UPDATE: Derby verloren und zwei Dänen verletzt
Handball
Simon Jepsson (mit Ball) und die SG lieferten sich einen heißen Tanz mit dem THW um Christian Dissinger (l.) und René Toft Hansen. (Foto: Tim Riediger)
Im Vergleich zum torarmen 20:20-Hinspiel vor einigen Wochen drückten diesmal beide Teams von Beginn an mächtig aufs Tempo. Da sich die SG zunächst einige Fehler leistete, legte der THW mit drei Kontertoren auf 3:0 (2.) vor. Die Hausherren, vor allem Simon Jeppsson, fingen sich allerdings schnell und drehten das Ergebnis. Beim 8:5 (11.) nahmen die Gäste die erste Auszeit. Flensburg war zu diesem Zeitpunkt komplett oben auf und die Halle kochte. Erste Gegenmaßnahme der Kieler: Torwartwechsel. Der glücklose dänische Nationalkeeper Niklas Landin machte Andreas Wolff platz. Der Europameister führte sich gleich mit einer Parade ein. Den nächsten Rückschlag erlitt die SG nach einem Pfiff der Schiedsrichter. Abwehrchef Tobias Karlsson erwischte Christian Dissinger in einem Zweikampf an der Brust, maximal am Hals. Die Unparteiischen Nenad Nikolic und Dusan Stojkovic (Serbien) gaben dem SG-Spielführer die Rote Karte.
Nachdem er die Wiederholung gesehen hatte meinte Sky-Schiedsrichter-Experte Frank Wenz dazu auf der Pressetribüne: »Kann man geben, muss man aber nicht.«
So oder so sorgte der Pfiff für reichlich Hektik in einem bis dahin fairen Derby. Die Referees gaben nun unzählige Konzessionsentscheidungen. Die ohnehin heiße Atmosphäre wurde weiter angefeuert und das es beim 15:16 aus SG-Sicht in die Pause ging, tat allen Beteiligten gut.
Nach dem Seitenwechsel setzte sich die Miesere der SG fort. Die Kieler blieben in Führung und in der 39. Minute verletzte sich Lasse Svan. Der Däne wurde von der THW-Abwehr quasi in Holger Glandorf hineingeschoben und verletzte sich bei diesem Zusammenprall. Für ihn kam Marius Steinhauser in die Partie.
Der Rechtaußen war es, der zum 27:27 (51.) traf und in einem spannenden Spiel die dramatische Schlussphase einläutete. Bei der SG stand mittlerweile Kevin Møller im Tor, der ebenso ein Faktor war wie Wolff auf der Gegenseite. Gleich vier Siebenmeter nahm der DHB-Nationaltorwart dem SG-Angriff weg. Diese fehlten der SG in der Endabrechnung.
Statistik
SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller – Karlsson, Glandorf 6, Mogensen 1, Svan 3, Wanne 7, Jeppsson 4, Steinhauser 1, Heinl n.e., Zachariasson 1, Toft Hansen 1, Lauge 2, Klein n.e., Mahé 4/1
THW Kiel: Landin, Wolff – Toft Hansen 2, Firnhaber, Dissinger 7, Wiencek 5, Ekberg 4, Zeitz 4, Frend Öfors, Rahmel, Dahmke 3, Zarabec, Vujin 2, Nilsson 6
Schiedsrichter: Nenad Nikolic/Dusan Stojkovic (Serbien)
Zuschauer: 6103
Siebenmeter: 5/1:1/- (Andersson hält gegen Ekberg – Wolff hält 2 mal gegen Mahé und je einen gegen Lauge und Jeppsson)
Zeitstrafen: 2:4 (Karlsson, Mahé – Wiencek 2, Dissinger, Dahmke)
Rote Karte: Tobias Karlsson (16.)