UPDATE: Weiche 08 besiegt Lüneburg und festigt Platz 2

Fußball-Regionalliga

Thomas Bleicher
09. Dezember 2017, 17:54 Uhr

Hier versucht SC-Stürmer Nico Empen, seinem Gegenspieler mit Ball am Fuß auf und davon zu laufen. Empen und seine Teamkollegen feierten am Sonnabend einen Arbeitssieg vor heimischer Kulisse. (Foto: Sven Geißler)

Flensburg. Freude und Erleichterung beim SC Weiche Flensburg 08. Der Fußball-Regionalligist feierte im letzten Heimspiel in diesem Jahr einen schwer erkämpften 2:0 (1:0)-Heim­erfolg gegen den Lüneburger SK. Damit beendete das Team von Trainer Daniel Jurgeleit nicht nur das wochenlange Warten auf den nächsten Heimsieg, sondern festigte mit jetzt 38 Punkten aus 18 Spielen Tabellenplatz zwei. 

»Ein schöner Abschied zuhuse. Wichtig ist auch, dass wir wieder zu Null gespielt haben. Heute Abend ist ja noch unsere Weihnachtsfeier. So haben wir 2017 zuhause gut zu Ende gebracht«, sagte ein froher Christian Jürgensen. Der Kapitän mit der Nummer vier auf dem Trikot war an einer entscheidenden Szene dieses Spiels direkt beteiligt. In der 44. Minute erhielt der Routinier im Gästestrafraum den Ball. Gegenspieler Marian Andre Kunze ging ungestüm zu Werke, holte Jürgensen unsanft von den Beinen. Sekundenbruchteile später der Elfmeterpfiff. Weiches Mittelfeldmann Dominic Hartmann ließ sich diese Chance nicht nehmen und traf links unten zur erlösenden 1:0-Pausenführung. Bis dahin tat sich der Sportclub schwer. Optisch zwar überlegen und mit mehr Ballbesitz, mühten sich die Hausherren an den von LSK-Coach Achim Otte hervorragend eingestellten und selbstbewussten Gästen ab. Die beste Chance für Weiche 08 vergab Nico Empen. In der 40. Minute erreichte ihn eine scharfe Hereingabe von Ilidio von der rechten Seite. Empen nahm den Fuß anstelle des Kopfes und bugsierte das Leder aus nur vier Metern über das Gehäuse. Der LSK war davor mehrfach gefährlich. Erst musste SC-Keeper Florian Kirschke in der 11. Minute bei einem Schuss von Kevin Krottke mit dem Fuß retten. Dann schoss Dominik Boettcher aus guter Angriffsposition neben das SC-Tor (21.).

Hagelschauer

Nach einer Pause mit Hagelschauer im Manfred-Werner-Stadion blieben die Gäste stets gefährlich. Zwar hatte der SC durch Patrick Thomsen (49.), der nach Vorlage von Jürgensen daneben schoss, die erste Möglichkeit. Doch in der 67. Minute hätten sich die Bemühungen der Gäste um ein Haar ausgezahlt, ein Scharfschuss von Felix Vobejda knallte aber, leicht abgefälscht, nur an den rechten Außenpfosten. Dann kam René Guder - und mit ihm der Sieg. Denn kurz nachdem auf der Gegenseite Kevin Krottke Weiches Torhüter bereits ausgespielt hatte, aber viel zu umständlich und spät zum Abschluss kam, erreichte ein Anspiel den in der 65. Minute für Jannick Ostermann eingewechselten Guder. Der SC-Spieler nahm den Ball mit viel Platz an, guckte sich seinen Gegenspieler aus, machte noch einen kurzen Schlenker und setzte den Ball dann fein säuberlich aus rund 17 Metern rechts unten ins Gästetor (2:0/76.). Ausgerechnet Guder, der auch für ihn selbst überraschend nicht von Beginn an spielte. »Da muss jeder mal durch«, sagte der ehrgeizige Offensivmotor und freute sich über sein Tor und die drei Punkte. »Nun müssen wir abwarten, ob am Samstag unser letztes Spiel in Egestorf/Langreder noch gespielt wird. Klar ist: In der Rückrunde müssen wir 100 Prozent da sein und auf uns gucken. Der Rest kommt von alleine.« Er weiß: Im Kampf um den Aufstieg ist für den SC noch sehr viel drin.

Kein Feuerwerk

SC-Cheftrainer Daniel Jurgeleit sah zufrieden aus nach dem Spiel. »Das war sicherlich kein Feuerwerk. Es war aber auch nicht einfach. Wir wollten unbedingt zum Ende des Jahres mit einem Erfolgserlebnis in die Pause gehen. Sicherlich war der Sieg insgesamt glücklich. Aber wir haben gewonnen und zu Null gespielt«, sagte Jurgeleit bei der Pressekonferenz und verwies auf das blendend gute Jahr 2017 seiner Mannschaft, angefangen mt dem Masters-Sieg im Januar in Kiel. Keine zwei Meter neben ihm stand sein Trainerkollege Achim Otte. Und der LSK-Coach sah alles andere als glücklich aus, sein eigenes Team hatte ihm in Flensburg den Samstag verhagelt. »Das war unnötig und überflüssig. Ich bin angefressen«, begann Otte. »Ich sehe uns mit klaren Chancen. Ich weiß nicht, was dann passiert. Nach 30 Minuten hatten wir wohl zu viel Selbstvertrauen, die Brust war zu breit. Plötzlich haben wir klein-klein gespielt«, haderte Otte auf der Suche nach Erklärungen. Vor allem die vertane Chance von Krottke kurz vor dem 0:2 auf der Gegenseite ärgerte den LSK-Coach. »Da müssen wir den Ausgleich machen. Wir machen ihn nicht, weil der Stürmer sich nochmal und nochmal dreht, obwohl der Torwart schon ausgespielt und das Tor leer war.« Erfreulich bei Weiche: Jannis Pläschke gab nach langer Verletzungspause in der Schlussphase sein Comeback. Ob er mit seinem Team am Sonnabend noch ein letztes Mal vor dem Jahreswechsel bei Egestorf/Langreder ranmuss, entscheidet der Wettergott.


Marc Reese 
mr@fla.de

Statistik

SC Weiche Flensburg 08: Kirschke - Paetow, Thomsen, Jürgensen - Walter, Ostermann (65. Guder), Hartmann, Ilidio, Ebot-Etchi - Wulff (77. Pläschke), Empen (86. Sykora).

Lüneburger SK: Springer - Deichmann, Büchler, Pägelow, Eden - Pauer (77. Treu), Kunze, Vobejda, Wolk - Krottke, Boettcher (60. Kehl).
Schiedsrichter: Simon Rott
Zuschauer: 556

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