Ein Spieltag mit vielen kleinen und großen Überraschungen

Das war der 10. Spieltag

19. November 2017, 18:47 Uhr

SH-Liga der Damen

War‘s das schon für den VfL Bad Schwartau? Schwere Heim-Niederlage gegen die ebenfalls sieglose HSG Weddingstedt. Herzschlagfinale in Lindewitt mit besserem Ende für die Mönkeberger Damen. Treia findet nicht zu gewohnter Form und verliert gegen den TSV »Madita Jeß« Alt Duvenstedt. Fockbek kann es doch noch und schickt die »Miezen« überraschend deutlich mit einer Niederlage heim. Dithmarschen zu Hause mit starkem Auftritt und deutlichem Sieg gegen den Tabellenzweiten aus Schleswig. Preetz macht weiterhin Furore und siegt im Derby gegen die SG WIFT nach starker zweiter Halbzeit.
Die Partie Heide gegen Lauenburg wurde kurzfristig abgesagt und auf den 14.01.2018, 16 Uhr, verlegt.

TSV Lindewitt - HSG Mönkeberg-Schönkirchen 26:27 (14:12)

Verdient, glücklich oder ein Geschenk der Schiedsrichter?? Unterschiedliche Meinungen der beiden Team Sprecher zum Spielausgang in Lindewitt. »Sekunden vor Schluß stand es 26 :26. Dann griffen die beiden Schiedsrichterinnen Broscheid/Kraft, die während der gesamten Spielzeit mit nicht nachzuvollziehenden Entscheidungen auf beiden Seiten in das Spielgeschehen eingriffen, in das Spielgeschehen entscheidend ein und gaben der HSG Mönkeberg Schönkirchen einen 7 Meter Strafwurf, der dann zum Endstand von 26:27 führte«, äußerte sich Team-Manager Eckhard Franzke (Lindewitt) zu der entscheidenden Szene in den letzten Sekunden. »Durch Druckspiel in die gegnerischen Lücken, konnte Marie Bonadies auf Rechtsaußen freigespielt werden und wurde im Sprung von ihrer Gegenspielerin gefoult (Schlag ins Gesicht), sodass die Unparteiischen folgerichtig auf 7-Meter und eine 2-Minutenstrafe entschieden«, war für Farina Leeman (Mönkeberg) die Situation eindeutig. Bis zu diesem Zeitpunkt ein Spiel auf absoluter Augenhöhe, in welchem die Führung ständig wechselte. Den kleinen Vorsprung zur Pause egalisierte Mönkeberg umgehend und hatte das Glück, das Lindewitt 20 Sekunden vor Schluß bei Ballbesitz den Sack nicht schließen konnte. Dann folgte der letzte Angriff der Gäste und Alena Haase verwandelte den 7m »gnadenlos« sicher zum Sieg.

HC Treia/Jübek - TSV Alt Duvenstedt 29:33 ( 13:17)

Das war wohl nix, HC Treia/Jübek. »Spiele gewinnt man in derAbwehr«, ist für Thomas Bleicher (Treia) der Grund der Niederlage schnell gefunden.» Wir wollten mit einer 4:2 Abwehr Alt Duvenstedts Angriff versuchen entscheidend zu stören und den Spielfluss zu unterbrechen. Dieses gelang uns leider nicht, fanden keine Bindung im Verband und das Unheil in Form der überragenden Schützin Madita Jeß schlug zu.« Wenn du 20 Versuche hast und dabei 16 Tore erzielst, egal von welcher Position, passt das Abwehrverhalten einfach nicht. Diese Unsicherheit übertrug sich dann leider auch in den Angriff, wo wir vieles an gewohntem Spiel vermissen liessen. Zudem kamen wir überhaupt nicht in die 1. und 2. Welle, da wir so gut wie gar keine Ballgewinne in der Abwehr hatten, sondern nur den Ball aus dem Netz holten.« Duvenstedt spielte nicht überragend, spielte aber leidenschaftlich und mit viel Zug zum Tor. »Meine Mannschaft hat gegen die ungewohnte Deckungsformation (doppelte Manndeckung) immer wieder Lösungen gefunden«, konnte Torben Kutschke (Alt Duvenstedt) berichten.» Ganz unvorbereitet waren wir darauf nicht. Als sehr positiv empfinde ich, wie sich alle Spielerinnen eingebracht haben. Jede hat in der ungewohnten Situation Verantwortung übernommen. Da war anfangs in der Abwehr auch relativ kompakt standen, konnten wir die Führung übernehmen. Der starke Angriff der Gastgeber kam aber immer besser in Fahrt und Treia blieb immer dran. Großes Lob an meine Mannschaft. Sie blieb immer ruhig und fand immer wieder Lösungen gegen die unterschiedlichsten Deckungsformationen. Der Sieg war eine tolle Mannschaftsleistung.«

HSG Fockbek/Nübbel - SG Oeversee/Ja-We 28:20 (13:8)

Führte mit 6 Treffern ihr Farben zum Sieg. Lone Kurbjuhn (Foto:Busekow)

Endlich oder so ähnlich muß es Ronny Hohnsbehn (Fockbek) über die Lippen gekommen sein, nachdem seine Damen den Sturz auf die Abstiegsränge vermeiden konnten. »Nach einem Sieg schreibt sich so ein Bericht sichtlich leichter«, freute sich der Coach.»Wir können wieder gewinnen und wir haben in beiden Halbzeiten einen sehr guten Handball gespielt. Grund auch dafür, dass wir es geschafft haben, unsere Schwächephase gering zu halten. Ein geduldiges Angriffsspiel mit starken Außen war neben der konzentrierten Deckung der Schlüssel zum Erfolg! Ein großes Lob an die Mannschaft für diese kämpferische Leistung«. Der Trend scheint also nach oben zu gehen für die Fockbeker, doch muß man nun auch beginnen, Auswärts zu punkten. Für Torsten Eggebrecht (Oeversee) ein rabenschwarzer Tag.»Bin stinksauer«, fasst er das Gesehene kurz zusammen.» Haben gleich zu Anfang Fehler im Spiel, was man noch dem fehlenden Wachs zuschreiben kann. Aber wir lassen uns viel zu früh völlig hängen. Nach der Halbzeit machen wir denn vieles richtig, aber wieder kommt eine Phase mit Fehlern und die Köpfe gehen runter. Gefühlt haben wir über 40 technische Fehler und obwohl wir trotzdem noch viele freie Chancen haben, vergeben wir bestimmt noch 15-20 freie Bälle. Darunter auch wieder viele 7 Meter.« Nach einer guten Phase hängen die »Miezen« weiter im Keller der Tabelle und sollten aufpassen, dass sie am nächsten Wochenende einen unmittelbaren Konkurrenten wichtige Punkte »klauen« können. Die SG Dithmarschen-Süd kommt.

SG Dithmarschen Süd - Slesvig IF 27:18 ( 16:11)

Manchmal muß man sich einem besseren Gegner beugen, manchmal den Bedingungen in der Halle und wiederum einige Male beiden Komponenten. Nach sieben Spielen ohne doppelten Punktverlust erwischte es nun auch Melf Carstensen (SIF) und seine Damen.» Zwei recht unterschiedliche Halbzeiten im Abwehrbereich brachten uns auf die Siegerstraße«, freute sich Nils Möller (Dithmarschen) über den Erfolg in der »besenreinen« Burger Sporthalle.»Unser Angriff hat in den ersten 30 Minuten sehr gut funktioniert, dafür hatten wir in den ersten 20 Minuten defensiv Abstimmungsschwierigkeiten, sodaß Lea Claußen zu oft frei zum Wurf kam, oder wir aber den Raum für die Kreisläuferin öffneten. In der zweiten Halbzeit standen wir hinten viel kompakter und Sandra Passehl im Tor hat einige frei Würfe weggenommen. Somit geriet der Sieg nie in Gefahr.« »Das war heute viel zu wenig von uns«, resümierte Melf Carstensen. Fünf Tore Rückstand zur Halbzeit war praktisch im Nachhinein schon die ganze Miete für Dithmarschen, die sich immer wieder bei Sandra Passehl im Tor bedanken und verlassen konnten. »Zu Beginn der zweiten Hälfte stand die Abwehr dann ganz gut, dafür gelang uns im Angriff fast gar nichts mehr. So das wir dann leider nicht wirklich verkürzen konnten. Zwei verworfene Strafwürfe Mitte der zweiten Hälfte raubten uns dann wohl auch den Glauben an etwas zählbares. Als wir dann zehn Minuten vor Ende die Abwehr geöffnet haben, nutzte dir Heimmannschaft dieses aus, um den verdienten Sieg so gar noch deutlicher unter Dach und Fach zu bringen.«

Preetzer TSV - SG WIFT 26:21 (13:12)

Kompakte »Panda« Abwehr als Garant für den Sieg (Foto:Busekow)

Derbystimmung in der Blandforthalle zu Preetz. Das erste Aufeinandertreffen der ehemaligen Konkurrenten nach dem Aufstieg aus der Landesliga-Süd. »Man merkte es uns schon an«, begann Dennis Olbert (Preetz) sein Resümee,» wir waren total hibbelig und verschliefen die ersten Minuten total.Erst nach dem 3:0 für WIFT wachten wir auf, erzielten den Ausgleich, um dann wieder einem drei Tore Rückstand hinterher zu jagen. Es sind eben diese typischen Spiele mit Derby Charakter und das Spiel eins für die Damen von WIFT nach der Ära von Ex-Trainer Uwe Janzen. Da weiß man nie, wie die Mannschaft es verkraftet hat und mit welchen Emotionen sie in dieses Spiel gehen.« Nach dem Wechsel und den wohl passenden Worten in der Kabine der Preetzer, wendete sich das Blatt zusehends. »Nun begannen wir mit Kopf zu spielen. Erarbeiteten uns viele Möglichkeiten und konnten sie dann auch entsprechend nutzen. Es zahlte sich dann aus, das wir mit Ruhe und Geduld operierten und so WIFT auf Abstand halten konnten. Am Ende ein verdienter Sieg für uns.« 

MTV Heide - Lauenburger SV Verlegt auf den 14.1.2018, 16 Uhr

Partie wurde auf Wunsch von Lauenburg kurzfristig verlegt!

VfL Bad Schwartau - HSG Weddingstedt/H./D. 19:33 (9:20)

Faustdicke Überraschung beim ehemaligen Oberligisten aus Bad Schwartau. Der bisherige sieglose Aufsteiger aus Weddingstedt holt sich die ersten doppelten Punkte in der SH-Liga und schickt den VfL Bad Schwartau ins Tal der Tränen. »Sensation in Bad Schwartau«, schrieb Bente Schlüter (Weddingstedt) und fügte an:» Wir können es doch noch. Heute gewinnen wir zu später Stunde nach einem guten Start und es stand relativ schnell fest, hier geht heute etwas. Angriffstechnisch konnten wir von jeder Position zum Torerfolg kommen und auch in der Abwehr ließen wir nicht viel anbrennen. Schwartau konnten zwar durch ein duzend Siebenmeter Würfe Tore erzielen, aber dies reichte heute einfach nicht. Trotz personeller Probleme und damit eingeschränkter Wechselmöglichkeiten, schafften wir es, eine solide Gesamtleistung abzuliefern und am Ende ganz wichtige Punkte einzusammeln. Der Sieg war mehr als verdient.« Da fehlten Lisa Matzke (Schwartau) die Worte. »Wenn man im Angriff nicht als Mannschaft spielt, keine Laufbereitschaft gegen eine offensive Abwehr hat und sich einen Konter nach dem anderen fängt, ja dann verliert man so ein wichtiges 4 Punkte-Spiel auch in diese Höhe. Wir hatten uns viel vorgenommen, gerade zu Hause eine starke Leistung zu zeigen, jetzt stehen wir mit hängenden Köpfen da und müssen erstmal Erklärungen für dieses desolate Spiel finden.« Weddingstedt kann den Anschluß an die vor ihnen liegenden Mannschaften herstellen und nach Punkten aufschließen. Schwartau mit 0:20 Punkten und eindeutig schlechtestem Torverhältnis, benötigt vor der Pause unbedingt ein Erfolgserlebnis.