Vom Springen, Blocken und Schmettern

Sportartencheck

Thomas Bleicher
13. April 2017, 07:30 Uhr

In Aktion für die Flensburger sind Tim Rüterhenke, der den Ball schlug, Daniel D'Argento (Nr. 8), Libero Mads Jonas Kruse (Nr. 43) und Mattis Lehmann. (Fotos: Lars Salomonsen)

Flensburg. Aus einer Volleyball-Trainingsgruppe mit fünf Jungs sind inzwischen 60 Jugendliche in allen Jugendspielklassen geworden. »Wir haben so viele gute Volleyballer, dass wir bei den Älteren keine Anfänger aufnehmen können. Inzwischen ist es uns aber gelungen, eine Mädchengruppe mit 17 Spielerinnen aufzubauen«, stellt Leo Holtmann zufrieden die Volleyballer der SG Flensburg/Adelby vor. Er fügt hinzu: »Neuerdings haben ja viele Mannschaften einen Namen. Wir nennen uns deshalb die Flensburg Seahawks.«

Erfolgreich waren die Volleyballer von Anfang an. 

Leistungssport

Bereits im Gründungsjahr 2011 wurden die Jungs der U13 Landesmeister. Seitdem sind unzählige Landesmeistertitel in der Halle und beim Beachvolleyball dazu gekommen. Bereits für 2017 steht fest, dass die U16-Jungs Norddeutscher Meister sind und sich für die Deutsche Meisterschaft (DM) in Bitterfeld qualifiziert haben. Weitere Mannschaften, deren Wettbewerbe noch laufen, können es ihnen nachmachen. 

»Wir waren mit den U18-Jungs zur Deutschen Meisterschaft in Bitterfeld und das war ein Riesenerlebnis für uns alle«, sagt Holtmann, der mit dem erreichten 11. Platz zufrieden ist. »Unser Ziel ist es, jedes Jahr die Endrunde zu erreichen, um einmal gegen die Besten spielen zu dürfen. Schon in der Vorrunde haben wir dieses Jahr gegen den neuen Deutschen Meister vom ASV Dachau gespielt. Die haben im ganzen Turnier keinen Satz abgegen. Das ist schon ein großer Unterschied. Aber es macht meinen Jungs großen Spaß, sich mit den Besten messen zu dürfen.«

Lohn für harte Arbeit

Leo Holtmann (v.l.), Dierk Sönnichsen und Jan Holtmann sind die Trainer.

Das Gewinnen von Titeln und Ausflüge, wie die zur Deutschen Meisterschaft, spornen die Trainer an. »Das ist der Lohn für harte Arbeit. Dafür stellen wir Trainer uns jede Woche in die Halle. Wir wollen die Jungs von der Straße holen und ihnen den Spaß am Volleyball vermitteln«, sagt der pensionierte Marineoffizier. 

Gemeinsam mit seinem Sohn Jan Holtmann und Dierk Sönnichsen trainiert er die Jungs. Albert Schlaak hat die Verantwortung für die Mädchenmannschaften. »Zur Zeit stehe ich zehn bis 14 Stunden pro Woche in der Halle. Man fühlt sich jung, aber ich bin 66 Jahre alt. Da hat man auch noch andere Ideen, wie man seine Zeit verbringen kann«, schmunzelt Holtmann.

Wettkampfhärte für die Ältesten

In der Jugend zählt der SV Flensburg/Adelby zu den Top Zehn-Vereinen Deutschlands. »Wir haben Spieler, die jede Woche die 70 Kilometer aus Eckernförde zu uns kommen, um bei uns zu trainieren. Ich würde schon sagen, dass wir ein Zentrum für Jugendarbeit im Norden sind«, sagt Leo Holtmann. 

 Dafür dass es sportlich so gut läuft, denken die Trainer der Seahawks alternativ. Denn um Wettkampfhärte zu bekommen, spielt zum Beispiel die älteste Jugend der SG Flensburg/Adelby in der Verbandsliga der Männer. »Um die Leistungszentren aus Hamburg und Mecklenburg zu schlagen, müssen wir andere Wege gehen. Wir sind keine Akademie oder eine Sportschule. Aber wir wollen auch um die Deutschen Meisterschaften mitspielen«, sagt Leo Holtmann. Nachwuchssorgen hat die Spielgemeinschaft schon lange nicht mehr. Im Gegenteil. »Langsam kommen wir an unsere Grenzen«, sagt der Trainer, der auch die Mannschaften koordiniert und die Homepage betreut. Er ist stolz auf das Geleistete und das zurecht: »Wir haben viele Spieler ausgebildet, die erste oder zweite Bundesliga gespielt haben. Im Moment spielt Tim Rüterhenke als 17-jähriger Jugendspieler in der dritte Liga beim MTV Kiel. Wir schaffen für die Kinder einen Ausgleich zur Schule. Toll ist auch die Unterstützung der Eltern. Ohne die könnten wir zum Beispiel so eine Reise wie zur DM nach Bitterfeld nicht stemmen.«

Spaß und Erfolg

Für die Zukunft wünscht er sich, dass alle bei seinem geliebten Sport bleiben und dass er mit seinem Trainerteam weiter Spaß vermitteln kann, der sich durch Erfolg auszeichnet. »Und meine Frau wünscht sich, dass ich nicht jedes Wochenende in der Halle stehe. Aber bald fängt ja die Beachvolleyball-Saison an. Da mache ich Pause, um wieder Kraft zu tanken« freut sich der passionierte Volleyballer auf die Freizeit ohne Netz und Ball. 


Grit Jurack

Dansk resume

I Flensborg spilles der volleyball med stor succes. De unge fra SG Flensburg/Adelby har hold i alle aldersklasser og har vundet mange titler. U20-holdet spillede denne sæson endda i herrernes Verbandsliga for at udvikle sig mest muligt og afsluttede sæsonen på en tredjeplads. Bag den store succes står Leo Holtmann, som grundlagde klubben i 2011. Han startede volleyball i Flensborg med et hold på fem drenge. I dag spiller 60 piger og drenge for Flensburg Seahawks, som klubben kalder sig. - Yngre må gerne komme og prøve at træne. Men hos de ældste tager vi ikke nybegyndere ind. Vi er et Leistungszentrum i Nordtyskland, og det selv om vi ikke er en sportsskole eller håndboldakademiet, siger den 66-årige, som hver uge står mindst ti timer i hallen. - Vi vil give børnene en mulighed for at komme væk fra gaden. Med volleyball skal spillerne have det sjovt, men også have mulighed til at opnå et højt niveau, siger Leo Holtmann.