Die nächsten zwei Punkte im Fokus

Bundesliga

Thomas Bleicher
08. September 2015, 16:31 Uhr

Ljubomir Vranjes (stehend) will mit der SG in Hamburg nachlegen. (Foto: Sebastian Iwersen)

Flensburg. Nach dem Ausrufezeichen gegen den THW Kiel geht es für die SG Flensburg-Handewitt mit dem nächsten Nord-Duell weiter. Am Mittwoch (20.45 Uhr/live Sport1) gastiert der Tabellenführer beim HSV Handball und leitet somit die bis zur Winterpause andauernden Englischen Wochen ein.

»Jetzt beginnt der Stress, aber es ist angenehmer Stress, ich mag das«, so Ljubomir Vranjes. Der SG-Trainer setzte sich unmittelbar nach dem Derbysieg an seinen Laptop und begann mit der Vorbereitung auf das HSV-Spiel. »Natürlich habe ich den Erfolg genossen, aber der Blick ging dann sofort auf den nächsten Gegner und daher habe ich Kiel schnell vergessen.« Ohnehin wollte der Schwede nicht so viel Aufhebens um den Heimsieg gegen die »Zebras« machen. »Es war ein Derbysieg mit einer guten Leistung, aber wir haben erst den 3. Spieltag. In den nächsten Monaten kann noch so viel passieren. Es waren nur zwei Punkte«. Immerhin schiebt Vranjes dann noch hinterher: »Gegen einen direkten Konkurrenten«. Den Zusatz - um die Meisterschaft - lässt er bewusst aus. Klar ist aber: spielt die SG weiter so wie gegen Kiel, wird sie ganz oben angreifen können. Hamburg, Meister von 2011 wohl eher nicht. »Sie haben nach wie vor ein gutes Team, aber ich sehe sie nicht in den Top drei. Vielleicht schaffen sie die Europacupplätze«, so Vranjes über den HSV, der sich im Umbruch befindet. »Sie haben viele neue Spieler die Zeit benötigen, genau wie Michael Biegler (Trainer, ebenfalls neu/Red.)«.

Nur Heinl fehlt

Vranjes zur Zielsetzung in Hamburg: »Wir wollen natürlich unser Spiel machen und die nächsten beiden Punkte einfahren. Es wird aber nicht einfach, kein Selbstgänger. Hamburg ist immer noch gut und spielt zuhause.« Mit Casper U. Mortensen und Allan Damgaard haben die Hanseaten zwei starke dänische Neuzugänge dabei und auch deren Landsmann Hans Lindberg ist wieder fit. Beim 31:27-Erfolg in Stuttgart setzte er auf Grund von muskulären Problemen im Rücken zwar aus und ist auch für Mittwoch fraglich, seine Nieren-Verletzung (wir berichteten) aus der Vorsaison ist jedoch auskuriert und zudem gibt es mit dem ehemaligen Flensburger Stefan Schröder (sieben Tore in Stuttgart) starken Ersatz. Apropos: Mit Drasko Nenadic (siehe nebenstehender Bericht) spielt ein zweiter Ex-SGer beim HSV. Und er wird wohl mehr Spielanteile bekommen, da sich Tom Wetzel verletzt hat. Mit Kentin Mahé, Henrik Toft Hansen und Petar Djordjic steht bei der SG gleich ein Trio im Kader, das auf einen Einsatz gegen die Ex-Kollegen aus Hamburg brennen dürfte. Ob sie zum Einsatz kommen ließ Vranjes aber offen. »Natürlich kommt jetzt die Zeit, in der ich die Breite unseres Kaders ausnutzen werde, ob das aber schon gegen den HSV der Fall ist weiß ich noch nicht«, so der 41-Jährige, der Mahé und Djordjic bislang nur wenig eingesetzt hat. Bis auf Jacob Heinl (Rücken) hat Vranjes jedenfalls seinen kompletten Kader zur Verfügung und der Trainer hat nichts dagegen, wenn sein Team den Derbysieg bestätigt.