»Überlebenskampf« im alten Wohnzimmer

Handball

15. März 2018, 16:10 Uhr

Die SG II trifft auf Rostock. (Archivfoto)

Flensburg/Rostock. Sollte er nervös, angespannt oder aufgeregt sein, so lässt es sich Till Wiechers zumindest nicht anmerken. Mit dem abstiegsbedrohten HC Empor Rostock braucht der Coach dringend Punkte und in seinem siebtletzten Spiel in der dritten Liga gastiert der Vorletzte (12:30 Punkte) ausgerechnet bei der SG Flensburg-Handewitt II (Anwurf 19.30 Uhr, Wikinghalle in Handewitt). Jenem Team also, dass er bis zum Weggang im vergangenen Sommer drei Jahre lang coachte.

»Ich freue mich wie auf jedes Spiel. Auch darauf, Freunde wiederzusehen. Es ist schon etwas Besonderes, aber ich treffe auch auf ehemalige Weggefährten, wenn es gegen den HSV oder Altenholz geht«, sagt Till Wiechers. Das Hinspiel am 22. Oktober in Rostock gewann die »Zweite« der SG knapp mit 31:29. 

Da schaffte es die SG doch in der Tat, Wiechers und seine Rostocker zu überraschen: Dank Dani Baijens. Der holländische Nationalspieler, der nach dem Weggang von Wiechers zur SG stieß, trieb die Rostocker mit 15 (!) Toren schier zur Verzweiflung. »Da konnten sie uns überraschen - das wird nun eher nicht mehr passieren«, so Wiechers. Trotz der ernsten Lage beim Zweitliga-Absteiger - der unter anderem mit Spieler-Nachverpflichtungen alle Hebel in Bewegung setzte, um einen weiteren Abstieg abzuwenden - ist Wiechers guter Dinge. »Wir haben noch sieben Spiele. Wir haben in der Rückrunde gute Spiele abgeliefert und die Mannschaft trainiert gut. Natürlich wäre es aber angenehmer, wenn wir kürzlich beim HSV Zählbares mitgenommen hätten«, sagt Wiechers. »Im Moment stehen wir noch auf einem Abstiegsplatz - aber ich gehe fest davon aus, dass wir in den acht verbleibenden Wochen Vollgas geben werden.« Eine Pleite in seinem »alten Wohnzimmer« würde richtig weh tun.


Marc Reese