Das war der 8. Spieltag

Lauenburg demontiert Alt Duvenstedt und feiert Kantersieg; Reinfeld blamiert sich in Heide

20. November 2016, 11:45 Uhr

SH-Liga der Damen

Erster Punktgewinn für die Damen von der HSG Tarp/Wanderup gegen Fockbek. Im Derby sichert sich Lindewitt verdient beide Punkte gegen die Oeverseer »Miezen« und im Kieler Stadtderby zwischen Mönkeberg und Kronshagen trennt man sich am Ende unentschieden. Lauenburg demontiert den starken Aufsteiger aus Duvenstedt und bei den heimstarken Damen des THW kommt Treia/Jübek am Ende zu einem ungefährdeten Sieg und verteidigt die Tabellenführung. Reinfeld blamiert sich beim Aufsteiger aus Heide und die HSG Tills Löwen holt endlich den ersten Punkt und das ausgerechnet in Schleswig.


Die Spiele im Detail:

HSG Tarp/Wanderup - HSG Fockbek/Nübbel 29:19 (11:7)

»Endlich, der Knoten ist geplatzt,« freut sich Teammanager Gunnar Behrens (Tarp) über die ersten doppelten Punkte seiner Damen. Weiter sagt er: » Wir haben es geschafft heute eine stabile Abwehr und die entsprechende Einstellung über 60 Minuten zu präsentieren. In der zweiten Halbzeit konnten wir dann aus der Abwehr heraus das Tempo noch forcieren und somit den ersten Sieg einfahren. Schlüssel war heute eine überragende Abwehrleistung.« Für Fockbek war es nach zwei sehr erfolgreichen Spielen in heimischer Halle eine weitere Auswärtsniederlage, die die Grün-Weißen im Tabellenkeller fest hält. »Abwehr alleine kann Spiele gewinnen, aber man muss auch im Angriff seine Akzente setzen,« ärgerte sich Reiner Heldt (Fockbek) über die Niederlage.» Christiane Sacher mit ihrer Leistung im Tor hätte uns eigentlich die nötige Sicherheit geben müssen, aber wir sind zu oft an der sehr aggressiven Abwehr der Tarper gescheitert. Zudem merkte man die große Routine von Manuela Hinrichsen an, die es immer wieder hervorragend verstand, ihre Mitspielerinnen in Szene zu setzen. Das es am Ende nicht deutlicher wurde, lag eher an Tarp, die im Gefühl des sicheren Sieges, einige Gänge raus nahmen.«


TSV Lindewitt - SG Oeversee/Ja-We 29:25 (13:12)

Dirk Friedrich (Lindewitt) justiert im Team-Time-out kurz nach (Foto:privat)

»Es war heute ein flottes und sehr faires Derby«, stellte Teammanager Eckhard Franzke (Lindewitt) nach erfolgreichen 60 Minuten fest. »Großen Anteil daran hatte auch Schiedsrichter Olaf Winter (Kiebitzreihe), der diese Partie alleine pfiff und das sehr gute machte. Anerkennung!« Den Schwung aus der letzten Partie mitnehmen, war die Devise der Lindewitter und dieses gelang ihnen gut. Erster 3 Tore Vorsprung nach 22 Minuten und auch mit einer Führung wechselte man die Seiten. »Viele glaubten dann schon an einen Selbstläufer, doch Oeversee biß sich in Spiel zurück, legte einen 5:0 Lauf hin und setzte uns mächtig unter Druck. Aber das schöne an uns ist, dass dann andere Spielerinnen Verantwortung übernehmen und Akzente setzen. Heute waren es Nane Ewald und Lena Nommensen,« sah der Franzke einen verdienten Sieg seiner Farben. »Schade,« ärgerte sich Teammanager Sebastian Sieck (Oeversee),» heute war definitiv mehr drin.« Grund für die Niederlage sah Sieck in den vielen technischen Fehlern und der fehlenden Konzentration seiner »Miezen« im Spiel. »So hat man dann letztendlich keine Chance Lindewitt zu schlagen! Der Kampf war da und eines Derby würdig.«

Lauenburger SV - TSV Alt Duvenstedt 35:16 (19:6)

Svea Böge (Lauenburg) beim Wurfversuch (Foto:Fi-Lo Movies)

»Tja, was soll man nach einem derart deutlichem Sieg sagen? Es war ein hochkonzentrierter und souveräner Auftritt. Die beste Saisonleistung,« war Teammanager Arne Bahde (Lauenburg) mächtig stolz auf seine »Diven«. » In der Defensive haben wir so gut wie nichts zugelassen und dadurch viele Ballgewinne erzwungen. Egal was die Mannschaft aus Duvenstedt versuchte, wir hatten eine Lösung dafür. Im Angriff haben wir uns dafür immer wieder belohnt. Die Mannschaft hat Handball gearbeitet ohne nachzulassen. Es hat heute einfach alles gepasst und richtig Spaß gemacht zuzusehen,« fand Bahde schnell die Gründe für einen sehr souveränen Sieg, der auch in dieser Höhe verdient war,

»Es gibt Tage, da läuft nichts und da kannst du machen was du willst,« zuckte Kerstin Müller (Duvenstedt) nach dem Spiel mit den Schultern.»Im Angriff waren wir viel zu hektisch. Jeder musste den Ball nehmen und auf eigene Faust versuchen durch die Abwehr zu kommen, das führte zu unnötigen Ballverlusten, die direkt durch Lauenburgs gefährlichste Waffe, dem Gegenstoß, verwandelt wurden.» Da auch in der Deckung jegliche Einstellung fehlte und auch die Torhüter nicht ihren besten Tag hatten, nahm das Schicksal schnell seinen Lauf und bereits nach 7 Minuten beim 7:1 war die Messe gelesen. »Abhaken, aufstehen und weitermachen,« so die Devise der Duvenstedter Co-Trainerin.

HSG Mönkeberg/Schönkirchen - HSG Kiel/Kronshagen 26:26 (16:14)

»Es steckt irgendwie der Wurm bei uns drin,« fand Constanze Lüdtke (Kiel-Kronshagen) nach dem Derby nicht die richtige Antwort auf das Gesehene. »Mönkeberg hatte zwei überragende Spielerinnen – Alena Haase und Lisa Straube -

die wir einfach nicht in den Griff bekamen.« Sieht man sich den Spielverlauf an, so war es für die Heimmannschaft ein verlorener Punkte, der aber ihre Heimserie, ungeschlagen seit über einem Jahr, weiter bestehen läßt. »Du darfst dir solche Fehler, wie sie uns heute unterlaufen sind, einfach nicht machen. Unser Gegenstoß, sonst unser Paradestück, stach überhaupt nicht, da wir zu viele technische Fehler machten und die Chancen dadurch leichtfertig vergaben.« Das Ende des Spiels ist einfach. Mönkeberg führte bis zur Minute 58:13 mit zwei Toren, bevor die »Krabben« in einem Schlussspurt Sekunden vor Abpfiff den Ausgleich erzielten.» Zum Schluss können wir froh sein über den einen Punkt,« atmete Lüdtke tief durch.

THW Kiel - HC Treia/Jübek 25:32 (14:16)

Sarah Steltner (Treia) hart bedrängt von Beatrice Jabs (THW) (Foto: privat)

»Wir haben in der ersten Halbzeit toll mitgehalten und waren phasenweise auf Augenhöhe,« freute sich Patrick Kohl (THW Kiel) über die Einstellung seiner Damen im Spiel gegen den Tabellenführer.» Das in der 2. Halbzeit die Luft etwas fehlte und dadurch die Konzentration nachließ, lag auch am Gegner, der eine tolle Qualität auf die Platte brachte und am Ende verdient die Halle als Sieger verließ.« 30 Minuten war es in der Helmut-Wriedt-Halle eine enge Partie mit wechselnder Führung, bevor Treia nach der Pause einen Gang höher schaltete und sich mit den ungewohnten Bedingungen der Halle vertraut gemacht hatte. »Das war dann schon eine andere Liga, aber ich glaube, langsam platz bei meinen Damen der Knoten und der erste Sieg rückt näher, ich spüre es « sagte Patrick Kohl und nahm einen zufriedenen Schluck aus der Flasche. »So richtig zufrieden bin ich mit der Leistung meiner Damen heute nicht,« ärgerte sich Thomas Bleicher (Treia) über die ersten 30 Minuten des Spiels. »Vielleicht waren wir schon mit dem Kopf eine Woche weiter oder kamen mit dem Wachsverbot nicht richtig klar oder nahmen den THW einfach auf die leichte Schulter. Ich weiß es nicht.« Nach der Pause dann ein anders aufspielender Gast, der sich schnell auf 21:15 (38.Min) absetzen konnte und somit die Weichen für einen ungefährdeten Sieg stellte. Kiel steckte aber nie auf, verkürzte erneut und musste hinten heraus dem hohen Tempo der ersten Halbzeit Tribut zollen und brach etwas ein. Diese nutze Treia und zog am Ende wieder ungefährdet auf 32:25 davon.

MTV Heide - SV Preußen Reinfeld 29:23 (12:11)

»Ich möchte das mal ganz kurz und knapp auf einen Nenner bringen: Heute hat die Mannschaft gewonnen, die eine Mannschaft ist,« fand Trainer Detfred Dörling (Reinfeld) klare Worte für die desolate Vorstellung des Favoriten gegen den MTV Heide. »Okay, Heide hat mit der offenen Abwehr unserer Rückraum-Linken den Zahn gezogen. Aber das sind Sachen, die wir einfach viel besser läsen müssen. Dadurch produzierten wir viele Fehlpässe, die Heide vermehrt in den Angriff brachte. Da spielten sie einen guten Parallelstoß und mit Dana Thomsen ein gutes Sperre-Absetzen Spiel, worauf wir überhaupt keine Antwort fanden.« So kam es wie es kommen musste, Reinfeld lief ab der 35. Minute ständig einem Rückstand hinterher und verlor am Ende völlig verdient gegen den Aufsteiger aus Heide. Mit dieser Niederlage rutscht das Dörling Team weiter ab und hat nun schon sechs Minuspunkte auf dem Konto.

Slesvig IF - HSG Tills Löwen 33:33 (16:17)

»Ich habe nichts gemacht«, mag Annika Kussauer (Löwen) den Schiedsrichtern zurufen (Foto: Sterner)

Sekt oder Selters?? Diese Frage stellte sich Melf Carstensen (SIF) nach Abpfiff der Partie gegen einen starken Aufsteiger. »Sieht man die letzte Szene des Spiels, hätten wir das Spiel auch gewinnen können. Schaut man sich aber den Spielverlauf genauer an, so haben die Löwen fast ständig in Führung gelegen und somit den Punkt verdient.« Die Löwen hatten sich anscheinend sehr gut auf die 3:2:1 Abwehr der Schleswiger eingestellt und hier war es immer wieder Annika Kussauer, die ihre Farben in Führung brachte. Zudem konnte auch Hannah Gahl wichtige Tore erzielen. »Wirft man 33 Tore gegen eine sehr defensive Abwehr, so bin ich mit der Leistung im Angriff mehr als zufrieden. Besonders Lea Clausen hat in den zweiten 30 Minuten stark getroffen.« Trotzdem lief SIF ständig einem Rückstand hinterher und hatte mehrfach die Möglichkeit auszugleichen. » Waren wir dann mal wieder dran, schaffte es die HSG immer wieder geduldig ihre Angriffe aufzubauen und im entscheidenden Moment die Lücke zu finden, um zum Torerfolg zu kommen,« sagte Carstensen und fügte an:» wenn mir einer vor der Saison gesagt hätte, das wir 3 Spieltage vor der Winterpause 11 Punkte auf dem Konto haben, hätte ich es blind unterschrieben. Wir sind gut davor, das ist toll und noch können wir 6 Punkte im Jahr 2016 holen.« »Für uns ganz klar ein gewonnener Punkt,« freute sich Silvia Kussauer (Löwen) über das Ergebnis. » Es war heute eine geschlossene Mannschaftsleistung mit einem unglaublichen Siegeswillen. Darauf können wir aufbauen und dann klappt es auch bald mit dem ersten Sieg.«