UPDATE #1 Stjernen: Rückschlag im Aufstiegsrennen

Landesliga-Relegation

Thomas Bleicher
05. Juni 2018, 23:18 Uhr

IF Stjernen Flensborg (in schwarz-grün) hatte meist das Nachsehen gegen den MTSV Hohenwestedt. (Foto: Tim Riediger)

Jübek. Ingo Lüthje war enttäuscht, aber sehr gefasst. Die deutliche 2:5 (0:3)-Schlappe im zweiten von drei Aufstiegsspielen zur Landesliga am Dienstagabend in Jübek gegen einen eiskalten MTSV Hohenwestedt hat dem Verbandsligisten weh getan. Denn im abschließenden Duell am Sonnabend (16 Uhr, Engelsby-Centret in Flensburg) gegen den TSV Plön muss Stjernen unter allen Umständen liefern. 

»Das war ein hochverdienter Sieg für Hohenwestedt. So wie die uns gleich von Beginn angegangen sind, wussten wir gar nicht, wohin wir gucken sollen«, sagte Lüthje, gemeinsam mit Lars Meyer Coach der Flensburger, nach dem Schlusspfiff. Das Unheil vor den gut 150 Zuschauern auf neutralem Platz nahm früh seinen Lauf. In der vierten Minute fehlte die Zuordnung bei einem Eckball von Kjell Scherbarth, Dennis Jera nickte aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung für Hohenwestedt ein. 

»Dabei rief Lars doch noch: 'Passt auf den Fünfer auf'«, haderte Lüthje mit der Unachtsamkeit gegenüber dem kopfballstarken Mann mit der »5« auf dem Rücken. Ab der 15. Spielminute musste Stjernen zu allem Überfluss ohne seinen Kapitän Luca Bracht spielen. Der in dieser Saison bärenstarke Mittelfeldmann verletzte sich ohne Fremdeinwirkung und musste raus. »Ich habe mir den Mittelfußknochen gebrochen und muss wahrscheinlich operiert werden. Ich denke sechs bis acht Wochen mindestens raus«, erklärte Bracht am Mittwoch gegenüber Flensborg Avis. Er fehlte seinem Team. In der 19. Minute erreichte ein Pass in die Tiefe Ferdinand Hummel, der sich nicht lange bitten ließ und kaltschnäuzig zum 2:0 verwandelte. Als dann auch noch Marcel Pinkert in der 35. Minute traf - nahezu eine Kopie des 1:0, denn die Eckballhereingabe kam wieder von Scherbarth von rechts, wieder auf den kurzen Pfosten - war dieses Spiel quasi entschieden. Nach dem Seitenwechsel wurde es zunächst nicht besser. Stjernen musste alsbald den nächsten Nackenschlag hinnehmen. In der 52. Minute ließ sich IF-Verteidiger Niklas Lüthje von Hummel vernaschen, der das Leder zum 4:0 in die Maschen drosch. Dann aber zeigte Stjernen Moral. Wehrte sich, das Spiel nach vorne klappte flüssiger und zielstrebiger. Nachdem der agile Noah Pirk bei einem Schuss in der 58. Minute noch zu ungenau zielte, machte es Stürmer Lennart Steiner vier Minuten später genauer. Sein Schuss aus 16 Metern saß (1:4/62.). Stjernen patzte aber postwendend erneut. Thies Kochanski war mit dem Ball im Strafraum unterwegs, IF-Keeper Rico Nommensen holte den wendigen Mann von den Beinen - Matthias Landt verwandelte den fälligen Strafstoß zum 5:1 (64.). 18 Minuten vor Schluss wagte sich Stjernen-Verteidiger Nick Falke ganz weit nach vorn und wurde an der Toraußenlinie unsanft von den Beinen geholt. Steiner verwandelte den Strafstoß mit viel Glück zum 2:5 (73.). Hohenwestedt ließ davor (65.) und danach (89.) noch sehr gute Chancen auf eine höhere Führung verstreichen, kann sich nun aber über die Tabellenführung in der Aufstiegsrunde freuen. Hinter dem MTSV (4 Punkte) liegen punktgleich der Büchen-Siebeneichener SV (gewann 4:0 gegen Plön) und Stjernen mit jeweils drei Punkten, die Plöner krebsen vorerst am Ende (1). Während Stjernen am Sonnabend erstmals Heimrecht genießt, messen sich zeitgleich ab 16 Uhr Hohenwestedt und der Büchen-Siebeneichener SV »Jetzt gegen Plön. Wir müssen zusehen, dass wir die Köpfe wieder frei kriegen. Wir haben jetzt ein richtiges Endspiel. Wenn wir das gewinnen, dann sind wir durch«, weiß Ingo Lüthje.


Marc Reese

IF Stjernen Flensborg: Nommensen - Treitz, Lüthje, Brieskorn, Falke - Bracht (15. Wirth), Bahr (46. Khojasteh Abkenar), Kaak (62. Münchow), Pirk - Hansen, Steiner.

Zuschauer: 154 (auf neutralem Platz in Jübek)
Schiedsrichter: Chris Olimsky