»Wir haben uns schwerer getan als gewünscht«

DHB-Pokal

Thomas Bleicher
20. August 2018, 08:10 Uhr

Marius Steinhauser warf am Sonntag sechs Tore beim Erfolg gegen TuS Ferndorf. (Archivfoto: Tim Riediger)

Halver. Der haushohe Favorit wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Mit Siegen gegen TuS Ferndorf am Sonntag (30:22) und die HSG Nordhorn-Lingen am Sonnabend (28:19) haben die Handballer der SG Flensburg-Handewitt leicht und locker das Achtelfinale im DHB-Pokal erreicht, haben aber durchaus noch Hausaufgaben vor sich.


Beim Vierer-Turnier in Halver ging es für den amtierenden Deutschen Meister im allerersten Pflichtspiel der Saison 2018/2019 gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Der Zweitligist nutzte die Anlaufschwierigkeiten der vor dieser Saison stark veränderten SG-Truppe, und hielt bis zum 7:8 sehr gut mit. Dann aber spielte die SG ihren Qualitätsvorteil eindeutig aus und landete einen ungefährdeten 28:19 (14:10)-Erfolg. Rasmus Lauge und Holger Glandorf waren mit jeweils fünf Treffern beste SG-Werfer. Mehrfach auszeichnen konnte sich auch der zur neuen Saison verpflichtete norwegische Nationaltorhüter Torbjørn Bergerud, der die gesamten 60 Minuten durchspielte und 15 Bälle hielt, davon zwei Siebenmeter.

Jøndal traf zehn Mal

Tags darauf - ebenfalls in Halver - musste auch der Zweitligist TuS Ferndorf die Übermacht aus dem ganz hohen Norden Deutschlands anerkennen. Die Flensburger gewannen mit 30:22 (14:12) gegen den Außenseiter.
Der zehnfache Torschütze Magnus Jøndal, sein Kollege auf der anderen Außenbahn, Marius Steinhauser, sowie Rückraum-Star Holger Glandorf (jeweils 6 Tore) waren am Abschlusstag die erfolgreichsten Werfer im SG-Dress. Kapitän Tobias Karlsson wurde in diesem Spiel ebenso geschont wie die beiden Außen Hampus Wanne und Lasse Svan. Benjamin Buric erhielt diesmal die kompletten 60 Minuten das Vertrauen im Tor, »und hat gerade in der zweiten Halbzeit überragend gehalten«, lobte Flensburgs Meister-Trainer Maik Machulla.

Der Coach war trotz des erwartungsgemäßen Weiterkommens nicht gänzlich zufrieden. »Wir haben uns schwerer getan als gewünscht. Obwohl wir viel gewechselt haben, hätte ich gern noch öfter gewechselt, um die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen«, sagte er. »Wenn man noch nicht so gefestigt ist, tut man sich auch gegen kleinere Gegner schwer. Wir haben zu lange kämpfen müssen, um uns einen beruhigenden Vorsprung herauszuspielen.«
Dennoch sei das »Meckern auf hohem Niveau«, betonte der Erfolgstrainer, der sich beispielsweise sehr freute, dass Magnus Jøndal nahezu alle seine Würfe im Tor versenkte.

Machulla hofft vor allem, dass seine neuen Kreisläufer Simon Hald und Johannes Golla auf dem Parkett gelassener werden. »Man merkt, dass sie sich extrem unter Druck setzen. Sie müssen mehr Lockerheit in ihr Spiel bekommen, denn man kann kein perfektes Handballspiel spielen«, sagte Machulla.

Statistik

HSG Nordhorn-Lingen – SG Flensburg-Handewitt 19:28 (10:14)
SG Flensburg-Handewitt:
Buric (n.e.), Bergerud (15/2 Paraden) – Karlsson, Golla, Hald, Glandorf (5), Svan (4), Wanne (2), Jeppsson (1), Jøndal (3/2), Steinhauser, Zachariassen (2), Gottfridsson (1), Lauge (5/2), Baijens (1), Rød (4).
Schiedsrichter: Fabian vom Dorff/Christian vom Dorff; Zeitstrafen: 2:3
Siebenmeter: 5/3:6/4
Zuschauer: 800 (in Halver)
Spielfilm: 2:2 (5.), 7:8 (21.), 9:11 (24.), 10:14 (30.) – 10:16 (34.), 13:21 (42.), 15:21 (45.), 15:24 (52.), 19:28 (60.)

SG Flensburg-Handewitt - TuS Ferndorf 30:22 (14:12)
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud (n.e.) - Karlsson (n.e.), Golla (2), Hald, Glandorf (6), Jeppsson (3), Jøndal (10/5), Steinhauser (6), Zachariassen (1), Gottfridsson (1), Lauge (1), Baijens, Rød, Wanne (n.e.), Svan (n.e.).
Zeitstrafen: 2:1
Siebenmeter: 5/5:4/2

Marc Reese