Fußball

Konzept und vorläufige Staffeln des SHFV

Der Fußball in Schleswig-Holstein steht möglicherweise vor dem Re-Start. Foto: Tim Riediger

Flensburg. Vorläufige Staffeleinteilungen machten in den letzten Tagen bereits die Runde. Die Sehnsucht der FußballerInnen in Schleswig-Holstein ist groß. Und jetzt gibt es endlich ein bisschen mehr Hoffnung auf Normalität, denn der SHFV (Schleswig-Holsteinische Fußballverband) hat am Freitag neue Informationen für die Saison 2020/2021 vorgelegt.

So gibt es nun eine klarere Vorstellung davon, wie der Spielbetrieb in den Spielklassen des nördlichsten Verbandes SHFV aussehen kann, sobald die behördliche Verfügungslage dies zulässt. Möglicherweise gibt es hierzu am 9. oder 10. August neue Informationen der Landesregierung. Die aktuelle Landesverordnung besagt jedenfalls weiterhin, dass lediglich in Gruppen mit maximal zehn Personen trainiert werden darf und Spiele gegen andere Teams derzeit nicht erlaubt sind.
Sollten weitere Lockerungen in Bezug auf den Fußball ausgesprochen werden, so hat das Präsidium des SHFV nun grünes Licht für die Modelle, die der Herrenspielausschuss, der Frauen- und Mädchenausschuss sowie der Jugendausschuss für ihre jeweiligen Spielklassen erarbeiteten haben gegen. 

Sämtliche Planungen beinhalten auch Mechanismen, mit denen die ursprünglichen Staffelgrößen mittelfristig wieder erreicht werden können. Schließlich hatte die Entscheidungen des SHFV-Präsidiums zur Wertung der Saison 2019/20 zur Folge, dass es keine Absteiger, sondern nur Aufsteiger geben wird. Damit stieg die Zahl der antrittsberechtigten Mannschaften pro Spielklassenebene in fast allen Fällen an. Daher wurden die eingeteilten Staffeln auf maximal zwölf Mannschaften gehalten, weil für die Durchführung der Saison 2020/21 weniger Zeit als üblich zur Verfügung steht. Ebenfalls berücksichtigt werden mussten verschiedene Pokalwettbewerbe sowie die Möglichkeit einer erneuten Unterbrechung des Spielbetriebs als Folge der Entwicklungen rund um das neue Coronavirus.

Auf der Internetseite des SHFV heißt es zum Spielbetrieb bei den Herren, Damen und in der Jugend folgendes:

Herren

"Im Herrenbereich wird die höchste Spielklasse, die Flens-Oberliga, in der insgesamt 18 Mannschaften antreten, in zwei Staffeln zu jeweils neun Teams aufgeteilt. Die Vereine sprachen sich dabei mehrheitlich für eine Einteilung der beiden Staffeln nach regionalen Gesichtspunkten aus. In jeder Staffel werden zunächst eine Hin- und eine Rückrunde gespielt, ehe die jeweils vier besten Teams in einer Staffel und die übrigen Mannschaften in einer weiteren Staffel zusammengeführt werden. Die bereits ausgetragenen Spiele gegen Mannschaften aus der gleichen Staffel werden dabei in die Wertung übernommen, gegen die anderen Teams werden Hin- und Rückspiele ausgetragen. Die Mannschaft, die letztlich in der „Meisterrunde“ die meisten Punkte erzielt, ist zum Aufstieg in die Regionalliga Nord 2021/22 berechtigt. Vier Mannschaften aus der Staffel der übrigen Teams steigen in die Spielklassenebene der Landesliga ab.
Auch in den unterhalb der- Flens-Oberliga folgenden Spielklassen erhöht sich jeweils die Zahl der Spielklassen im Vergleich zum Spielbetrieb der letzten Jahre. So sind drei Landesliga-Staffeln statt der bisherigen zwei vorgesehen. Anders als in der Flens-Oberliga sind in der Landesliga sowie den weiteren, niedrigeren Spielklassenebenen keine Zusammenführungen der Staffeln erforderlich. Dementsprechend werden die drei Sieger der Landesliga-Staffeln berechtigt sein, in der Saison 2021/22 in der Flens-Oberliga anzutreten. Jeweils zwei Mannschaften steigen aus jeder Landesliga-Staffel in die Verbandsliga ab.
Analog dazu verhält es sich auch in den Spielklassenebenen unterhalb der Landesliga. So wird die Zahl der Verbandsligen von vier auf sechs erhöht, statt acht Kreisligen wird es in der kommenden Spielzeit elf geben. Vorgesehen sind darüber hinaus 14 Staffeln auf der Ebene der Kreisklasse A, 15 Staffeln der Kreisklasse B sowie 19 Staffeln der Kreisklasse C. Für alle genannten Staffeln gilt, dass der jeweilige Meister aufstiegsberechtigt ist und die jeweils zwei letztplatzierten Teams absteigen müssen (außer Kreisklasse C). Alle Staffeleinteilungen erfolgen auf Basis der Software, die schon in den Vorjahren im Rahmen des flexiblen Spielbetriebs zur Anwendung kam.

Frauen

In der höchsten schleswig-holsteinischen Frauen-Spielklasse, der Oberliga Schleswig-Holstein, ist ebenfalls eine Aufteilung der zwölf gemeldeten Mannschaften in zunächst zwei Staffeln vorgesehen. Über die Zusammensetzung der Staffeln wird das Los entscheiden. Bis zu den Herbstferien sollen in einer einfachen Runde pro Mannschaft fünf Spiele absolviert werden. Danach erfolgen die Zusammenführung der jeweils drei besten Mannschaften beider Staffeln sowie die Zusammenführung der Viert- bis Sechstplatzierten beider Staffeln. In den beiden auf diese Weise gebildeten Staffeln treffen die Teams in einer Hin- und einer Rückrunde aufeinander. Die punktbeste Mannschaft der „Meisterrunde“ erhält das Aufstiegsrecht in die Regionalliga.
Für die Spielklassenebene der Landesliga sind 28 Mannschaften gemeldet. Hier werden mittels der Software zur Staffeleinteilung nach regionalen Gesichtspunkten drei Staffeln zu zweimal neun Teams sowie einmal zehn Teams gebildet. In den drei Staffeln werden je eine Hin- und eine Rückrunde gespielt. Die drei Staffelsieger spielen anschließend in einer einfachen Punktrunde die beiden Aufsteiger in die Oberliga aus. Die Tabellenvorletzten und -letzten jeder Staffel steigen in die Kreisliga ab.
Die Spielklassen auf Kreisebene werden wie in den Vorjahren in Abstimmung mit den Kreisfußballverbänden gemäß dem flexiblen Spielbetrieb eingeteilt. Die Staffelzahlen und -größen werden auf Grundlage der vorliegenden Meldezahlen festgelegt. Aufgrund der verkürzten Spielzeit sowie unter Berücksichtigung möglicher weiterer Unterbrechungen des Spielbetriebs werden die Staffeln auch im Frauenbereich kleiner gehalten als in den Vorjahren (maximal acht bis zehn Mannschaften pro Staffel).

Juniorinnen

Bei den B-Juniorinnen werden die beiden Landesliga-Staffeln zunächst eine Hin- und eine Rückrunde spielen. Im Anschluss kommen je nach verfügbarem Zeitrahmen unterschiedliche Optionen in Betracht: Möglich wäre etwa eine Zusammenführung der jeweils besten drei Teams beider Staffeln in einer Staffel sowie Zusammenführung der übrigen Teams beider Staffeln in eine Staffel in einfacher Runde oder mit Hin- und Rückspiel. Auch eine Art „Play-Off-Runde“ mit direkten Entscheidungsduellen zwischen den Tabellenersten, Tabellenzweiten usw. beider Staffeln ist denkbar. Für die Spielklassen auf Kreisebene gelten die gleichen Grundsätze wie bei den Frauen.

Junioren

Im Bereich der Junioren ist in der höchsten Spielklasse, der Oberliga, ebenfalls eine Aufteilung der gemeldeten Mannschaften nach regionalen Gesichtspunkten auf zwei Staffeln geplant. Die Staffelgröße im Bereich der Junioren soll die Zahl von acht Mannschaften nicht überschreiten. Nach einer Runde mit Hin- und Rückspiel werden – wie etwa im Bereich der Flens-Oberliga bei den Herren – die besten Teams sowie die übrigen Teams in zwei Staffeln zusammengeführt, um dort erneut mit Hin- und Rückspiel bei gleichzeitiger Übernahme der bereits ausgetragenen Partien einen Aufsteiger in die Regionalliga sowie die Absteiger ausspielen. In der A-Jugend-Oberliga wird es zwei Absteiger geben, in der B-Jugend-Oberliga vier und in der C-Jugend-Oberliga drei.
In der Ebene der Landesligen im Juniorenbereich werden die Teams auf vier Staffeln (Landesliga Schleswig NW, Landesliga Schleswig NO, Landesliga Holstein SW und Landesliga Holstein SO) aufgeteilt. Die beiden „Schleswig“-Staffeln werden, ebenso wie die beiden „Holstein“-Staffeln nach einer Vorrunde mit Hin- und Rückspiel analog zum Vorgehen in der Oberliga zusammengelegt. So spielen sowohl die besten Teams aus der Landesliga Schleswig als auch die besten Teams aus der Landesliga Holstein jeweils einen Aufsteiger in die Oberliga aus. Bei den A-Junioren werden acht Teams absteigen, in der B-Jugend insgesamt zwölf sowie bei den C-Junioren neun. Im letzteren Fall wird es zu einem Spiel der Zweitplatzierten der „Endrunden“-Staffeln kommen, um den neunten Absteiger bestimmen zu können.
Auf Kreisebene bei den Junioren soll die Staffelgröße von zehn Mannschaften nicht überschritten werden. Geplant sind acht Kreisligen, deren Meister in die Ebene der Landesliga aufsteigen. Die Durchführung des Spielbetriebs in den Kreisligen obliegt den Kreisfußballverbänden."

Der SHFV weist ausdrücklich darauf hin, dass es sich weiterhin um vorläufige Einteilungen handelt.


Ruwen Möller