»Störche« heben wieder ab: Holstein Kiel beendete Sieglos-Serie

Fußball

04. März 2018, 18:50 Uhr

Siegerpose von Kapitän Rafael Czichos. (Foto: Frank Molter/dpa)

Kiel. Die »Störche« fliegen wieder. »Wir haben uns den Frust der letzten Wochen von der Seele geschossen«, sagte Holstein Kiels Kapitän Rafael Czichos nach dem spektakulären 5:0 (2:0) über den MSV Duisburg. Mit dem zweithöchsten Zweitliga-Erfolg ihrer Vereinsgeschichte beendeten die Kieler am Samstag eine viermonatige sieglose Durststrecke und festigten den dritten Tabellenplatz. An eine mögliche Relegation denkt in Kiel aber noch niemand. Für die Protagonisten war nur wichtig, dass aufkommende Zweifel an der eigenen Stärke mit dem grandiosen Auftritt praktisch völlig weggewischt wurden. 

»Wir haben hinten gut gearbeitet und fast nichts zugelassen. Die Jungs waren brutal fokussiert«, lobte Sportchef Ralf Becker. »Wir haben genauso gespielt wie in den letzten Wochen, haben uns aber belohnt«, befand Trainer Markus Anfang und gab seinen Jungs einen zusätzlichen freien Tag, »damit sie den Sieg ein wenig feiern können«. 

 »Ein echter Befreiungsschlag«, befand Dominic Peitz. Der baumlange Routinier war in den vergangenen Wochen nicht immer erste Wahl bei Holstein, gegen die schwachen »Zebras« aber allererste Allzweckwaffe der Abteilung Abräumer. »Die Zweikämpfe entscheiden, das ist auch auf höchstem Niveau so«, beschrieb Peitz seine Aufgabe, die er bravourös ausführte. Für das Toreschießen waren andere zuständig. »Dass ich das 1:0 gemacht habe, darüber bin ich natürlich besonders froh«, sagte David Kinsombi, der die »Störche« nach 18 Minuten in Führung brachte. Dominick Drexler (20.), Kingsley Schindler (51./Foulelfmeter), Rafael Czichos (62.) und der Duisburger Gerrit Nauber per Eigentor (82.) versetzten die 10.143 Zuschauer im Holstein-Stadion in eine Euphorie, die sie seit dem 5. November 2017 beim 3:0 über Dynamo Dresden nicht mehr erlebt hatten. »Wir waren von Nummer eins bis elf einfach nur schlecht«, sagte der Duisburger Mittelfeldspieler Fabian Schnellhardt, der einst selbst in Kieler Diensten gestanden hatte. »Eine absolut verdiente Niederlage, auch in dieser Höhe. Wir waren in allen Komponenten des Spiels unterlegen«, gestand MSV-Trainer Ilja Gruev. Lob beflügelt, aber die Kieler wollen schnell wieder auf den Boden zurück. Für den Erfolg über den MSV »können wir uns am nächsten Sonnabend nichts kaufen«, sagte Trainer Anfang mit Blick auf das Gastspiel beim Abstiegskandidaten VfL Bochum. Kapitän Czichos und die seinen haben verstanden: »Wir wissen, dass wir in der kommenden Woche die Leistung von heute wieder abrufen müssen.«


(dpa)

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