Anpfiff
Do - 21.12. 20:45 Uhr
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»Die Flensburger machen einen richtig guten Job«
Nikolaj Jacobsen und seine Rhein-Neckar Löwen haben mit 28:6 Punkten aktuell die Nase vorn in der Handball-Bundesliga. Am Donnerstagabend kommt der Verfolger SG Flensburg-Handewitt zum Topspiel. (Archivfoto: Georgi Licovski/dpa)
Der Erste empfängt den Zweiten, der Meister trifft auf den Vizemeister, mehr Topspiel geht im Grunde nicht. Und für Jacobsen steht eine Menge auf dem Spiel, denn er prognostiziert im Interview: »Wer dieses Match gewinnt, hat die besten Chancen, auch am Saisonende ganz oben zu stehen.«
Herr Jacobsen, gegen die Füchse Berlin haben die Löwen das erste von zwei Spitzenspielen in Serie deutlich gewonnen und sich durch den 37:23-Erfolg an die Tabellenspitze gesetzt. Droht das Team zu euphorisch in das Duell gegen die Flensburger zu gehen?
Nikolaj Jacobsen:Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir nachlässig werden. Es ist eine Stärke von uns geworden, dass wir die vor uns stehende Aufgabe konzentriert angehen, dass wir immer mit Ernst bei der Sache sind.
»Eine Mannschaft, die uns nicht so gut liegt«
Dabei sollte der Name SG Flensburg-Handewitt helfen, oder?
Mit der SG kommt ein großer Konkurrent zu uns, wahrscheinlich sogar der größte. Und wir wissen, dass das eine Mannschaft ist, die uns nicht so gut liegt. Wenn wir so ähnlich wie gegen Berlin spielen, haben wir eine gute Chance, diese Partie zu gewinnen. Allerdings auch keine Gewissheit, denn die SG ist ein außergewöhnlich gutes Team und hat erfahrene Spieler in ihren Reihen, die wissen, wie solche Top-Matches ablaufen.
Die Löwen haben die letzten zwei Heimspiele gegen die Flensburger verloren. Ist das ein Faktor für die Begegnung am Donnerstag?
Ich glaube nicht, dass das etwas ausmacht. Wir wissen, dass die SG eine Mannschaft hat, die gegen uns sehr gut defensiv spielen kann. Sie können hinten stehen bleiben, weil wir keine Shooter aus dem Rückraum haben. Deshalb wird es ganz wichtig sein, dass wir selbst sehr gut in der Abwehr stehen, damit wir einfache Tore im Gegenstoß erzielen können. Wenn wir es immer nur im Sechs gegen Sechs probieren müssen, wird es schwer.
Welchen Stellenwert hat der Ausgang der Partie mit Blick auf die weitere Saison?
Zunächst sind es nur zwei Punkte, die am Donnerstag vergeben werden, aber ich glaube schon, dass das Ergebnis mit Blick auf die Bundesliga extrem wichtig ist. Der Gewinner dieses Duells hat die besten Chancen, am Saisonende oben zu stehen. Wenn man sich das Restprogramm der SG und von uns anschaut, sieht man, dass beide Teams schon schwere Auswärtsspiele hinter sich gebracht haben.
»Dieses Versprechen werde ich nicht brechen«
Im dritten Jahr in Folge kämpfen die SG und die Löwen um die Meisterschaft. Überrascht Sie das?
Nein, das überrascht mich überhaupt nicht. Die Flensburger haben zwar gute Spieler verloren, aber viel Talent dazu geholt. Die machen einen richtig guten Job dabei, ihren Kader zu verjüngen. Wir haben mit Kim Ekdahl du Rietz eine Säule verloren, sind aber auch gut aufgestellt, vor allem auch perspektivisch.
In der vergangenen Woche gab es einen überraschenden Zeitungsbericht, nach dem Sie möglicherweise bereits im kommenden Sommer aus ihrem bis 2019 laufenden Vertrag bei den Löwen aussteigen könnten, um nur noch Nationaltrainer in Dänemark zu sein. Warum ist das nicht denkbar?
Das ist ganz einfach. Ich habe bei den Löwen vielen Menschen versprochen, dass ich mindestens bis 2019 dableiben werde: Den Spielern, die ich geholt habe, den Spielern, die ihre Verträge verlängert haben und der Vereinsführung. Und dieses Versprechen werde ich nicht brechen. Ich verstehe gar nicht, woher dieses Gerücht kommt. Die einzige Möglichkeit ist, dass der Verein mich vorher rausschmeißt.
Und an dieser Einschätzung kann sich nach der anstehenden Europameisterschaft mit Dänemark auch nichts ändern? Nochmal, ich werde mein Versprechen nicht brechen. Und ich glaube auch nicht, dass sich an meiner grundsätzlichen Einstellung etwas ändert. Es ist komisch, aber diese Doppelbelastung ist für viele, die außen stehen, ein Problem, aber für mich nicht. Ich sehe das positiv für alle Seiten, denn Dänemark kann von meiner Arbeit bei den Löwen profitieren und umgekehrt ist das auch möglich.
Die Vorfreude auf Ihr erstes Turnier als Trainer der Dänen klingt da schon durch. Mit welchen Zielen blicken Sie in Richtung EM im Januar in Kroatien?
Ich freue mich richtig darauf, das stimmt. Wer in den vergangenen zehn Jahren zwei Mal Europameister war und Olympiasieger ist, der darf und muss große Erwartungen haben. Wir haben eine Mannschaft, die weit kommen kann. Wir wollen dabei sein, wenn es um die Medaillen geht und ein gutes Turnier spielen. Aber es gibt keine Garantien, dass wir das schaffen. Dafür ist das Niveau der Konkurrenten zu hoch.
Michael Wilkening
Dansk resume: Den danske træner Nikolaj Jacobsen og Rhein-Neckar Löwen tørner torsdag aften (kl. 20.45) sammen med SG Flensburg-Handewitt i Bundesligaen. SG ligger nummer to, lige efter Löwen på førstepladsen. Nikolaj Jacobsen siger, at vinderen af topbraget har stor chance for at ligge forrest i sæsonens afsluttende fase. Over for Flensborg Avis afviser Jacobsen rygter om, at han muligvis allerede næste sommer, et år inden han har kontraktudløb hos Löwen, kunne forlade klubben for efterfølgende kun at træne de danske håndboldherrer. - Jeg har lovet rigtig mange mennesker i Rhein-Neckar Löwen, at jeg bliver mindst til 2019. Over for spillere, som kommer til klubben, spillere som har forlænget og over for klubbens ledelse. Jeg bryder ikke mit ord, siger Nikolaj Jacobsen. Han fastslår ligeledes, at dobbeltbelastningen er et problem for udenforstående, men bestemt ikke for ham.