Eine Reise, die sich lohnte

SG Flensburg-Handewitt

Thomas Bleicher
13. November 2017, 11:50 Uhr

Mit seinem Tor zum 27:24 ebnete Holger Glandorf, der sich die Spielzeit mit seinem Kollegen Magnus Rød im rechten Rückraum teilte, seiner SG Flensburg-Handewitt in Brest den Weg zum Sieg. (Archivfoto: Sören Stache/dpa)

Flensburg. Volle Ausbeute für die SG Flensburg-Handewitt. Nach dem so wichtigen Bundesliga-Sieg bei den Füchsen Berlin am Donnerstag gewann die Mannschaft von Cheftrainer Maik Machulla auch das Champions-League-Gruppenspiel am Sonnabend bei HC Brest Meshkov mit 30:28 (16:15) und zementierte den dritten Platz in Gruppe B. 


Trotz der mehrtägigen, strapaziösen und ellenlangen Reise, waren die Handballer aus der Fördestadt in den letzten Tagen voll da, wenn es darauf ankam. »Berlin hat viel Kraft gekostet. Wir sind lange unterwegs. Unser Fokus lag natürlich auf Berlin. In beiden Spielen hat es die Mannschaft sehr gut gemacht und ich habe versucht, die Belastung so gut es geht zu verteilen«, sagte Maik Machulla am Sonntag kurz vor dem Rückflug aus Minsk am Mobiltelefon.

Schachzüge sitzen

 Das Duell in Brest begann die Mannschaft hochkonzentriert. Die Flensburger, die mit Kevin Møller im Tor und Magnus Rød im rechten Rückraum begannen und auch Lasse Svan nach dessen schwachem Auftritt in Berlin wieder auf Rechtsaußen auf dem Parkett hatten, erspielten sich schnell eine Zwei-Tore-Führung (4:2, 7:5, 8:6), die sie alsbald bis auf vier Tore Differenz ausbauten. Die Hausherren um den Ex-Flensburger Petar Djordjic (3 Tore) bekamen zum Ende der ersten Halbzeit dann aber ihr schlechtes Umschaltspiel nach Angriffen besser in den Griff, trafen vorne, und lagen zur Pause nur noch einen Treffer hinten.
Es zeigte sich in Brest dann wie zuvor schon in Berlin, als Maik Machulla sein Team nach einem gewaltigen Rückstand in der ersten Halbzeit nach einer offenbar nachhaltigen Auszeit in die Siegerspur coachte, dass die Schachzüge des Cheftrainers aktuell greifen. Denn kurz nach dem Seitenwechsel stellte er den schwedischen Torwart-Oldie Mat­tias Andersson anstelle des weitgehend glücklosen Dänen Kevin Møller unter die Latte. Und Andersson hielt, was zu halten war. Und auch Machullas Entscheidung, diesmal insbesondere Anders Zachariassen am Kreis und im Mittelblock den Vorzug vor Henrik Toft Hansen und Jacob Heinl zu geben, wurde belohnt, denn Zachariassen war mit sechs Toren nach Hampus Wanne (7) bester SG-Werfer.

Machulla: »Anders ist ein toller Profi«

»Anders hat das in diesem Spiel wirklich gut gemacht. Er ist ein toller Profi, der die Situation, die bei drei Kreisläufern nicht immer einfach für ihn ist, professionell meistert«, lobte Maik Machulla im Gespräch mit Flensborg Avis. 

Und in einer ganz entscheidenden Phase war Holger Glandorf (kam nach dem Wechsel anstelle von Magnus Rød) mit seiner ganzen Routine und Klasse da. Phänomenal sein Tor zum 27:24, das so wohl nur ein Holger Glandorf erzielen kann. 
 Sehr erfreulich für die SG auch die Leistung des Schweden Hampus Wanne auf Linksaußen. Der bestätigte mit sieben Toren bei sieben Würfen seine gute Form und stellt momentan eindrucksvoll unter Beweis, dass das Vertrauen, das der Verein in ihn setzt, gerechtfertigt ist. »Hampus macht das richtig gut. Er übernimmt Verantwortung und verkraftet es gut, jetzt immer 60 Minuten zu spielen. Er wird stabiler und stabiler und hat viel Selbstvertrauen im Moment«, sagt Maik Machulla. Nach der Landung in Hamburg sollte die SG erst am späten Abend in Flensburg eintreffen. »Montag ist frei. Das brauchen die Jungs auch. Dann bereiten wir uns auf das Heimspiel gegen Hüttenberg vor«, erklärte Machulla.

Jetzt gegen Hüttenberg - dann wieder Brest

Der Tabellen-Vorletzte ist nämlich am Donnerstag (Anwurf 19 Uhr) in der Flens-Arena zu Gast - am Sonntag (19 Uhr, Flens-Arena) kommt dann HC Brest Meshkov zum Rückspiel nach Flensburg.


Marc Reese
mr@fla.de

Statistik

HC Meshkov Brest: Pesic, Mijatovic (11.-30.) – Rutenka 4, Kulak 3, Shkurinskiy 4, Poteko, Nikulenkau 2, Stojkovic 6/1, Shumak, Vukic 1, Prodanovic, Horak, Razgor 1, Igropulo 2, Shylovich 2, Djordjic 3.

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller (bis 30.) – Karlsson, Glandorf 2, Mogensen 1, Svan 4, Wanne 7, Jeppsson 2, Zachariassen 6, Toft Hansen (1), Lauge (2, Mahé 2, Rød 3.
Schiedsrichter: Brunner/Salah (Schweiz)
Zeitstrafen:3:2 Minuten (Poteko, Horak, Djordjic – Jeppsson, Zachariassen)
Siebenmeter: 1/1:0;
Zuschauer: 3250