Holstein Kiel stürmt von Sieg zu Sieg

2. Fußball-Bundesliga

Thomas Bleicher
23. Oktober 2017, 08:00 Uhr

Kiel. Der Joker kam und stach: Steven Lewerenz war der Matchwinner für Holstein Kiel beim 2:1 (0:0)-Sieg über Arminia Bielefeld. »Ich freue mich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Wir wollten zu Null spielen, haben das nicht geschafft. Dafür haben wir diese enge Nummer gewonnen, das ist entscheidend«, sagte der 26 Jahre alte offensive Mittelfeldspieler und bestimmte den wichtigsten Aspekt des achten Saisonsiegs der »Störche«.

Mit dem vierten Dreier in Serie festigten die Holsteiner ihren überraschenden zweiten Rang und blieben erster Verfolger von Liga-Primus Fortuna Düsseldorf. Lewerenz hatte entscheidenden Anteil daran. 
Zunächst musste er aber mehr als eine Stunde von der Bank aus mit ansehen, wie sich seine Mannschaft gegen starke Arminen vergeblich um gefährliche Offensiv-Aktionen bemühte. »Wir haben erst spät begriffen, dass wir andere Mittel als nur spielerische einsetzen müssen. In der ersten Halbzeit haben wir die langen Bälle nicht perfekt gespielt und sind nicht energisch genug nachgerückt«, erklärte Routinier Dominic Peitz die Ursache für die Ladehemmung der stärksten Offensive der Liga.

Dosenöffner

Dominic Drexler wusste im Nachhinein, was die Lösung war: »Dann braucht es eben einen Dosenöffner.« Und der war eben Lewerenz. Eine Minute nach seiner Einwechslung für den Startelf-Debütanten Tom Weilandt legte der Außen in der 65. Minute für Marvin Ducksch auf, der aus 20 Metern entschlossen ins rechte untere Eck einnetzte. Der Mittelstürmer wusste, wem er seinen neunten Saisontreffer zu verdanken hatte - und revanchierte sich drei Minuten später. Ducksch auf Lewerenz und wieder Tor - das dritte des Spieljahres für den von 11.224 Zuschauern im fast ausverkauften Holsteinstadion bejubelten Kieler Matchwinner. 

»Wir haben gut verteidigt und dann eiskalt zweimal zugeschlagen«, stellte Holsteins Sportchef Ralf Becker hinterher zufrieden fest. Aber auch nach dem Doppelschlag blieb es bis zum Schluss spannend, weil der eben erst eingewechselte ehemalige Kieler Sören Brandy unter unglücklicher Mithilfe von Holstein-Kapitän Rafael Czichos in der 85. Minute noch den Anschlusstreffer erzielte. »Das war Pech für uns. Der Ball springt von Rafael Czichos' Schulter an den Innenpfosten und von dort ins Tor«, beschrieb Kiels Keeper Kenneth Kronholm die Szene. Mehr als den Anschlusstreffer ließen die »Störche« aber nicht mehr zu. Und heimsten dafür auch verdientes Lob ihres Trainers Markus Anfang ein. »Die Jungs liefern gerade etwas ab, was keine Selbstverständlichkeit ist«, sagte der 43-Jährige. »Es ist wirklich nicht normal, was gerade abläuft. Großer Respekt.« 
Gert Glaner, dpa

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