider vermehrt gegen finanzstärkere - nicht unbedingt sportlich bessere - Clubs, auch wenn es nur wenige sind, behaupten müssen. Und darum werden wir um den Erhalt und die Qualität unserer SG, auf diesem Weltklasseniveau, kämpfen.« 

Lauge selber wollte am Freitag weder bestätigen noch dementieren, dass er sich mit Veszprém über einen Vertrag ab 2019 geeinigt habe. So hatte es »TV2 Sport« auf seiner Internetseite berichtet. »Dazu äußere ich mich nicht«, so Lauge, der in Flensburg einen Vertrag bis 2021 hat. Viel lieber wollte er über das Duell mit seinen Landsleuten am Sonntag reden. »Es ist ein mega wichtiges Spiel. Wir wollen unbedingt Dritter in der Gruppe werden und deshalb gewinnen. Außerdem ist es immer ein spezielles Duell, wenn die SG mit ihren vielen Dänen in Dänemark antritt. Auch Aalborg will zum Abschluss ein gutes Spiel zeigen. Es werden viele Zuschauer kommen und wir müssen gut spielen, im Hinspiel haben sie uns in Flensburg fast besiegt.« In der Flens-Arena beim 30:27-Erfolg zum Auftakt in der Königsklasse bereitete vor allem die gegnerische Abwehr der SG Schwierigkeiten. Hier mischt der baumlange Simon Hald kräftig mit. »Simon wird auch zeigen wollen was er kann«, so Machulla über den Kreisläufer, der im Sommer zur SG wechselt. Er ersetzt dann Jacob Heinl, der die SG bekanntlich verlässt und nach seiner Augen-OP für Sonntag nach wie vor »kein Thema« (O-Ton Machulla) ist. Ansonsten steht dem Coach aber der gesamte Kader zur Verfügung. Nachdem am Donnerstag das Spiel gegen Wetzlar (wir berichteten) ausgefallen war, trainierte das Team in der Wikinghalle in Handewitt, weil Machulla an dem geplanten freien Freitag festhalten wollte. »Das tut den Jungs auch mal gut«, so der Coach, der schon am Sonnabend mit der Mannschaft nach Dänemark fährt und dort das Abschlusstraining absolviert. »Bei der Wetterlage und weil wir mit dem Bus doch bis zu vier Stunden unterwegs sind, möchte ich wie immer einen Tag vorher anreisen«, so der Übungsleiter, der auch damit unterstreicht, wie wichtig ihm das letzte Gruppenspiel und Platz drei ist. 

Ruwen Möller

Splitter:

Fans: Rund 200 SG-Anhänger werden die Mannschaft in Aalborg unterstützen.


Achtelfinale: Der Gegner steht noch nicht fest, aber egal wie er heißt, die SG wird das Achtelfinal-Rückspiel in der Flens-Arena am 28./29. März bestreiten. Das Hinspiel wird auswärts am 24./25. März absolviert. 

Resume

Søndag gæster SG Flensburg-Handewitt Aalborg Håndbold i den sidste puljekamp i Champions League. Mens danskerne er udgået gælder det for danskerklubben at sikre tredjepladsen. Det vil også Rasmus Lauge hjælpe med til. Playmakeren rygtes til Veszprém fra 2019, men har ingen kommentar til sagen.