Norweger bestätigen SG-Anfrage bei Berge

Christian Berge. (Foto: France Handball 2017)

Albertville/Flensburg. Kurz vor dem WM-Halbfinale in Frankreich zwischen Norwegen und Kroatien (Freitag, 20.45 Uhr) kommt neues Leben in die Spekulationen um den Trainerposten bei der SG Flensburg-Handewitt. 

Norwegens Verbands-Präsident Kåre Geir Lio sagte am Mittwoch Abend gegenüber der norwegischen Internetseite »VG.no«: »Es hat Kontakt zwischen Flensburg und Christian gegeben. Die Sache wurde diskutiert wie es so schön heißt. Aber jetzt konzentrieren wir uns auf die WM«.
Berge, der einen Vertrag bis 2020 beim Verband hat, sagte während der gesamten WM auf die Nachfrage in Richtung SG-Interesse immer wieder: »Ich konzentriere mich im Moment nur auf die Weltmeisterschaft.«
Sein Verbands-Vorsitzender Lio weiter: »Wenn ein Trainer vor Ende seines Vertrages wechseln möchte, lautet die Frage wie immer: was ist der neue Arbeitgeber bereit zu zahlen.«

Kent-Harry Andersson, Berges ehemaliger Trainer in Flensburg und heute im Trainerstab der Norweger, sagte gegenüber »VG.no«: Ich glaube, dass Vranjes Flensburg verlassen könnte. Mehr kann ich dazu während der WM nicht sagen.«
Der ehemalige Weltklasse-Spieler Lars Krogh Jeppesen, den Flensborg Avis bei der Endrunde in Paris traf, kann sich Berge sehr gut als Trainer in Flensburg vorstellen.
»Vom Kopf her ist Christian der wohl beste Spieler, mit dem ich in meiner Karriere jemals zusammengespielt habe. Die Spieler haben enormen Respekt vor ihm und die Leistungen und Erfolge der norwegischen Nationalmannschaft, die sicherlich nicht so gut besetzt ist wie einige andere Nationen, schreibe ich in sehr großem Maße Christian zu«, so der Däne, der von 2000 bis 2004 gemeinsam mit Berge in Flensburg aktiv war.
Sollte Vranjes eine neue Herausforderung suchen, so könne er das nachvollziehen, sagte Jeppesen weiter: »Ich könnte Ljubo verstehen, wenn es ihn nach so vielen Jahren in Flensburg reizen würde, eine neue Herausforderung anzunehmen«.
Der 43-Jährige Berge war von 1999 bis 2006 zentraler Rückraumspieler beim Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt. 2006 übernahm Vranjes als Spielmacher in Flensburg. Sollte der Schwede im Sommer gehen, könnte Berge ihn als Trainer beerben.

Sowohl die SG als auch Vranjes sagten zuletzt, dass man sich nach der WM zusammensetzen und über die Zeit nach dieser Saison sprechen wolle.
»Das Wohl der SG geht über alles«, sagte Dierk Schmäschke gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der SG-Geschäftsführer wies in den letzten Wochen stets darauf hin, dass Vranjes einen Vertrag bis 2020 habe und noch keine Entscheidung gefallen sei. Der Schwede selber hat das Veszprém-Interesse längst bestätigt und ist »interessiert«. Gleiches gilt laut seiner Aussage aber auch für eine Fortsetzung seiner Tätigkeit in Flensburg.
Wie auch immer die Geschichte ausgeht, so ist jetzt bestätigt, dass sich die SG mittlerweile mit dem Szenario eines Vranjes-Abgangs beschäftigt hat.

(dpa)/Marc Reese/Ruwen Möller

Weitere Informationen finden Sie am Freitag in der Flensborg Avis.