Holstein hat plötzlich etwas zu verlieren
Fußball
Auch wenn Torjäger Marvin Ducksch beim TV-Sender Sky versicherte: »Ich glaube, man hat gesehen, dass wir hinter dem Trainer stehen und der Trainer voll hinter uns.« Seit Ende September standen die Förde-Fußballer immer auf einem der ersten drei Plätze und wurden sogar Halbzeit-Meister. Zuletzt blieben sie sechs Mal ungeschlagen. »Respekt für die Leistung in dieser Saison«, meinte Nürnbergs Trainer Michael Köllner. Doch jetzt drängt Mit-Aufsteiger Jahn Regensburg drei Spieltage vor dem Saisonende von hinten und ist nur noch zwei Punkte von den Kielern entfernt. Die Relegation ist in Gefahr. Tabellenführer Fortuna Düsseldorf ist mit sieben Punkten Vorsprung ohnehin ebenso enteilt wie der Zweite aus Nürnberg mit nun fünf Zählern mehr auf dem Konto. »Viel Spaß in der 1. Liga«, sagte Anfang. Die »Störche« wirkten am Montagabend gegen die taktisch geschickt agierenden Nürnberger verunsichert. Zwei Mal ließen sie sich bei Standardsituation übertölpeln, die von Georg Margreitter und dem in Elmshorn geborenen Hanno Behrens in Halbzeit eins per Kopf verwertet wurden. Nach der Pause nutzte Nürnbergs Kapitän Behrens einen Komplett-Blackout der Holstein-Defensive erneut per Kopf. Das Tor von Kingsley Schindler per Foulelfmeter war zu wenig. Im Angriff hatte das offensivstärkste Team der Liga kaum etwas zu bieten. »Wichtig ist, dass wir jetzt den Kopf oben behalten und dann wieder angreifen«, appellierte Holstein-Torwart Kenneth Kronholm an seine Kollegen und gab die Richtung vor. Die Norddeutschen wollen sich auf das Sportliche fokussieren und alle Personal-Angelegenheiten - vor allem die Trainer-Frage - auf die Zeit nach der Saison legen, wie auch Sportchef Ralf Becker stets betont. Sein Noch-Trainer Anfang versprach schon mal: »Wir werden versuchen, in den drei Spielen noch einmal alles rauszuhauen. So dass wir die Saison, so wie wir sie angefangen haben, auch vernünftig und gut beenden können.«
dpa