Europacup-euphorisiert in den Liga-Modus

Handball

31. März 2018, 15:40 Uhr

Ostersonntag wartet ein weiteres Heimspiel auf die SG-Fans. (Archivfoto)

Flensburg. »Wir trainieren nach sportwissenschaftlichen Gesichtspunkten und dem Sportwissenschaftler ist es egal ob Feiertag ist oder nicht«. Maik Machulla, Trainer der SG Flensburg-Handewitt weiß ganz genau, dass Ostern vor der Tür steht, er kann aber wie so oft im vollen Terminkalender keine Rücksicht darauf nehmen. Für sein Team geht es nach dem erfolgreichen Einzug ins Viertelfinale der Champiosn League direkt in der Liga weiter. Am Ostersonntag (12.30 Uhr/live Sky) gastiert der SC DHfK Leipzig im hohen Norden und es geht um zwei wichtige Punkte in der Bundesliga. Donnerstag gab Machulla seinen Mannen frei, Karfreitag und Sonnabend steht aber ganz normal Trainign und Videostudium an. 

»Nach einer Belastung hilft es nur, sich erneut zu bewegen und die Müdigkeit aus dem Körper zu bekommen. Wir können nicht drei Tage auf dem Sofa liegen, auch wenn Ostern ist«, so Machulla, dessen Team es Sonntag vor allem besser machen soll als im Hinspiel. Am 4. Spieltag unterlag die SG mit 22:25 in Leizpig, nach dem 29:32 beim Hannover-Burgdorf damals bereits die zweite Saisonpleite. »Unser Saisonstart war eher so semioptimal und wenn wir heute schauen wo wir stehen, tun diese vier Punkte weh«, so Machulla. Die SG ist Dritter - vier Zähler hinter Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen. »Die zwei Niederlagen waren völlig unterschiedlicher Natur. Gegen Hannover haben wir nicht gut gespielt, gegen Leipzig haben wir deren Torwart (Miloš Putera/Red.) warmgeworfen.« 

Damals begann quasi die Abschlussschwäche der SG, die sich durch weite Teile der Saison gezogen hat. Dennoch und obwohl im Pokal bereits im Achtelfinale Endstation war, stehen die Flensburger gut da. In der Liga haben sie als Dritter alle Chancen, sich erneut für die »Königsklasse« zu qualifizieren - theoretisch ist auch noch der große Titel-Wurf drin - und in der Champions League gehört man erneut zu den besten Acht in Europa. Im Viertelfinale geht es gegen Barcelona oder Montpellier, die sich am Sonnabend im Rückspiel duellieren. »Ich weiß nicht wen man sich wünschen soll, weil beide ihre Stärken haben«, so Machulla, der allerdings glaubt, dass die Spanier seinem Team »etwas besser liegen.« So oder so »freut« er sich auf die zwei Spiele. »In meiner noch jungen Trainerkarriere ein Highlight«, so Machulla der egal gegen welchen Gegner eine klare Zielsetzung hat: »Wir gehen All In. Dafür benötigen wir zwei richtig gute Tage. Beides sind gegner, aber wir haben die Qualität um sie zu schlagen. Natürlich muss alles alles passen. Unser Torwartspiel, die Abwehr muss so gut stehen wie zuletzt und im Angriff durfen wir nicht viel liegen lassen. Dann ist alles möglich, wir glauben an Köln.«

Erfreulich für den SG-Coach: Im Saisonendspurt hat er aktuell alle Spieler zur Verfügung. Zwar gibt es hier und da leichte Blessuren, aber keiner ist ernsthaft verletzt. Gegen Kristianstad mischten auch die zuletzt angeschlagenen Magnus Rød und Marius Steinhauser wieder mit. Auch das dürfte mit dem Thema Sportwissenschaft zu tun haben. Seit Saisobeginn beschäftigt die SG mit Michael Döring einen Athletiktrainer, von dessen Arbeit Trainerteam und Spieler begeistert sind. So erklärte Routinier Thomas Mogensen zuletzt, dass er dank des Athletiktrainings noch einmal deutlich an Muskelmasse zugenommen habe. Es mag auch zufall sein, aber dass die SG zum jetzigen Zeitpunkt der Saison ohne Ausfälle antritt, ist auch auf eine entsprechende Trainingssteuerung zurückzuführen. Ohne Zweifel eine Investition, die sich lohnt. Und nach Ostern wird auch der Sportwissenschaftler ein paar freie Tage gebe, denn es steht eine Länderspielwoche an. Zwar sind einige SG-Akteure für ihre Nationalteams im Einsatz (wir berichteten), viele haben jedoch frei. Deutschland trifft am 4. und 7. April in zwei Testspsielen in Leipzig und Dortmund auf Serbien. Für den 4. April hat Nationaltrainer Christian Prokop alle Bundesliga-Coaches zu einem Treffen nach Leipzig eingeladen, um die Zusammenarbeit zu intensivieren. Genau wie seine Kollegen Nikolaj Jacobsen (Rhein-Neckar Löwen und dänischer Nationalcoach), Alfred Gislason (THW Kiel) und Michael Roth (Melsungen) hat Machulla sich bei Axel Kromer (Vorstand Sport des Deutschen Handballbundes) abgemeldet. Der Flensburger Cheftrainer hatte bereits lange im Vorfeld anderweitige Termine in Sachen SG ausgemacht, die unumwerflich sind. Zuvor geht es aber gegen Leipzig und da ist die Devise für Machulla klar: »Wir treffen auf einen unangenehmen Gegner, spielen aber zu Hause und wollen in der Liga oben dranbleiben.« Es gilt also auch an Ostern: Nur ein Sieg zählt. Resümee:  

Ruwen Möller 

Resume

Efter at SG Flensburg-Handewitt er klar til kvartfinalen i Champions League, gælder det påskesøndag ligaen. På hjemmebane tørner nordtyskerne sammen med SC DHfK Leizpig og vil hente de næste to vigtige point. Træner Maik Machulla har alle spillere klar og kan bagefter se frem til en landsholdspause.