Schleswig. Das Trainerbeben beim SC Weiche Flensburg 08 II hat sämtliche Beteiligte unter der Woche in Schach gehalten - doch die Mannschaft hat den Charaktertest bestanden und sich nervenstark gezeigt. Nach drei erfolgreichen Jahren plötzlich ohne Steuermann am Spielfeldrand, siegte der SC in der Oberliga Schleswig-Holstein beim TSV Friedrichsberg mit 6:3 (4:2).  Nach der Demission von Trainer Torsten Böker wurde die Mannschaft von Assistent Frank Peters und dem Sportlichen Leiter Stefan Langeloh betreut. »Es war ein schwieriges, ein ekliges Fußballspiel«, sagte Langeloh im Anschluss und meinte damit nicht nur die Ausnahmesituation bei den Fördestädtern, sondern auch das Spielgeschehen. Der SC agierte sehr dominant, machte sich aber durch einfache Fehler das Leben schwer. Taktisch fiel es den Gästen zunächst nicht leicht, sich auf die Friedrichsberger einzustellen. Und so kam der TSV durch Daniel Schubert zur Führung (12.). Ein Doppelschlag von Angreifer Fleming Barth drehte den Wind aber schnell wieder zugunsten der Flensburger (16./19.). Jannik Drews, aus der Regionalligamannschaft abgestellt, erhöhte (34.), ehe Cedric Nielsen postwendend den Anschluss herstellte (35.). Das war es aber noch nicht in einer vogelwilden ersten Hälfte: Sebastian Kiesbye markierte noch das 4:2 (40.) - ehe Nielsen nach dem Seitenwechsel wieder verkürzte und das Spiel somit offen hielt (56.). Kurz vor Schluss aber drehten erneut Kiesbye (82.) und Jannik Arnold (90.) den Hausherren endgültig den Hahn ab. Die Punkte acht bis zehn lassen den SC den Rang in den Top Fünf festigen. Und wie geht es abseits des Platzes weiter? »Die Situation war so nicht geplant«, so Langeloh. Man arbeite aber fieberhaft an einer Lösung. »Wir wollen der Mannschaft schnellstmöglich einen neuen Trainer präsentieren«, stellte er eine rasche Nachfolgeregelung in Aussicht. Namen wollte Langeloh keine nennen - wohl aber seinem Ex-Coach Böker noch einmal Dank aussprechen. »Er hat hier sehr gute Arbeit geleistet«, so der Sportliche Leiter, der aber betonte: »Das ist das Geschäft.«