Erstes Wiedersehen mit den alten Kollegen

Bundesliga: HSV - SG FleHa

08. September 2015, 16:30 Uhr

Drasko Nenadic. (Foto: HSV)

Hamburg. Der Start war holprig. Bei den Handballern des HSV Hamburg geht nichts mehr von allein und alles ist eine Spur kleiner als in den großen Zeiten 2008 bis 2013. Das musste Drasko Nenadic schon in seinen ersten Wochen in Hamburg erkennen. 

Die Saison begann mit dem Pokal-Aus beim Zweitliga-Klub Nordhorn, 29:30 nach Verlängerung. Es folgte die Auftaktniederlage beim Aufsteiger Leipzig, ehe Siege gegen Lemgo und in Stuttgart für etwas Ruhe sorgten. Er selbst hat bisher nur eine kleine Rolle gespielt - wenn überhaupt. Nicht eingesetzt gegen Lemgo, je ein Treffer in Nordhorn und Leipzig. Etwas wenig für einen, den sie als Shooter geholt haben. Vor ihm auf halblinks steht derzeit Tom Wetzel, Zugang aus Rostock, bester Mann bisher. Jetzt aber: Verletzt. Schon beim Sieg in Stuttgart musste Nenadic ihn ersetzen, warf ein Tor, blockte, holte einen Siebenmeter heraus. Das anschließende Lob des Trainers wird gutgetan haben: »Drasko hat zu unserer Stabilität beigetragen«, sagte der neue HSV-Coach Michael Biegler. 
Am Mittwoch gegen die alten Gefährten dürfte der Weg frei sein für den 25 Jahre alten Serben. Zeit, zurückzublicken, blieb bisher keine. »Es ging alles sehr schnell, die Vereine haben sich geeinigt, und ich wollte wieder mehr spielen«, sagt der Rechtshänder zum Wechsel Richtung Süden im Juli. Natürlich ist es ein Abstieg aus Flensburg nach Hamburg zu gehen, so sind die Verhältnisse inzwischen im Handball. Beim klammen HSV empfingen sie ihn mit offenen Armen: Sein Gehalt wird auf die Hälfte dessen von Petar Djordjic taxiert, zudem will Biegler ihn auch viel in der Abwehr einsetzen - die Defensive zählt sicher nicht zu Djordjics Stärken. Offene Rechnungen mit der SG pflegt Nenadic keine: »Ich hatte dort drei tolle Jahre, habe viel gelernt und nehme den Champions-League-Sieg 2014 als größten Erfolg meiner Laufbahn mit.« 
Fraglich, ob beim abgespeckten HSV weitere Triumphe hinzukommen werden.

Frank Heike