UPDATE #3: Alles wie immer: Die SG im Finale

Handball

08. April 2017, 18:58 Uhr

Rasmus Lauge steht mit der SG erneut im Pokalfinale. (Foto: Axel Heimken/dpa)

Hamburg. Die SG Flensburg-Handewitt steht wieder im Finale um den DHB-Pokal. Bei der siebten Teilnahme am Final Four in Folge hat der vierfache Pokalsieger auch zum siebten Mal das Endspiel erreicht - Rekord. Im Halbfinale gab es wie schon in den letzten drei Jahren einen Sieg gegen die Rhein-Neckar Löwen. Mit 33:23 (18:16) wurde der Deutsche Meister überraschend deutlich zurück nach Mannheim geschickt. Die Süddeutschen fahren damit zum zehnten Mal mit leeren Händen aus Hamburg nach Hause. Flensburg hingegen greift nach dem fünften Pokaltitel der Vereinsgeschichte.

Im Finale geht es am Sonntag (14.30 Uhr/live Sport1) gegen den THW Kiel, der sich im ersten Halbfinale mit 35:32 gegen Leipzig durchgesetzt hat.

»Spiele gegen Kiel sind immer besonders, aber ich habe seit meinem Wechsel aus Kiel zur SG (Sommer 2015/Anm. d. Red.) so oft gegen den THW gespielt, dass es deswegen nicht mehr besonders ist. Vielmehr ist es ein besonderes Spiel, weil es ein Finale ist und das wollen wir gewinnen«, sagte Rasmus Lauge, mit acht Toren überragender Feldspieler der SG im Halbfinale.
»Ich freue mich, dass es gegen Kiel und meinen Bruder René geht«, sagte Henrik Toft Hansen. Der Däne hat seinen großen Bruder schon einmal in einem Finale in Dänemark besiegt, Sonntag möchte er nachlegen. »Die Familie ist natürlich gespalten, wenn wir gegeneinander spielen, aber das ist in Ordnung. Es hat sich für alle gelohnt nach Hamburg zu kommen«.
Die SG begann mit geballter Routine. Mattias Andersson stand im Tor und auf dem Feld standen zunächst Lasse Svan, Holger Glandorf, Thomas Mogensen, Henrik Toft Hansen, Rasmus Lauge und Anders Eggert. In der Abwehr ersetzte Tobias Karlsson Mogensen. Vranjes ließ zunächst einige Akteure hinter der Bank sitzen und entschied sich erst im Laufe des Spiels dazu, wen er wann einwechselte. Am Ende spielten Hampus Wanne, Jim Gottfridsson, Bogdan Radivojevic, Mark Bult und Anders Zachariassen gar nicht.
Wie schon das erste Halbfinale zwischen Leipzig und Kiel legten auch Flensburg und die Löwen sofort mit Spitzen-Handball los. Es war ein hochklassiges Halbfinale in dem die Akteure immer noch einen drauf setzen konnten. Bei Flensburg zeigten vor allem Anders Eggert und nach seiner Einwechslung (20.) auch Kevin Møller eine herausragende erste Hälfte. 

»Ich bin immer motiviert, dass war ich auch letztes Jahr, aber es stimmt, diesmal vielleicht noch ein wenig mehr weil es mein letztes Final Four ist«, so Eggert, der die SG im Sommer bekanntlich Richtung Dänemark verlässt. Für seinen Trainer Ljubomir Vranjes (geht nach Veszprém) ist es ebenfalls der letzte Auftritt in Hamburg. Vor dem Final Four wollte er zu dem Thema nicht viel sagen. Aber nach dem Spiel sagte er: »Ich genieße jeden Moment, jeden Augenblick mit der Mannschaft.«
Vor allem der Auftritt von Lauge war zu genießen. Der Däne traf im ersten Durchgang sechs Mal. Darunter auch zum 18:16-Pausenstand. Es waren nur noch drei Sekunden zu spielen, da hob er bei zehn Metern ab und hämmerte Mikael Appelgren den Ball um die Ohren – alles vor der SG-Fankurve die gemeinsam mit dem Dänen ausrastete.
»Unser Spiel hat heute insgesamt sehr gut funktioniert und ja, auch für mich lief es ganz gut«, sagte Lauge hinterher bescheiden.
Eggert bedankte sich noch bei den Fans: »Die Stimmung war fantastisch und es ist toll, so viele fröhliche Menschen zu sehen. Wir haben schon beim Aufwärmen gemerkt, dass etwas ganz Besonderes in der Luft liegt.«

Nach dem Seitenwechsel wurde aus einem engen Spiel eine überraschend klare Angelegenheit. Møller hielt gleich den ersten Ball der Löwen und war danach gemeinsam mit der SG-Abwehr fast nicht mehr zu überwinden. Im zweiten Durchgang gelang den Mannheimern nur noch sieben Tore.
Doch nicht nur in der Offensive, auch auf der Torwartposition hatten die Süddeutschen ohne den verletzten Andreas Palicka nichts entgegenzusetzen. In der 49. Minute musste Mikael Appelgren ohne eine einzige Parade im zweiten Durchgang das Feld für den jungen Lucas Bauer räumen.
»Kevin hat ein tolles Spiel gemacht und auch das war heute ausschlaggebend. Flensburg hat das Torwartduell gewonnen«, gestand Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen hinterher.
»Kevin ist reingekommen und hat einen großen Verdienst am Sieg gehabt«, lobte ihn sein eigener Coach Ljubomir Vranjes.

Am Ende gaben sich die Löwen angesichts der Flensburger Überlegenheit auf und wurden vorgeführt. Die Manneheimer zeigten eine desolate Vorstellung, die SG spielte wie im Rausch und konnte Kräfte für das Endspiel sparen.
»Es wird sich zeigen ob der breite Kader ein Vorteil für uns ist«, sagte Lauge. Einig sind sie sich im Lager der SG: eigentlich müssten die Personalreserven für die SG sprechen. Sogar der Ex-Flensburger und heutige Kieler Steffen Weinhold sagte: »Flensburg hat sicherlich die größeren Reserven«. Doch am Sonntag wartet ein Endspiel und das auch noch gegen Kiel - da kann bekanntlich alles passieren.

Ruwen Möller

Statistik

SG Flensburg-Handewitt: Andersson (1.-20.), Møller – Karlsson, Eggert 6/4, Glandorf 1, Mogensen 3, Svan 4, Djordjic 4, Jakobsson 2, Heinl, Toft Hansen 4, Lauge 8, Mahé 1, Wanne n.e., Gotffridsson n.e., Radivojevic n.e., Bult n.e., Zachariassen n.e.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Bauer – Sigurdsson 2/2, Baena, Mensah Larsen 1, Pekeler 3, Groetzki 1, Reinkind 1, Guardiola 2, Petersson 5, Ekdahl du Rietz 5, Mansakov 1, Steinhauser, Taleski
Schiedsrichter: Fabian Baumgart/Sascha Wild
Zuschauer: 13.200 (ausverkauft)
Siebenmeter: 2/2:4/4
Zeitstrafen: 2:2 (Karlsson 2 – Pekeler 2)

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