Ein letztes Mal als Gegner

Handball

27. Februar 2018, 17:50 Uhr

Benjamin Burić. (Foto: HSG Wetzlar)

Am Donnerstag (19 Uhr/live Sky) gastiert die HSG Wetzlar mit Benjamin Burić bei der SG Flensburg-Handewitt. Im Sommer wechselt der Torwart das Trikot.


Flensburg. Im Sommer 2016 kam Benjamin Burić von RK Gorenje Velenje als Nachfolger von Andreas Wolff zur HSG Wetzlar. Der Nationalkeeper aus Bosnien-Herzegowina füllte die großen Fußstapfen des Europameisters von 2016 gut aus und avancierte in seinen ersten beiden Jahren in der Bundesliga zu den besten Keepern in Deutschland. Im Sommer wechselt er zur SG Flensburg-Handewitt (wir berichteten), wo er einen Dreijahres-Vertrag unterschrieben hat und an der Seite von Torbjørn Bergerud das Nachfolge-Duo von Mattias Andersson und Kevin Møller wird. Donnerstag gastiert er ein letztes Mal mit Wetzlar als Gegner im hohen Norden. 

Flensborg Avis: Hallo Benjamin, Sie haben vor wenigen Tagen mit der HSG Wetzlar in Kiel gewonnenen und überhaupt alle drei Spiele in diesem Jahr erfolgreich bestritten. Werden Sie bei der SG Flensburg-Handewitt für die nächste Überraschung sorgen?
Benjamin Burić: Es wird schwer, die SG ist in eigener Halle absolut der Favorit. Aber wir haben unsere Chancen, dass haben wir in Kiel gezeigt. Bei Kiel fehlten jedoch verletzte Spieler wie beispielsweise Domagoj Duvnjak. Flensburg gibt in eigener Halle gegen jeden Gegner 100 Prozent und bei uns fallen diesmal Alexander Hermann und Evars Klesniks aus. Ich habe die SG am Sonntag gegen Veszprém gesehen und sie war überragend, wir müssen daher vor allem eine gute Abwehr und ein gutes Torwartspiel hinbekommen. 

Sie selber haben also auch eine wichtige Rolle in dem Spiel? 
Ich hoffe, dass ich meinem Team helfen kann. Es ist mein letztes Spiel in Flensburg als Gegner, doch ich bin Profi und noch bei der HSG. Ich kann versichern, dass ich bis zum Ende alles für Wetzlar geben werde, denn ich habe mit der Mannschaft noch einiges vor. 

Wie genau sehen Ihre Ziele für die letzten Monate in Wetzlar aus? 
Am Sonntag spielen wir im Pokal-Viertelfinale gegen Stuttgart. Es ist unser großes Ziel nach Hamburg zum Final4 zu kommen. Ich hoffe daher, dass wir in Flensburg nicht schon zu sehr an das Spiel Sonntag denken, denn auch in der Liga möchte ich Platz neun oder acht erreichen, dass wäre ein Erfolg für Wetzlar. Dann wäre es insgesamt eine gute Saison und ich hätte einen schönen Abschied. 

Was trauen Sie ihrem neuen Verein, der SG in dieser Saison zu? 
Berlin muss noch in Flensburg antreten, dass wird ein wichtiges Spiel. Ich hoffe Flensburg schafft es erneut in die Champions League, denn dort möchte ich gerne spielen. Rang zwei ist realistisch, aber sie sollten und werden natürlich versuchen Erster zu werden. In Wetzlar wollen wir gegen Berlin und Hannover gewinnen, vielleicht kann ich so noch ein bisschen aus der Ferne helfen. 

Weshalb haben Sie sich für Flensburg entschieden und wechseln im Sommer in den hohen Norden? 
Ich wollte den nächsten Schritt in meiner Karriere gehen. In Flensburg kann ich hoffentlich Champions League spielen und um den DHB-Pokal sowie die Meisterschaft kämpfen. All das ist mit der SG möglich. 

In der kommenden Saison bilden Sie mit dem Norweger Torbjørn Bergerud ein gemeinsames, neues Torwart-Duo bei der SG. Kennen Sie ihn bereits, gab es schon Kontakt? 

Nein, ich kenne ihn nicht persönlich. Aber sein Landsmann hier bei uns in Wetzlar, Kristian Bjørnsen, hat mir gesagt, dass Torbjørn ein feiner Kerl ist. Und das ist am wichtigsten, schließlich müssen wir als Team fungieren. Wenn er zur SG wechselt, ist er auch ein guter Torwart, die Hauptsache ist, dass wir uns gut verstehen. 

Sie kennen die Bundesliga bereits, sprechen schon Deutsch - klarer Vorteil für Sie? 
Bestimmt. Im Gegensatz zu ihm kenne ich die Liga und kann ihm ein paar Tipps geben. Und ja, ich spreche schon Deutsch, aber für jemanden vom Balkan ist es eine schwierige Sprache, diese Grammatik ... 

Mit Ihrem Heimatland Bosnien-Herzegowina haben Sie sich sportlich für die Playoffs zur Weltmeisterschaft 2019 qualifiziert. Dort heißt der Gegner Norwegen und Sie würden auf Bergerud treffen. Auf Grund eines angeblich nicht spielberechtigten Spielers wurde der Startplatz aber an die Schweiz gegeben. Ihr Verband hat dagegen Einspruch eingelegt. Glauben Sie, dass Sie am Ende doch noch die WM-Quali spielen dürfen? 
Ich glaube eher nicht und denke, dass die Schweiz spielen wird. Wir haben die Schweiz zwar zwei Mal geschlagen, aber die EHF will dennoch die Schweiz spielen lassen und das ist schlecht. Aber ich bin stolz auf mein Land und werde weiterhin in der Nationalmannschaft spielen.

Ruwen Möller