Schmäschke: »Das war ein Komplett-Versagen«

SG Flensburg-Handewitt

Thomas Bleicher
02. Mai 2018, 09:40 Uhr

SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke. (Archivfoto)

Montpellier/Flensburg. Dierk Schmäschke, Geschäftsführer des Handball-Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt, zeigte sich am Montag im Gespräch mit Flensborg Avis schwer enttäuscht und geschockt über das Wie des sang- und klanglosen Ausscheidens seines Vereins nach einem desolaten Viertelfinal-Rückspiel der Champions-League in Montpellier (17:29 nach 28:28 im Hinspiel).


Flensborg Avis: Herr Schmäschke, können Sie den Auftritt am Sonnabend erklären?
Schmäschke:Nein, das kann ich nicht. Auch nach einer Nacht kann ich das nicht erklären oder nur schwer erklären. Das war ja einfach ein Komplettversagen. Und zwar durch alle Mannschaftsteile hindurch. Das ist es was es so unerklärlich macht. Vor dem Spiel, die ganze Art und Weise der Vorbereitung und auch mit dem Wissen, dass es in Richtung Köln geht (dort findet Ende Mai das Final Four statt, Red.) hatten wir alle wirklich ein gutes Gefühl. Da müssen wir uns wirklich mit beschäftigen. 

»Vielleicht wollten sie zu viel«

Jetzt brauchen wir sicherlich einen Tag oder auch zwei, um den Schock zu verdauen. Der sitzt wirklich tief. Und dann müssen wir sicherlich auch darüber sprechen. Da gibt es auch Redebedarf, warum und wieso wir es es in so einem wichtigen Spiel nicht hinkriegen. Die Mannschaft macht es ja über 50 Spiele gut und konstant, aber in diesen entscheidenden Spielen versagen entweder die Nerven oder, ja, ich weiß nicht - es ist schwer, dafür eine Erklärung zu finden. Das war ein richtig gebrauchter, schwarzer Tag. Den haben wir alle nicht so oft erlebt. Da müssen wir auch erstmal mit umgehen. So unerfahren sind unsere Spieler nun auch nicht. Wir haben aktuell noch eine ziemlich erfahrene Mannschaft. Und sie wollten auch. Vielleicht wollten sie zu viel. 


Die SG spielt erst wieder am 10. Mai. Ist das gut oder schlecht?
Schmäschke: In diesem Fall sehe ich es als gut an. Um Abstand zu gewinnen. Beides hat Vor- und Nachteile. Hätten wir nun am Donnerstag wieder ein Spiel, hätten wir uns nun darauf fokussieren müssen. Wir haben noch vier Spiele und wollen auf jeden Fall unseren zweiten Platz verteidigen und die Qualifikation für die Champions League schaffen. Das hat jetzt erstmal alleroberste Priorität vor den anderen Gedanken, die wir uns sicherlich auch machen müssen. Jetzt müssen wir uns wieder aufrichten und alles investieren, weil wir nächste Saison wieder in der Champions League spielen wollen. Das ist schon sehr wichtig. 

Warum spielt - wie schon in den letzten Wochen - Kentin Mahé keine Rolle?
Schmäschke:Ich denke mal, dass er in den letzten Wochen und Monaten nicht das gezeigt hat, was wir von ihm erwartet haben oder erwarten. Er verlässt zum Ende der Saison die SG (Vertrag ab Sommer bei Veszprém in Ungarn/Red.), da hat Maik vielleicht auch versucht, auf die Spieler zu setzen, ich sag mal, denen er auch vertraut. Natürlich verlässt Thomas (Mogensen) uns auch, aber man hat gesehen, dass der in den letzten Wochen eigentlich richtig gut drauf war. Und Rasmus Lauge eigentlich auch. Und wir sind da richtig gut besetzt. Und Hampus (Wanne) macht das auf Linksaußen auch eigentlich gut. Das ist auch keine einfache Entscheidung, aber das ist einfach so - und wir sollten uns nun wirklich darauf konzentrieren, dass wir als Mannschaft wieder in die Spur kommen. 

Dansk resume: SG Flensburg-Handewitt var fuldstændig ved siden af sig selv, da franske Montpellier sendte den tyske Bundesliga-klub på plads med 29-17 i kvartfinale-returkampen i Champions League. Efter uafgjort 28-28 i det første opgør i Flensborg blev lørdagens kamp ved Middelhavet en trist affære for SG - Det gør utrolig ondt, sagde SGs holdkaptajn Tobias Karlsson til »Sky«. Den erfarne bagspiller Holger Glandorf sagde til Flensborg Avis, at alle burde bruge de kommende dage til at gøre sig ærlige tanker om det, der er sket. Træner Maik Machulla og direktør Dierk Schmäschke gjorde det klart, at der skal snakkes om præstationen denne sorte aften i Montpellier. Schmäschke understreger samtidig, at de resterende fire kampe i Bundeslligaen har øverst prioritet - for det er her andenpladsen skal forsvares. Andenpladsen giver billet til Champions League 2018/2019.

Marc Reese
mr@fla.de