Das Trainerkarussell beginnt zu drehen

Das war der 14. Spieltag

21. Januar 2018, 11:10 Uhr

SH-Liga der Damen

Kaum haben die ersten Spiele der Rückserie begonnen, so greifen die ersten Personalmaßnahmen in der Liga. Dirk Friedrich (Lindewitt) wird am Ende der Saison genauso sein Amt niederlegen, wie Sven Dahmke nach erfolgreichen vier Jahren bei der HSG Mönkeberg-Schönkirchen. Während man demnächst im Lindewitter Lager vermutlich schon einen Nachfolger präsentieren kann, ist der Platz auf der Mönkeberger Bank noch vakant.


Keine Veränderungen an der Spitze. Auch zum Abschluss des 14. Spieltages bleibt Duvenstedt, nach dem glanzlosen Sieg über Dithmarschen, erster Verfolger von Heide. Lindewitt freut sich über zwei geschenkte Punkte im Derby gegen Treia und WIFT siegt auch gegen die »Miezen« knapp mit einem Tor. Bad Schwartau verbessert, aber weiterhin ohne Punkte und auch bald ohne Hoffnung? Auch Preetz kann Heide nicht stoppen und nimmt die Niederlage sportlich, denn für den Aufsteiger geht es in erster Linie um den Klassenerhalt. Fockbek im Tal der Tränen und der Abstieg rückt immer näher, Mönkeberg zeigt klar die Grenzen der grün-weißen auf. SIF bleibt in der Erfolgsspur und schickt Weddingstedt mit einer deutlichen Niederlage zurück nach Dithmarschen. 

TSV Lindewitt - HC Treia/Jübek 24:23 (11:9)

Svenja Thomsen (Nr. 8) in Aktion, Jübeks Alexandra Thießen kommt zu spät (Foto: Stefan Treitler)

Dirk Friedrich (Lindewitt) auf Abschiedstour und so war die Freude über den Sieg besonders groß für den am Saisonende scheidenden Lindewitter Trainer. »In der 1. Halbzeit war es ein Spiel auf Augenhöhe«, fand Team-Manager Eckhard Franzke (Lindewitt),» denn keine der beiden Mannschaften konnte sich frühzeitig entscheidend absetzen. HC Treia Jübek verzeichnete deutlich mehr Pfostentreffer, die zum Glück fast ausnahmslos in unsere Hände landete und somit uns immer wieder die Möglichkeit gab vorzulegen. In der 2. Halbzeit dasselbe Bild bis zur 53. Minute. Jetzt konnte wir uns mit drei Toren absetzen (22:19) und verteidigten diesen Vorsprung mit Glück und einer gut aufgelegten Kaja Strubel im Tor. »Lindewitt hat nicht gewonnen, Treia hat verloren«, kam es nach Abpfiff der Begegnung aus dem Munde eines Unparteiischen. Recht hatte er. 60 Minuten ein Spiel auf ein Tor, würde man im Fußball sagen und am Ende entscheidet ein Kontertor für den Gegner. »Man darf dieses Spiel einfach nicht verlieren, wir waren heute die klar bessere Mannschaft«, konnte sich Thomas Bleicher (Treia) auch Minuten nach der Partie nicht mit dem Ergebnis abfinden. »Wir hatten Chancen für 3 Spiele und scheiterten immer wieder recht kläglich frei vor dem Lindewitter Tor. Sicherlich hielt die Torhüterin gut, doch mit etwas mehr Auge, Konzentration und Entschlossenheit im Angriff hätten wir heute Lindewitt aus der Halle geschossen. Schon zur Halbzeit dürfen wir nicht mit zwei Toren hinten liegen, sondern müssen mit acht Toren führen. So wird man dann am Ende für eine hoch couragierte Leistung in der Abwehr nicht belohnt. Es sagt doch schon viel über unsere Leistung aus, wenn man eine Jana Franzke erst in der 33. Minute den ersten Torerfolg gönnt und sie bis dahin praktisch komplett mit unserer 6:0 Abwehr aus dem Spiel genommen hatten.« 

SG WIFT - SG Oeversee/Ja-We 28:27 (13:14)

2 Spiele, 2 Siege, da kann man sich zurecht freuen. (Foto:privat)

Zweiter Sieg im zweiten Spiel im Jahr 2018. WIFT sammelt fleißig Punkte gegen den Abstieg und läßt das Herz von Neu-Trainer Gerrit Fredenhagen höher schlagen. »Am Ende wieder mal ein knappes Spiel, aber erneut mit dem glücklicheren Ende für uns«, freute sich der Coach.» Es war ein Spiel, dass widerspiegelt, weshalb unser Sport so interessant und spannend ist. Wieder einmal gehörte uns die Anfangsphase und nach 20 Minuten lächelte uns eine 5 Tore Führung entgegen. Dann haben wir es versäumt in der Abwehr konsequent zu arbeiten und suchten im Angriff unnötige Abschlüsse. Nach dem 15:17 haben wir über 15 Minuten einen 9:1 Lauf hingelegt und sahen schon wie der sichere Sieger aus. Dann kamen zwei unglückliche Abwehr Aktionen die uns eine doppelte Unterzahlsituation bescherte. Oeversee kam zurück und hatte Sekunden vor dem Abpfiff die Chance zum Ausgleich, doch der überhastete Wurf aus 20 Meter, es waren noch 6 Sekunden auf der Uhr, fand nicht das Ziel. Langsam entspannt sich unsere Tabellensituation und nimmt etwas Druck.« »Das hat man schon vor dem Anpfiff gesehen, dass wir heute nicht so ganz voll bei der Sache waren«, sagte ein enttäuschter Trainer Torsten Eggebrecht (Oeversee).» Gewinnst du in der Abwehr die Bälle, darfst du sie vorne nicht einfach so wegwerfen. Dann ist es klar, dass du plötzlich einem Rückstand hinterher läufst und nur mit Glück im Spiel bleibst. Dann verschläft man die 2. Halbzeit total, weil auch die Köpfe nicht frei sind, keiner Normalform erreicht und so bist du immer ein- zwei Sekunden zu spät am Angreifer und kannst nur noch hinterher sehen. Das war heute total unnötig und wir müssen uns die Niederlage selber zuschreiben.«

Lauenburger SV - VfL Bad Schwartau 27:17 (15:8)

Noch hat sich Schwartau nicht aufgegeben. Die intensiven Trainingseinheiten in der Pause fruchten langsam und der verletzungsbedingte Ausfall einiger Schlüsselspielerinnen wird immer besser kompensiert. So fiel das Resümee nach dem Spiel gegen Mönkeberg schon recht positiv aus und auch gegen Lauenburg fand Sven Kröger (Bad Schwartau) lobende Worte für seine Mannschaft. »Also... sehr gute Mannschaftsleistung«, begann Sven Kröger, » speziell die Abwehr in der 2. Halbzeit hat mir sehr gut gefallen. Aber auch im Angriff haben wir teilweise sehr geduldig die Tore herausgespielt. Hervorzuheben war die beste Saisonleistung von Jenny Tank. Im Angriff wurde sie gut von Sarah Nadolni und Kathi Drögemüller in Szene gesetzt. Letztlich mußten wir dem körperlich betonten Spiel der Heimmannschaft Tribut zollen und konnten nicht mehr so richtig gegen halten. Aber es war wieder ein Fortschritt zu erkennen, trotz der schwierigen Personallage.«

MTV Heide - Preetzer TSV 33:26 (18:11)

Da war heute einfach nicht mehr drin für den ambitionierten Aufsteiger. Während Heide aus dem Vollen schöpfen konnte, reisten die »Pandas« mit einem abgespeckten Kader an die Westküste. »Nur ein Torwart und acht Feldspielerinnen, dazu wurden wir aus der 2. Mannschaft unterstützt, dann kannst du nicht so reagieren, wie du möchtest«, nimmt Dennis Olbert (Preetz) die Niederlage gegen den Tabellenführer sportlich. » Die ersten Minuten konnten wir gut mithalten dann bemerkte man das Fehlen einiger wichtiger Spielrinnen im Angriff. Die dadurch resultierenden Ballverluste machte es Heide einfach, durch Tempospiel einfache Tore zu erzielen. So gingen wir mit 18:11 in die Pause. In der zweiten Hälfte war mehr Bewegung in unseren Angriffen und wir konnten nochmal auf 21:24 verkürzen. Leider unterliefen uns in dieser Phase einige dumme Fehler und so konnte Heide den alten Abstand wieder herstellen. Am Ende kassierten wir die höchste Saisonniederlage, die uns aber nicht zurückwerfen wird. Schon nächste Woche können wir zu Hause wieder in die Spur kommen.«

HSG Mönkeberg-Schönkirchen - HSG Fockbek/Nübbel 32:18 (17:9)

Perfekter Rückrundenstart für die Mönkeberger Damen. »Heute lief wirklich alles wie am Schnürchen«, freute sich Mönkebergs Spielmacherin Farina Lehmann über den Erfolg ihrer Mannschaft. »Die Abwehr war von der ersten Minute an hellwach, sodass wir eroberte Bälle nutzen konnten, die zu passgenauen (!) Tempogegenstoß Toren führten. Beim 6:0 kamen die Fockbekerinnen auch langsam ins Spiel, jedoch agierten wir im Angriff konsequent und in der Abwehr geduldig, was uns einen Vorsprung von 8 Toren zur Halbzeit ermöglichte. In der zweiten Halbzeit konnten wir das Ziel, unsere Leistung in gleicher Qualität fortzusetzen, erfüllen, indem wir uns immer wieder Ballführungen erarbeiteten, um im Gegenzug vorne Treffer zu erzielen. Gelobt sei dabei über weite Strecken die Gesamtleistung der Mannschaft, da wir heute eines unserer besten Saisonspielen zeigen konnten. Unterm Strich gewinnen wir das faire Spiel verdient mit einer Differenz von 14 Toren.« Dem kann sich Ronny Hohnsbehn (Fockbek) nur anschließen.»Zu viele technische Fehler und gleich zu Beginn in einen großen Rückstand durch einfache Tore über Tempogegenstöße geraten. Danach haben wir uns zwischenzeitlich gefangen. Aber wir haben nie Sicherheit ins Aufbauspiel bekommen und sind immer wieder ausgekontert worden und haben einfache Gegentore kassiert.« So trennen sich die Wege der beiden Kontrahenten auf extreme Art. Während Mönkeberg Richtung Platz zwei schielt, rückt der Sprung auf ein rettendes Ufer für Fockbek immer in weitere Ferne.

TSV Alt Duvenstedt - SG Dithmarschen Süd 30:22 (14:14)

Der Kreis des Erfolgs. Alt Duvenstedt noch unbesiegt in 2018. (Foto:privat)

Es muß auch mal glanzlos gehen. Nach den ereignisreichen Tagen zu Beginn des neuen Jahres, gekrönt mit dem Einzug ins FinalFour des HVSH-Pokals, darf man sich schon mal eine kleine Verschnaufpause gönnen.»Sieg ohne Glanz«, faßt dann auch Torben Kutschke (Duvenstedt) die 60 Minuten kurz und knapp zusammen. »Gerade mit der Leistung in der 1. Halbzeit bin ich heute überhaupt nicht zufrieden. Die Abwehr bewegte sich zu wenig und im Angriff haben wir mit wenig Aufwand zu früh den Abschluss gesucht. Nach der Pause wurde es besser und wir konnten uns recht schnell absetzen. Aber konsequent haben wir auch die 2. Halbzeit nicht zu Ende gespielt. Das können wir besser.« Trotzdem festigte Duvenstedt ihren 2. Tabellenplatz und kann beruhigt den nächsten Aufgaben entgegen sehen. »Da stand schon eine gewisse Qualität im Rückraum von Alt Duvenstedt«, mußte Nils Möller (Dithmarschen ) anerkennend feststellen. »Wir sind gut gestartet und haben leider kurz vor der Halbzeit die drei Tore Führung verspielt. Anfang der zweiten Halbzeit konnte Alt Duvenstedt mit vier Toren in Folge das Spiel zu ihren Gunsten drehen. Madita Jeß und Elisa Schütz waren einfach nicht in den Griff zu bekommen. Mit zunehmendem Kraftverlust unsererseits kam die Heimmannschaft dann zu einfachen Gegenstoßtoren, die das Ergebnis in die Höhe schraubten.« Duvenstedt hält Kontakt zum Spitzenreiter und führt ein breites Mittelfeld an, Dithmarschen muß aufpassen, nicht weiter in den Tabellenkeller zu rutschen.

Slesvig IF - HSG Weddingstedt/H./D. 38:28 (20:13)

Heute stand die »Mauer« und es gab nur wenig Platz für Weddingstedt (Foto:privat)

Der Einbruch blieb aus und der Tank bei SIF scheint wieder voll aufgefüllt. Bereit, die erfolgreiche Hinserie auch in den zweiten 13 Spielen zu bestätigen. »Komisches Spiel, guter Start in die Rückrunde, nicht mehr und nicht weniger«, stellte Melf Carstensen (SIF) nach wechselhaften 60 Minuten fest. » Sehr starke erste 18 - 20 Minuten, dann irgendwie rumgewurschtelt. Anfang der zweiten Halbzeit dann wieder gutes, konzentriertes Spiel, aber leider zu schnell wieder in alte Fehler zurück gefallen. Weddingstedt gab sich nicht auf und konnte plötzlich bis auf vier Tore verkürzen. Dann wieder Gas gegeben und wieder deutlich abgesetzt. Können einfach kein gutes Ergebnis verwalten, aber das ist ja nichts neues. Sehr zufrieden war ich heute mit dem Gegenstoß.«
Weddingstedt verpaßte den Abstand auf den vielleicht rettenden 11 Platz zu verringern. Vier Punkte fehlen nun schon und plötzlich fängt auch WIFT an, reichlich zu punkten. »Das war wohl nichts«, musste Birge von Engelhardt (Weddingstedt) nach dem Spiel neidlos anerkennen.» Die Niederlage war mehr als verdient und es ist schwer zu sagen weswegen. Wir haben einfach nicht das umgesetzt, was wir vorher ausgiebig besprochen und festgelegt hatten. Anstatt konsequent das Spiel der Schleswiger zu unterbrechen, wurden wir immer wieder in der Abwehr überlaufen und fanden nie richtig ins Spiel. Dann muß man sich nicht wundern, dass man hier mit 10 verliert.«