UPDATE: SG erobert Tabellenführung zurück

Handball

03. Dezember 2017, 14:21 Uhr

Die SG Flensburg-Handewitt ist wieder Erster. (Foto: SG)

Die SG Flensburg-Handewitt gewann mit 34:30 in Minden und kehrte vor dem Nordderby an die Tabellenspitze zurück.

Minden. GWD Minden bleibt einer der Lieblingsgegner der SG Flensburg-Handewitt. Mit 34:30 (18:13) setzte sich die Mannschaft von Trainer Maik Machulla gestern vor 2727 Zuschauern in der Mindener Kampa-Halle durch. Gegen die Westfalen hat die SG im deutschen Handball-Oberhaus seit 2008 zum nunmehr 13. Mal nacheinander gewonnen. Und noch zwei weitere Serien hielten, da die SG ihren siebten Liga-Sieg nacheinander feierte und insgesamt zum elften Mal in Folge ungeschlagen blieb. 

Vier Tage nach der 30:33-Heimpleite gegen den THW Kiel in der Champions League, die einen Lauf von wettbewerbsübergreifend neun Pflichtspielen ohne Niederlage beendet hatte, legte das Machulla-Team gegen die Mindener einen furiosen Start hin. Allen voran Rasmus Lauge, der erstmals seit seiner krankheitsbedingten Pause wieder in der Startaufstellung stand. 

Der Rückraumakteur erzielte die ersten drei Treffer der Gäste und war am Ende mit neun Toren, darunter drei sicher verwandelte Siebenmeter, neben Teamkollege Hampus Wanne erfolgreichster Schütze. Als sich die SG nach acht Minuten schon auf 6:2 abgesetzt hatte, nahm GWD-Coach Frank Carstens seine erste Auszeit. Positiv wirkte sich diese nicht aus. Dafür aber die Maßnahme, Kim Sonne-Hansen beim Stand von 5:9 (12.) für den glücklosen Keeper Espen Christensen einzuwechseln. Nachdem Christoffer Rambo die defensiv überforderten Mindener mit vier Toren bis zum 7:11 (16.) im Spiel gehalten hatte, sorgte Sonne-Hansen für die erste GWD-Parade (21.). Doch auch der Däne konnte nicht verhindern, dass der Favorit mit fünf Toren Vorsprung in die Pause ging. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Lauge per Doppelschlag auf 20:14 (32.). Mit der Siegessicherheit einer Sechs-Tore-Führung ließen die Flensburger dann aber die Zügel schleifen und agierten vorübergehend unkonzentriert. GWD nutzte dies zu einer unerwarteten Aufholjagd. Als Mats Korte zum 24:24 ausglich (43.), war die Partie plötzlich wieder völlig offen. »Wir haben zugelassen, dass die Mindener ins Spiel gefunden haben und so ihre Fans aufbauen konnten. Das geht gar nicht«, ärgerte sich Machulla nach der Partie. »Sehr stolz« machte ihn dagegen, »dass wir die Qualität haben, in so einer Situation nicht einzubrechen«. Das lag auch daran, dass sich der gegenüber dem Kiel-Spiel formverbesserte Mattias Andersson in der entscheidenden Phase noch einmal steigerte. Mit vier Paraden binnen fünf Minuten hatte er großen Anteil daran, dass die SG auf 27:24 davonzog (49.). Und diesen Vorteil gaben die Flensburger nicht mehr aus der Hand. Das 31:27 durch Holger Glandorf (55.) kam einer Vorentscheidung gleich. Für die trotz des Wintereinbruchs aus dem hohen Norden nach Minden gereisten Schlachtenbummler der SG gab es viel zu feiern, denn mit 25 Zählern aus 15 Begegnungen hat ihr Team die spielfreien und nun punktgleichen Füchse aus Berlin vom Tabellenthron gestoßen. Mit »Spitzenreiter, Spitzenreiter«-Chören stimmten sich die Fans schon auf das Revanche-Derby gegen den THW Kiel am Sonntag (15 Uhr/live Sky) ein. »Ich bin froh, dass wir ausnahmsweise mal eine ganze Woche Zeit haben, uns auf die nächste Aufgabe vorzubereiten«, sagte Machulla abschließend. Während Lasse Svan nach seinem Pferdekuss in Minden wieder mitwirken konnte, wurde Henrik Toft Hansen (umgeknickt) geschont und auch Jacob Heinl (Schulter) kam nicht zum Einsatz. 


Robby Echelmeyer

Statistik

GWD Minden: Christensen, Sonne-Hansen (9 Paraden) – Cederholm, Rambo 4, Doder 1, Südmeier 2, Bilbija, Kister, Michalczik 4, Pusica 2, Staar, Svitlica 8/4, Korte 3, Zvizej 1, Gullerud 5, Mansson

SG Flensburg-Handewitt: Mattias Andersson (15 Paraden), Kevin Møller – Glandorf 3, Klein n.e., Mogensen 2, Jeppsson, Lauge 9/3, Steinhauser n.e., Svan 5, Mahé, Wanne 9, Heinl n.e., Karlsson, Toft Hansen n.e., Zachariassen 6
Zeitstrafen: 3:3 (Karlsson 2, Zachariassen)
Siebenmeter: 4/4:3/3 (Lauge)
Schiedsrichter: Sebastian Grobe/Adrian Kinzel
Zuschauer: 2727