Gestärkt zu den Eulen

Handball-Bundesliga

Thomas Bleicher
10. März 2018, 10:50 Uhr

Leidenschaftlich ohne Ende: SG-Spielmacher Thomas Mogensen feiert einen seiner vier Treffer gegen Wetzlar. (Foto: Lars Salomonsen)

Flensburg. »Wir tun gut daran, wie zuletzt in Hüttenberg, von Beginn an zu zeigen, warum wir gekommen sind. Wir brauchen volle Einstellung.«

Maik Machulla, Cheftrainer des Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt, mahnt vor dem Auswärtsspiel seiner Mannschaft am Sonntag (12.30 Uhr) bei den Eulen Ludwigshafen zu Höchstkonzentration. Auch wenn die Eulen mit 7:39 Punkten am Tabellenende krebsen, sieht Machulla Erfahrung und individuelle Qualität beim Gegner. »Wir müssen clever und fokussiert sein, um diese Aufgabe zu lösen.« 
 Natürlich aber ist seine SG haushoher Favorit. Mit dem 34:27 (16:15)-Sieg am Donnerstag gegen die HSG Wetzlar, bei dem die SG eine ärgerliche Schwächephase kurz vor der Pause letztlich ungestraft überstand, schraubten die Fördestädter ihren Zählerstand auf 36:10 Punkte und haben nur die Rhein-Neckar Löwen (38:6) und die starken Füchse aus Berlin (36:8) vor sich.

Erleichterter Machulla

Bester Torschütze gegen die HSG: Hampus Wanne. (Foto: Lars Salomonsen)

Machulla zeigte sich erleichtert über die zwei Zähler gegen Wetzlar: »Ich habe wahnsinnig viel Respekt vor dieser Mannschaft und davor, was sie jedes Jahr auf die Beine stellen. Und wenn es eine Mannschaft schafft, zweimal in der Saison Kiel zu schlagen, dann hat sie auch wahnsinnig viel Qualität. Ich habe meine Mannschaft extrem gewarnt vor diesem Gegner und bin froh, dass wir das so gut geschafft haben.« 

Seine SG kam stark aus den Startlöchern, setzte sich von 3:3 auf 6:3 ab und insbesondere Linksaußen Hampus Wanne, der vor der Pause sechsmal und insgesamt neunmal traf, sorgte dafür, dass die SG in ihrer Flens-Arena wenige Minuten vor der halbzeit mit 15:10 führte.

»Darf uns nicht passieren«

Warum es dann zur Pause nur 16:15 stand, erklärt sich Machulla so: »Wir machen einfache Fehler, kriegen Gegenstöße - das darf uns zu Hause einfach nicht passieren. Da müssen wir stabiler sein und abgeklärter spielen.« Das klappte nach dem Seitenwechsel dann wieder. 

Vor allem, weil Linkshänder Holger Glandorf nach dem Wechsel wie entfesselt aufdrehte und quasi traf wie er wollte. Ungemein wichtig die Tore des 34-Jährigen zum 17:16, 19:18, 20:19 oder 22:20. »In der zweiten Halbzeit steigern wir uns und bekommen mehr Zugriff, auch in der Abwehr. Am Ende schön für mich, dass ich Simon Jeppsson bringen konnte, Jacob (Heinl) ein bisschen reinkommt - das hilft uns für die Zukunft. Das die Jungs Wettkampfpraxis bekommen, um ihr altes Niveau langsam wieder zu erreichen. Wir haben noch viel vor und brauchen alle Spieler«, sagte Machulla. Jeppsson (Wade) und Heinl (Augen-OP) hatten zuvor gefehlt und kamen in der Schlussphase ins Spiel, als das Spiel entschieden war.

Glandorf Vierter in ewiger Torschützenliste

Für Holger Glandorf hatte das Spiel einen schönen Nebeneffekt. Mit seinen acht Treffern am Donnerstagabend ließ der 34-Jährige in der ewigen Torschützenliste der Handball-Bundesliga Martin Schwalb (2272 Tore) hinter sich und ist mit 2280 Treffern nun alleiniger Vierter hinter Kyung-Shin Yoon (2905), dem langjährigen SG-Linksaußen Lars Christiansen (2875) und Jochen Fraatz (2683).


SG Flensburg-Handewitt:Andersson, Møller (bei zwei 7m) – Karlsson, Glandorf 8, Mogensen 4, Svan 1, Wanne 9, Jeppsson, Steinhauser 2, Heinl, Zachariassen 1, Toft Hansen 2, Gottfridsson 2, Lauge 3, Mahé 2/1.
HSG Wetzlar:Weber, Klimpke – Björnsen 7/5, Forsell Schefvert 4, Kohlbacher 3, Kneer 3, Cavor 3, Volentics 2, Kvist 2, Ferraz 2, Lindskog 1, Kraft, Klesniks, Holst, Mirkulovski.
Schiedsrichter:Schulze/Tönnies (Magdeburg/Dodendorf);
Zeitstrafen:5:3 (Karlsson 2, Wanne, Steinhauser, Toft Hansen – Kneer, Lindskog, Klesniks);
Siebenmeter:2/1:7/5 (Mahé scheitert an Weber – Holst vergibt gegen Andersson und trifft den Pfosten);
Zuschauer:5821

Marc Reese