Das war der 2. Spieltag

Favoriten geben sich keine Blöße

24. September 2017, 19:00 Uhr

SH-Liga der Damen. (Grafik: FlA)

Lauenburg schickt überforderte Fockbeker mit einem kleinen Rucksack auf die Heimreise und auch Oeversee holt sich eine kleine Packung beim TSV Alt Duvenstedt ab. Treia/Jübek nimmt die Hürde Slesvig IF und gewinnt am Ende das Derby souverän. Preetz verkauft sich wieder sehr teuer, nimmt aber erneut nichts zählbare aus Lindewitt mit. Der Aufsteiger aus Dithmarschen überrascht heimstarke Mönkebergerinnen und entführt verdient einen Punkt. Nichts anbrennen ließ der MTV Heide und auch im zweiten Spiel gab es für den VfL Bad Schwartau keine Punkte.

Lauenburger SV - HSG Fockbek/Nübbel 38:21 (19:10)

»Heute müsste ich eigentlich zwei lachende und ein weinendes Auge haben, aber leider habe ich nur zwei«, hatte Carsten Mahnecke (Lauenburg) seinen Humor noch nicht ganz verloren. Die Diagnose steht fest und bei Vanessa Wulf hat sich der Kreuzbandriss bestätigt, zudem verläßt Svea Böge die »Elbdiven« für 6 Monate und fährt »Down under.« »Es war heute ein gutes Spiel von uns«, fand Mahnecke und fuhr fort,» aus einer aggressiven Deckung konnten wir viele Bälle gewinnen und in Gegenstöße umwandeln. So hatten wir schon zur Halbzeit einen beruhigenden Vorsprung und spielten auch in der zweiten Halbzeit souverän im Angriff.« »Leider blieb die Überraschung und die Wiederholung, einen Punkt aus Lauenburg zu entführen, aus«, brachte Ronny Hohnsbehn (Fockbek) das Spiel auf den Punkt.»Wir haben insgesamt 17 Tore per Tempogegenstoß kassiert, nachdem wir durch technische Fehler oder Würfe, die durch den Lauenburger Abwehrblock entschärft wurden, den Gegner in ihr Spiel eingeladen haben. Allein die 7m-Quote 8 von 9 verwandelt, war heute nicht genug, um die aggressive Deckung von Lauenburg unter Druck zu setzen.«

Slesvig IF – HC Treia/Jübek 26:32 (13:14)

»Es bleibt viel Frust bei mir hängen, denn wir waren klar in der Lage, zu gewinnen«, äußerte sich Marco Heßel (SIF) am Tage nach dem Derby. »Wir haben in der Abwehr viel zu passiv agiert. Der HC-Angriff konnte relativ ungestört schalten und walten. Nicht mal eine Zeitstrafe haben wir bekommen und konnten die Lücken in der Abwehr nicht zuschieben. Unser KO später waren allerdings die 5 Tore von Laura Wohlert, die hatten wir so stark nicht auf dem Zettel.« Für SIF auch das Spiel der vergebenen Möglichkeiten,als man die Chance hatte, dem Spiel nochmals eine Wende zu geben. Aber u.a. konnten drei Würfe vom Punkt nicht untergebracht werden, sowie fanden vier glasklare Möglichkeiten nicht das Ziel.»Schade, aber es kommen andere Spiele«, zieht Heßel Bilanz.

»Stark gespielt und am Ende auch in dieser Höhe absolut verdient gewonnen«, freute sich Thomas Bleicher (Treia) über eine überzeugende Leistung seiner Damen.» Es war das erwartet schwere Spiel für uns, aber je mehr wir in der Abwehr Beton anrührten, desto mehr verpufften die SIF Angriffe im Sande. So bogen wir in der 45.Minute einen zwei Tore Rückstand (22:20) bis zur 56. Minute in einen fünf Tore Vorsprung (23:28). Es war die Phase, wo wir konditionell zulegen, mehr Qualität von der Bank bringen konnten und somit SIF in der Abwehr teilweise regelgerecht vorführten. Sonderlob für Laura Wohlert, die ganz wichtige Tore erzielte, und Bente Rönnspeck, die wieder einige 100%-ige im Kasten parierte. Aber die gesamte Mannschaft hat sich heute ein Lob verdient.« 

HSG Mönkeberg-Schönkirchen - SG Dithmarschen Süd 18:18 (10:9)

In einem, von den Abwehrreihen bestimmten Spiel, teilten sich beide Teams nach 60 Minuten gerecht die Punkte. »Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft und gerade bei unserem schweren Auftaktprogramm war es wichtig, gleich in der Liga anzukommen. Besonderes Lob für den Kampfgeist und eine starke Abwehr und TW-Leistung von Sandra Passehl«, freute sich Nils Möller über den gelungenen Auftakt an alter Wirkungsstätte.» Es war ein Spiel, wo sich keine der beiden Mannschaften frühzeitig deutlich absetzen konnte, sondern es wog ständig hin und her.«
Nach einem 12:9 Rückstand glich der Aufsteiger zum 13:13 aus und ging sogar mit 16:15 in Führung. In dieser Phase versäumte der Gast aus Dithmarschen aber nachzulegen, sodaß Mönkeberg 2:30 Minuten vor Schluss mit 18:16 in Führung gehen konnte. Trotz Unterzahl erzielte man den Anschlusstreffer per 7m und so war es Wienke Böge vorbehalten, 30 Sekunden vor Schluss den Ausgleich zu erzielen. Als dann Mönkeberg mit dem finalen Wurf in der Abwehr hängen blieb, kannte die Freude bei den Gästen keine Grenzen. Man feierte den Punkt wie einen Sieg und freut sich, nun auch in der Liga angekommen zu sein.

TSV Lindewitt - Preetzer TSV 27:26 (12:14)

»Das war bis zum Schlusspfiff ein spannendes Spiel«, mußte Teammanager Eckhard Franzke (Lindewitt) erstmal kräftig durchpusten. »Wir haben in der Anfangsphase jegliche Aggressivität in der Abwehr vermissen lassen, sodass die Preetzer immer zu leichten Toren kamen. Auch nach dem Pausentee das gleiche Bild, bis wir dann endlich den Schalter umlegen konnten«, erinnerte sich Franzke und zog gleich ein Resümee des Spiels.»Mit einer kämpferischen Leistung der gesamten Mannschaft in der 2. Halbzeit geht der Sieg, wenn zum Schluß auch glücklich, in Ordnung.«
»Wenn alles gut läuft gewinnst du das Spiel, ein Unentschieden wäre gerecht, verlieren ist bitter«, faßt Dennis Olbert (Preetz) das Spiel kurz und präzise zusammen. »Am Ende zählt aber nur das Zählbare und nicht das, daß wir uns gut gegen eine gute Lindewitter Mannschaften präsentierten.«
Bis zur 40. Minute sahen die »Preetzer Pandas« wie der Sieger dieser Partie aus, als man nach einem Blitzstart zum 1:5 (6.Min) und 5:10 (16.Min) ein starkes Spiel lieferte. Allerdings schmolz der Vorsprung zusehends, da Jana Franzke (11 Tore) die Lindewitter Farben immer wieder zum Anschluß schoß und in der 47.Min (23:22) die Blauen endgültig auf die Siegerstrasse brachte.

TSV Alt Duvenstedt - SG Oeversee/Ja-We 38:26 (16:16)

Erstes Spiel für Alt Duvenstedt und gleich ein mehr als deutlicher Sieg. »Wir begannen erwartungsgemäß etwas nervös«, sagte Torben Kutschke (Alt Duvenstedt), » was im ersten Spiel auch normal ist. So passten in der Deckung die Absprachen noch nicht und im Angriff haben wir teilweise zu unvorbereitet abgeschlossen. Nach der Pause standen wir kompakter in der Deckung und spielten schneller und geduldiger. Allgemein waren wir viel präsenter. Die Breite des Kaders war auch ein Indiz dafür, daß wir mit zunehmender Spieldauer noch zulegen konnten und das Spiel bis zum Ende durchgezogen haben.« Was für ein Desaster in der zweiten Halbzeit für die »Miezen«. »Nach guten 30 Minuten hatten wir das Spiel fest im Griff«, resümierte Torsten Eggebrecht (Oeversee). »Vorne mit gutem Tordrang und flüssigem Spiel. Die zweite Halbzeit, für mich total unerklärlich, eine einzige Katastrophe. Wilde Würfe, kein Kampfgeist und eine desolate Deckung. Am schlimmsten war es aber, daß wir uns gefühlt gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit aufgegeben haben. Da haben wir Redebedarf und müssen das Spiel schnell abharken.«

MTV Heide - VfL Bad Schwartau 41:22 (20:9)

Letzte Lagebesprechung. (Foto: Privat)

Es war wie ein Déjà-vu für die Handball-Damen aus Schwartau. » Also zur Halbzeit lagen wir wie im ersten Spiel mit 11 Toren hinten«, erinnerte sich Lisa Matzke (Schwartau) an das Spiel der letzten Woche gegen Lauenburg. »Wieder halten wir die ersten 10 Minuten gut mit und schaffen sogar den Ausgleich zum 4:4. Dann wieder der Einbruch und das Schicksal nahm seinen Lauf.« Schnell zog Heide auf und davon und bereits zur Halbzeit war die Messe gelesen. Das Bild änderte sich auch nicht in den zweiten 30 Minuten. »Die Gastgeber haben uns einfach überlaufen und wir haben unsere beiden Torhüter zeitweise echt im Stich gelassen«, fand Matzke schnell die Erklärung für die eindeutige Niederlage.» Wir spielten ohne Block, ließen den Gegner einfach gewähren, hatten keine Aggressivität in den Aktionen und verbuchten eine Vielzahl an technischen Fehlern im Angriff, die die Heiderinnen zu einfachen Gegenstoßtore umsetzten. Dazu klappte unsere Rückwärtsbewegung einfach nicht und dann kannst du so ein Spiel nicht gewinnen oder länger offen halten.« Mit Lauenburg und Heide haben die Marmeladen-Städter nun die beiden dickste Brocken zum Anfang der Saison gehabt. Nun geht der Blick bei den Damen von Trainer Sven Kröger nach vorne und spätestens dann sollte man beginnen Punkte zu sammeln.