Abschied nach 24 Jahren: Heinl verlässt die SG

Trennung

Thomas Bleicher
01. Februar 2018, 14:00 Uhr

SG-Publikumsliebling Jacob Heinl verlässt seinen Verein nach 11 Jahren als Profi. (Foto: Tim Riediger)

Flensburg. Seit elf Jahren spielt Jacob Heinl als Profi beim Handball-Bundesligsten SG Flensburg-Handewitt (371 Spiele/518 Tore), ist sogar seit rund 24 Jahren im Verein. Doch nach dieser Saison ist Schluss für den Kreisläufer der Flensburger.

Wie der Verein am Donnerstag in einer Pressemitteilung bekannt gab, trennen sich die Wege des Publikumslieblings und seiner SG nach Ablauf seines Vertrags zum Ende dieser Saison 2017/2018. 
Heinl, der bei der SG zum Nationalspieler reifte (28 A-Länderspiele), Champions League (2014),  DHB-Pokal (2015), Supercup (2013) und den Europapokal der Pokalsieger (2012) mit seiner SG gewann, sagt in der Erklärung:
»Die SG zu verlassen fällt mir natürlich alles andere als leicht. Ich bin mittlerweile 31 Jahre alt und möchte noch mindestens einen anderen Verein als Spieler kennenlernen. Ich fühle mich immernoch fit und freue mich auf eine neue sportliche Herausforderung in einem neuen Umfeld.«

Jedes Spiel genießen

Weiter sagt der Routinier: »Wohin es mich genau verschlägt, das weiß ich noch nicht. Ich verdanke der SG meine Karriere. Ich bin hier in Flensburg aufgewachsen und die SG ist und bleibt meine sportliche Heimat. Selbstverständlich werde ich bis zum Saisonende weiterhin alles geben und werde jedes Spiel genießen.«

SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke sagt in der Vereinsmitteilung: »Jacob Heinl ist ein Eigengewächs der SG und wir sind auf seinen Karriereweg bei der SG sehr stolz. Gemeinsam haben wir gute und schwere Phasen durchlebt. Jacob ist in unserem Verein als Persönlichkeit gereift und hat stets mit allergrößter Loyalität und dem höchsten Ehrgeiz für diese Mannschaft und unsere SG gekämpft.«
Umso schwerer falle nun die Entscheidung, sich am Ende der Saison zu trennen. »Wir haben uns nach längeren Gesprächen gemeinsam dazu entschieden, ab Sommer getrennte Wege zu gehen und somit frühzeitig Jacob die Möglichkeit zu geben, sich einen neuen Verein zu suchen. Seine Qualitäten auf und neben dem Spielfeld sind unbestritten und daher bin ich mir sicher, dass sich sein neuer Arbeitgeber sehr über ihn als Verstärkung freuen wird«, so Schmäschke, der Heinl Gesundheit, viel Erfolg und alles Gute wünscht, weiter.
»Mit Jacob trennen wir uns schweren Herzens von einem unserer Urgesteine der Mannschaft«, stellte SG-Cheftrainer Maik Machulla heraus. »Wenn ein Spieler nach 11 Jahren für einen Verein aufgelaufen ist, dann ist eine Trennung niemals leicht. Ich möchte mich an dieser Stelle einfach nur bei Jacob für seinen Einsatz auf und neben dem Spielfeld bedanken. Als Vize-Kapitän ist Jacob stets ein wichtiger Baustein innerhalb unserer Mannschaft gewesen und ich hoffe, dass er schnellstmöglich einen neuen Verein findet. Als Trainer freue ich mich nun auf die letzten Monate gemeinsamer Arbeit mit Jacob und das gemeinsame Ziel, die Saison mit dem bestmöglichen Ergebnis abschließen zu können.«
Ob und wen die SG als Nachfolger holt ist unklar. Am Kreis sehen die beiden jedenfalls Handlungsbedarf, denn bis auf Anders Zachariassen und Simon Hald (kommt im Sommer) stünden nach den feststehenden Weggängen von Olympia-Sieger Henrik Toft Hansen (nach Paris) und eben Heinl nur zwei etatmäßige Kreisläufer im SG-Profikader.
Marc Reese