DHK und SG II mit Heimsiegen

Handball 3. Liga

02. Oktober 2017, 07:20 Uhr

Ole Zakrzewski (blau) traf gleich zehn Mal für seinen DHK. (Foto: Tim Riediger)

Flensburg. Die Männermannschaften aus dem Norden waren in der 3. Handball-Liga sehr erfolgreich, beide gegen Teams aus Hannover. DHK Flensborg besiegte den HSV Hannover klar und deutlich mit 35:26 und die »Zweite« der SG Flensburg-Handewitt setzte sich nach dramatischem Finale mit 26:25 gegen Hannover Burgwedel durch. 


Beide Spiele begannen mit erheblicher Verspätung. Das lag aber nicht nur am starken Reiseverkehr auf der A7, sondern auch an der Fehleinschätzung der Polizei. Diese war auf den Autobahnen wegen des Nord­derbys in der Fußball-Bundesliga zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen auf der »Jagd« nach Hooligans besonders präsent, wachsam und aktiv. So wurden die Busse der Hannoveraner Handballer für Busse von Hooligans gehalten, von der Autobahn gedrängt und erst nach langem Hin und Her die Weiterfahrt gestattet. Beide Spiele wurden erst mit ca. 45 Minuten Verspätung angepfiffen.

DHK Flensborg - HSV Hannover 35:26

Es war in den ersten 20 Minuten eine ausgeglichene Partie, dann konnte sich das Heimteam bis zur Pause etwas absetzen. Im zweiten Durchgang baute DHK den Vorsprung nach und nach aus. Auch gestützt auf den starken Torwart Jasper Basenau, der zudem noch mit Würfen über das ganze Feld zwei Treffer erzielte, als Hannover seinen Keeper herausgenommen hatte und mit einem Feldspieler mehr agierte. Die stärkere Abwehrleistung und mehr Druck aus dem Rückraum sowie damit verbundener größerer Torgefährlichkeit waren die Ausschlag gebenden Faktoren für den DHK-Erfolg. Unschöner Höhepunkt war die Rote Karte für den Hannoveraner Milan Mazic, der bei einem Strafwurf DHK-Keeper Paul Weidner mitten ins Gesicht traf und des Feldes verwiesen wurde. Der Schütze selbst war sichtlich betroffen und entschuldigte sich mehrfach. 


DHK Flensborg: Weidner, Basenau 2 - Zakrzewski 10, Jessen 2, Pedersen, Brüne 3, Worm, Wickert-Großmann 1, Jochimsen 7, Timm 1/1, Ejmar 1, Johannsen, Tölle 5, Desler 3; 
Siebenmeter: 1/1 (Timm verwandelt sicher) 
Zeitstrafen: vier (Jessen 3, Ejmar) 
Rote Karten: eine (Jessen 3x2-Min.)

SG FleHa II - Hannover-Burgwedel 26:25 (14:13)

Diese Partie war von der ersten bis zur letzten Minute spannend und am Ende hochdramatisch. In Halbzeit eins verpasste das »Junior-Team« der SG FleHa eine höhere Führung durch etliche vergebene »Hunderprozentige«. In Hälfte zwei bewiesen die SG-Youngster Moral und Kampfkraft, als sie von 18:21 aus einem Drei-Tore-Rückstand bis zum 24:22 einen Zwei-Tore Vorsprung machten. Zum Matchwinner avancierte FleHa-Torwart Tim Lübker, als er den Hannoveranern zwei Konter »abkaufte«. Hier gab es den unschönen Höhepunkt direkt nach Abpfiff. Da die Zeitmessanlage in der »Wikinghalle« nicht mit einem automatischen Schlusssignal ausgestattet ist, muss der Zeitnehmer das Spiel abpfeifen. Als dieser Schlusspfiff ertönte, hatte HSV-Linkshänder Artjem Antonowitsch den Ball noch nicht über die Linie gebracht. So sahen es die Schiedsrichter und natürlich auch die SG-Bank. Das war auch bei den Hannoveranern unstrittig, sie regten sich aber mächtig auf, weil sie der Meinung waren, dass Zeitnehmer Manfred Thilo zu früh abgepfiffen hatte. So erklärte es auch Jörg-Uwe Lütt, TW-Trainer des HSV, und ehemaliger Keeper der SG Weiche- und Flensburg-Handewitt in der Bundesliga. Nachdem er sich von seinem ersten emotionalen Ausbruch beruhigt hatte, erklärte er: »Wir werden das anhand der Videoaufzeichnung überprüfen und dementsprechend handeln.« 


Harald Jacobsen 

SG Flensburg-Handewitt II: Lübker, Ejlersen - Nielsen 1, Steidtmann 7, Bajens 7/2, Halgirsson, Jürgensen, Dibbert, Krüger 4, Runow 1, Hennig, Lowers, Thing 2, Klein 4; 

Siebenmeter: 2/2 (Bajens verwandelt beide) 
Strafzeiten: eine (Bajens);