Mit Gottfridsson in die Zukunft

Vertragsverlängerung

Thomas Bleicher
21. Juni 2018, 08:47 Uhr

Jim Gottfridsson ballt auch in Zukunft vor allem in der Flens-Arena die Fäuste. Denn die bleibt auch in den kommenden Jahren sein sportliches Zuhause. (Archiv: Tim Riediger)

Flensburg. Am Abend des 3. Juni ging es heiß her. Überall bei der SG Flensburg-Handewitt lag man sich nach dem Gewinn des langersehnten Meistertitels in der Handball-Bundesliga in den Armen.

Auf großer Bühne und später bis weit in die Nacht wurde gefeiert, was das Zeug hält. Vor allem Thomas Mogensen, Mattias Andersson und Jacob Heinl, die den Verein nun nach so vielen Jahren verlassen haben, gehörte ein Großteil der Aufmerksamkeit.
Jim Gottfridsson war da eher einer von vielen. Für die sportliche Zukunft des Vereins aber ist der Schwede einer der Schlüsselspieler. Das wissen die Entscheidungsträger im Verein - und haben nachgebessert.
Um kurz nach 11 Uhr am Mittwoch versendete der Handball-Bundesligist eine Mitteilung, die die SG-Anhänger begeistern dürfte: Jim Gottfridsson verlängert seinen Vertrag bei der SG vorzeitig bis 2021.

»Wichtiger Baustein«

In einer Zeit, in der viele Leistungsträger von Handball-Bundesligisten angesichts des Mammut-Programms deutscher Spitzenvereine und sicherlich auch aus monetären Gründen ihr Glück bei anderen Spitzenteams in Europa suchen, ist die Weiterverpflichtung des begnadeten Rückraum-Akteurs ein dickes Ausrufezeichen.

»Wir sind froh, dass Jim sich frühzeitig und langfristig zu unserer SG bekennt. Er zählt trotz seiner 26 Jahre schon zu den erfahrenen Spielern unserer Mannschaft und er wird ein wichtiger Baustein für die Zukunft unseres Teams sein. Das hat er bereits jetzt eindrucksvoll unter Beweis gestellt«, sagt SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke in der Mitteilung der SG Flensburg-Handewitt. 
Jim Gottfridsson hat, vor allem wenn er für sein Heimatland Schweden aufläuft, schon nachhaltig unter Beweis gestellt, zu welchen Leistungen er fähig ist. Als unumstrittener Kopf der Mannschaft führte der 63-fache Nationalspieler die Blau-Gelben im Januar 2018 zur Silbermedaille bei der Handball-Europameisterschaft in Kroatien.
Gottfridsson wurde bei diesem Turnier zum wertvollsten Spieler (MVP) ausgezeichnet.
Nun wurde der Schwede mit seiner SG Meister und wurde noch dazu kürzlich zum Handballer des Jahres in seinem Heimatland ausgezeichnet.

Vor anderthalb Jahren, als Gottfridsson seinen Vertrag bis 2018 verlängert hatte, sagte sein damaliger Vereinstrainer Ljubomir Vranjes: »Er hat das Potenzial, einer der Weltbesten zu werden. Man sieht, in was für eine Richtung es geht, wenn er Spielzeit bekommt.« 
Die dürfte Maik Machulla, damals Vranjes-Assistent und heute Chef- und Meistertrainer der Flensburger, ihm zweifelsohne zur Genüge geben. »Mir war es sehr wichtig, dass Jim auch langfristig Spieler unserer SG bleibt«, sagt Machulla in der Vereins-Mitteilung. »Er verfügt über großes Potential und wird in meinen Planungen für die Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Er bringt alle Eigenschaften sowohl im Angriff als auch in der Deckung mit. Jim wird unsere Mannschaft führen und seine Trainings- und Wettkampfmentalität zusammen mit Tobias Karlsson an die jungen und neuen Spieler weitergeben. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit mit Jim.«

»Es war auch mein Wunsch«

Der am 2. September 1992 in Ystad geborene Spielmacher, der nahezu ebenso gut im linken Rückraum spielen kann, sagt: »Es war auch mein Wunsch bei der SG langfristig zu bleiben. Die SG bietet eine sehr gute sportliche Zukunft, zählt zu den besten Vereinen in Europa und wir haben für die nächsten Jahre eine interessante und zum Teil junge Mannschaft mit viel Potential. Zudem fühlen meine Familie und ich uns hier bei der SG und in Handewitt sehr wohl. Ich freue mich auf die weiteren Jahre bei der SG, in der Hölle Nord und mit Maik Machulla.«

Jim Gottfridsson spielt seit fünf Jahren für die SG. 2013 wechselte er von Ystads IF zum Bundesligisten. Die sportlichen Erfolge sprechen für sich. In dieser Zeit gewann er mit der SG den Supercup (2013), die Champions League (2014), den Deutschen Pokal (2015) und die Deutsche Meisterschaft (2018).
Marc Reese