Direktes Duell um Rang zwei

Handball-Bundesliga

Thomas Bleicher
15. März 2018, 07:40 Uhr

Kentin Mahé (l.) erwartet mit der SG die Füchse Berlin um Keeper Silvio Heinevetter. Foto: Tim Riediger

Flensburg. In zweieinhalb Monaten ist die Saison 2017/18 vorbei. Am Donnerstag beginnt das letzte Viertel und somit die heiße Phase. Jetzt fallen die Entscheidungen, jetzt geht es um Pokale und Platzierungen.

Für die SG Flensburg-Handewitt wird der Saisonendspurt mit den beiden Liga-Krachern gegen die Füchse Berlin (Donnerstag, 19 Uhr) und den SC Magdeburg (22. März) eingeläutet. »Wir freuen uns auf diese Spiele«, sagte Maik Machulla bei der Presserunde am Mittwoch vor dem Abschlusstraining. Der Trainer der SG Flensburg-Handewitt kann in den kommenden Wochen mit seiner Mannschaft das ernten, worauf sie seit dem vergangenen Sommer hingearbeitet wurde. In der Bundesliga ist noch alles drin, sowohl die Meisterschaft als auch Rang zwei und somit die direkte Qualifikation für die Champions League
Damit das gelingt und die SG an dem Tabellenführer und Titelverteidiger, den Rhein-Neckar Löwen dranbleibt, ist ein Sieg am Donnerstag Pflicht. Aktuell steht Flensburg mit 38:10 Punkten aus 24 Partien auf Rang drei. Die Füchse sind Zweiter (38:8/23 Spiele) und die Löwen vorne (38:6/22 Spiele). 

Vorsicht vor Füchsen in fremder Halle

Gewinnt die SG wie beim Hinspiel (30:26), klettert sie am Hauptstadtclub vorbei. Verliert sie wie im Pokal-Achtelfinale vor eigenem Publikum im Oktober (26:29), wäre das ein herber Dämpfer für die Titel- und Königsklassen-Ambitionen. Für Machulla spielen am Donnerstag weder das Hinspiel noch die Pokalniederlage eine Rolle, aber Vorsicht ist geboten, wenn die Füchse in fremden Hallen spielen. Sie sind derzeit die beste Auswärtsmannschaft der Liga und die SG hatte in den vergangen Jahren stets Schwierigkeiten gegen Berlin in der Flens-Arena.

Die ist am Donnerstag fast ausverkauft und Machulla hofft, dass »die Hölle Nord auch die Hölle Nord ist«. Der Coach sagte: »Wir brauchen das Publikum von Anfang an, dann fällt den Jungs alles einfacher.« »Zuhause ist Flensburg immer Favorit, das ist eine beeindruckende Atmosphäre, mit der man erst einmal klar kommen muss«, warnt sein Kollege, Füchse-Trainer Velimir Petkovic auf der Internetseite von Berlin.

Füchse mit verändertem Gesicht

Im Vergleich zu den beiden ersten Duellen in dieser Saison kommen die Mannen aus der Hauptstadt mit einem veränderten Gesicht. Toptorschütze Petar Nenadic ist im Winter nach Veszprém gegangen und damit ist laut Machulla »das Unberechenbare« weg. Von den Kadetten Schaffhausen gekommen ist der Däne Johan Koch und aus Zagreb kam der kroatische Nationalspieler Stipe Mandalinic. »Auch ohne Petar haben sie noch genug Qualität«, so Machulla, der sich und sein Team auch darauf vorbereitet, dass Paul Drux mitwirken kann. Der deutsche Nationalspieler hatte sich bei der EM im Januar am Knie verletzt, ist seit einer Woche aber wieder im Mannschaftstraining. »Es ist natürlich gut und hilfreich, wenn die gesamte Mannschaft gemeinsam trainieren kann. Der Einsatz von Paul Drux ist noch fraglich, hier müssen wir von Spiel zu Spiel kurzfristig entscheiden«, so der sportliche Leiter der Berliner Volker Zerbe. »Die Frage ist, wie weit er schon helfen kann nach seiner Verletzung, aber er bietet Berlin eine weitere Option«, so Machulla, der selber nur auf den verletzten Magnus Rød verzichten muss

Im rechten Rückraum kommt also wieder viel Arbeit auf Holger Glandorf (siehe weiteren Artikel) zu und auch die am Sonntag in Ludwigshafen erfolgreich erprobte Variante mit drei Rechtshändern im Rückraum wird wieder eine Möglichkeit sein.

Splitter
Karten:Das Spiel ist bis auf ganz wenige Sitzplatzkarten in Block M restlos ausverkauft.
Aktion:SG-Ausrüster »Erima« ist »Sponsor of the day« und plant zahlreiche Fan-Aktionen. U. A. sind alle SG Fans aufgerufen in »Erima«-Trikots zu erscheinen. Es geht dabei um einen guten Zweck da Handbälle für den SG-Förderverein »get in touch« gesammelt werden.
Schiedsrichter:Lars Geipel (Steuden) und Marcus Helbig (Landsberg).
Statistik:Beide Teams standen sich bislang 31 Mal gegenüber. Die Bilanz aus SG-Sicht: 19 Siege, 5 Remis, 7 Niederlagen. Das Torverhältnis lautet 840:758.

Ruwen Möller
rm@fla.de