Update: Heim-Fluch gegen den Meister beendet
Handball
Glücklicher Trainer
Sein Gegenüber, SG-Coach Maik Machulla, war dagegen »glücklich und stolz«. »Vor allem die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, hat mich gefreut und die Aggressivität meiner Jungs war beeindruckend«, so Machulla, der gestand: »Die letzten zwei Tage waren nicht schön, die Niederlage in Hannover saß tief. Die Mannschaft hat aber eine Reaktion gezeigt und das freut mich.« Weniger erfreulich aus SG-Sicht war allerdings, was sich in der dritten Minute ereignete. Jim Gottfridsson verletzte sich bei einer Abwehraktion und konnte nicht weiterspielen. Nach dem Spiel klagte der Schwede über Schmerzen im Wadenbein. Er wurde noch am Sonntag Nachmittags ins Krankenhaus geschickt, um die Verletzung genauer untersuchen zu lassen. »Jim ist aktuell gut drauf und ich hoffe, dass es nichts Schlimmes ist«, so Machulla, der nun die Diagnose abwarten muss.
Überragender Andersson
Gut drauf waren glücklicherweise für die Hausherren auch noch andere. Mattias Andersson zeigte einmal mehr eine überragende Leistung und war ein bärenstarker Rückhalt hinter der diesmal sicheren Abwehr. Aus dieser ragte der bewegliche Anders Zachariassen heraus. »Irgendwie passen die Löwen gut zu mir«, freute sich der Däne, der gleich mehrfach Grund zur Freude hatte. Er wurde für sein 100. Spiel im SG-Trikot ausgezeichnet und vor einer Woche Vater. »Ich finde nicht, dass der Druck nach dem Spiel gegen Hannover höher war. Wir haben immer Druck, wenn wir spielen, aber wir wollten einfach eine bessere Leistung zeigen«. Andersson ergänzte: »Diesmal haben wir viel aggressiver und von Anfang an mit mehr Körpersprache agiert.« Die SG-Abwehr hatte sich gut auf Löwen-Spielmacher Andy Schmid eingestellt, seine genialen Anspiele an den Kreis ließen sich aber nicht komplett unterbinden. Dafür hatte die SG auf den Halbpositionen diesmal klare Vorteile. Wo in der Vergangenheit Kim Ekdahl du Rietz das Gäste-Spiel ankurbelte, agierte diesmal Mads Mensah Larsen. Der dänische Nationalspieler hatte im Duell mit Holger Glandorf allerdings keine Chance. Der Weltmeister von 2007 war gemeinsam mit Rasmus Lauge auf halblinks bester SG-Torschütze (jeweils sieben Tore).
Die richtigen Worte
Bis zum 8:9 (22.) war es extrem spannend und die Führung wechselte hin und her. Die SG nahm eine Auszeit. »Ich weiß nicht mehr, was ich gesagt habe«, so Machulla hinterher. Es müssen aber die richtigen Worte gewesen sein. Nach einem 8:1-Lauf führte sein Team nach 37 Minuten plötzlich mit 16:10. Das war allerdings noch keine Vorentscheidung. Erst als Schmid beim 24:21 (55.) für die SG übers Tor zielte, war diese gefallen. »Wir haben heute gezeigt, was wir leisten können, wenn wir als Mannschaft zusammenstehen«, so Machulla.
Statistik zum Spiel:
SG Flensburg-Handewitt: Andersson 1, Lind n.e. – Karlsson, Glandorf 7, Mogensen 5, Svan 5, Wanne, Jeppsson, Steinhauser n.e., Heinl, Zachariassen, Toft Hansen n.e., Gottfridsson, Lauge 7, Mahé 2/2, Rød n.e.
Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Palicka – Schmid 3, Bliznac n.e., Radivojevic n.e., Baena 2, Tollbring 1, Rnic, Mensah Larsen 2, Pekeler 4, Groetzki 6, Reinkind, Taleski n.e., Guardiola 1, Petersson 3, Kessler n.e.
Schiedsrichter: Robert Schulze/Tobias Tönnies
Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Siebenmeter: 4/3:- (Lauge scheitert an Palicka)
Zeitstrafen: 5:3 (Lauge 2, Karlsson, Wanne, Zachariassen – Pekeler, Schmid, Mensah Larsen)