Svan und Wanne in Torlaune

Handball-Bundesliga

Thomas Bleicher
12. März 2018, 09:20 Uhr

SG-Rechtsaußen Lasse Svan warf wie sein Kollege Linksaußen, Hampus Wanne, zehn Tore beim klaren aber glanzlosen Sieg in Ludwigshafen. Archivfoto: Lars Salomonsen

Ludwigshafen. Es gibt im Verlauf einer Saison immer Tage, an denen nicht alles rund läuft. Das ist aber nicht weiter tragisch, wenn unter dem Strich trotzdem das Resultat stimmt. Für die Handballer der SG Flensburg-Handewitt war am Sonntag so ein Tag – die Mannschaft von Maik Machulla spielte nicht richtig gut, gewann aber trotzdem souverän 30:24 (15:9).

Das hatte auch damit zu tun, dass der Gegner der SG der Tabellenletzte aus Ludwigshafen war. Die Eulen hatten nicht die Qualität, um die Flensburger zu gefährden. »Es ist wichtig, die Spiele zu gewinnen, auch wenn man nicht so gut drauf ist«, sagte Lasse Svan nach der Partie. Der Rechtsaußen durfte sich und seinen Flügelpartner Hampus Wanne von der Kritik ausnehmen, denn beide erzielten jeweils zehn Tore und trugen ihre Mannschaft zum Pflichtsieg.

Negativer Höhepunkt

Der war schon nach 30 Minuten eingetütet, als die SG 15:9 führte ohne geglänzt zu haben. Der komplette Rückraum der SG hatte zusammen sieben Treffer erzielt. In der zweiten Halbzeit erhöhten die Flensburger schnell auf 21:13, ehe die Begegnung plötzlich noch einmal giftig wurde. Die Ludwigshafener gingen beherzter in die Zweikämpfe, die Flensburger setzten sich zur Wehr und die Atmosphäre in der Halle wurde feindlicher.
Negativer Höhepunkt waren die Reaktionen einiger Zuschauer hinter der SG-Bank, die sich auf Holger Glandorf eingeschossen hatten. Der Halbrechte hatte acht Minuten vor dem Ende einen Schlag ins Gesicht bekommen, Gegenspieler Max Haider die Rote Karte gesehen – und trotzdem war Glandorf fortan der Buhmann der Eulen-Fans. »Da muss man mehr Respekt zeigen«, war Machulla sichtlich angefressen ob der Rufe, die ihn und seine Spieler auf der Bank erreichten.

»Das sehe ich sehr negativ«

»Holger Glandorf ist 150maliger Nationalspieler, wird klar im Gesicht getroffen und dann gibt es solche Reaktionen. Das sehe ich sehr negativ«, grantelte der Flensburger Trainer. In der Tat war es wenig begreiflich, dass Glandorf ausgepfiffen wurde, obwohl Haider sich mehrfach beim Flensburger entschuldigt und die Rote Karte klaglos akzeptiert hatte. In der aufgeheizten Stimmung vor 2023 Zuschauern gelang den Eulen noch etwas Ergebniskosmetik, doch an dem klaren Erfolg der SG war nicht mehr zu rütteln.

Die Eulen Ludwigshafen: Peribonio, Hanemann – Schmidt (6), Feld (1), Dietrich – Durak, Scholz (1) – Dippe – Haider (2), Falk 1), Bührer (1), Djozic (4/2), Kirchenbauer, Valiullin (7).
SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Möller (n.e.) – Glandorf (4), Mogensen, Lauge (2) – Svan (10), Wanne (10/4) – Toft Hansen (1) – Jeppsson (n.e.), Steinhauser (n.e.), Heinl (n.e.), Zachariassen (2), Gottfridsson (1), Mahe.
Schiedsrichter:Colin Hartmann / Stefan Schneider. 
Rote Karte: Haider (52.). 
Zeitstrafen: 3/2. 
Siebenmeter: 2/2 – 5/4.
Zuschauer:2023. 

Michael Wilkening