Kapitän Karlsson

Handball

Thomas Bleicher
01. September 2018, 08:00 Uhr

Zusammenhalt ist SG-Kapitän Tobias Karlsson extrem wichtig. Foto: Tm Riediger

Tobias Karlsson stellt im kommenden Sommer seine Karriere ein. Wir sprachen in der Titel-Geschichte unserer Sonderbeilage »Handball im Norden« (erschienen am 23. August 2018) mit dem Meister-Kapitän der SG Flensburg-Handewitt vor seiner letzten Saison.


Flensburg. Tobias Karlsson ist klitschnass geschwitzt. Er hat wie immer alles gegeben. Der Schwede hat geackert, sich aufgerieben, Ketten gesprengt, den Hammer geschwungen, gezogen und zugepackt. Der 37-Jährige hat vollen Einsatz gezeigt, Spaß gehabt und dabei jedes Detail akribisch umgesetzt und bis zur Perfektion besprochen. Es war wie im Spiel. Wie in einem großen Finale mit der SG Flensburg-Handewitt. Dabei war es lediglich das Fotoshooting für unsere Sonderbeilage Handball im Norden, die Sie aktuell in Ihren Händen halten.
Doch so ist er. Tobias Karlsson gibt immer 100 Prozent. Er kann gar nicht anders, es liegt in seinen Genen. Darum nennt ihn SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke eine »Säule« und für Meister-Trainer Maik Machulla ist er schlichtweg »der beste Kapitän«. Weltweit genießt er in der Handball-Szene größten Respekt - sowohl bei Mit- als auch Gegenspielern. Vom einstigen Zeitstrafen-König hat er sich zu einem der besten Abwehrspieler auf diesem Planeten entwickelt. Er ist neben Søren Stryger einer von erst zwei SG-Kapitänen, die die deutsche Meister-Schale entgegen nehmen durften. Im kommenden Sommer will er seine Karriere beenden, so ist der Plan. Auch weil er dann nach zehn Jahren bei der SG mit großer Wahrscheinlichkeit der nächste Kandidat für die »Hall of Fame« (siehe Seite 39) ist: Grund genug für uns, Karlsson auf das Cover unseres Magazins zu hieven. Ehre, wem Ehre gebührt.
Und was tun, welches Motiv wählen wir? In den letzten Jahren sind wir mit Schmäschke abgehoben, mit Thomas Mogensen abgetaucht und Maik Machulla haben wir im Feuer getauft. Was also passt zu Karlsson? Na klar, ein Kapitän muss auf ein Schiff. Am Ende wurde es die Werft der Flensburger Schiffbaugesellschafft, denn das kam uns noch passender vor.

Sag niemals nie

Die SG befindet sich nach der Meisterschaft im Umbruch. Sechs langjährige Weggefährten haben das Schiff verlassen und nun gilt es ein neues zusammenzubauen. Das machen sie bei der FSG genau so wie bei der SG. Sie sammeln quasi eine neue Crew, die angeführt vom Kapitän in eine erfolgreiche Zukunft aufbrechen soll. Für Karlsson selber seine letzte große Handball-Reise.
»Ich bin in meinem Kopf soweit, dass dies meine letzte Saison ist«, sagt er. »Es war meine letzte Vorbereitung und irgendwie zähle ich ein bisschen runter.« Der zweifache Familienvater sagt jedoch auch: »Man muss im Sport immer demütig sein und sollte niemals nie sagen.«
Auf die Frage, was passieren müsste, damit er seinen Vertrag verlängert, holt er weit aus und erinnert sich zurück an die Tage im vergangenen November und Dezember, als es draußen nass und kalt war und seine SG alle drei Tage ein Spiel auf höchstem Niveau zu bestreiten hatte. Es waren die Tage an denen sich Modelathlet Karlsson, dessen Achillesferse seit Jahren sein Rücken ist, mal wieder mit Schmerzen herumplagte. »Ich weiß noch wie ich mich körperlich und mental gefühlt habe. Es war ein hartes Stück Arbeit für einige Wochen. Ich konnte morgens kaum aufstehen und habe überlegt, ob es das wert ist, noch ein paar Jahre durchzuziehen, um dann später nicht mehr mit den Kindern im Garten spielen zu können.«
Ganz offensichtlich kam er zu dem Schluss, dass es das nicht ist und verkündete in diesem Sommer mehrfach, dass er seine letzte Saison bestreiten will.
Doch apropos Sommer. Nach einigen Wochen in seiner Heimat, seiner »Oase« Karlskrona (siehe Seite 18/19) und den monatelangen karibischen Temperaturen an der Flensburger Förde, sagt Karlsson: »Jetzt geht es, ich bin ausgeruht und mental topfit. Außerdem haben wir die Meisterschaft im Rucksack, das war eine große Erleichterung für alle, die wir diesen Titel so lange gejagt haben, auch für mich.« Wenn Karlsson von dem Gewinn des Bundesliga-Titels spricht, merkt man ihm förmlich an, wie er mit sich im Reinen ist, einem Karriereende nichts mehr im Wege steht. Kein Wunder: Nach dem Champions League-Sieg 2014 und dem DHB-Pokal-Gewinn 2015 war es der letzte große Titel, der ihm mit der SG fehlte. Seine Laufbahn ist vollendet, geht aber noch etwas weiter.
Die Vorbereitung - seine vermeintlich letzte - kam ihm in diesem Jahr entgegen. »Die Vorbereitung war etwas kürzer und wir sind nicht so viel gereist«, so Karl-sson, der dennoch hier und da stöhnte. »Ich werde halt nicht jünger, auch wenn ich das nicht immer wahrhaben will«, so der sympathische Schwede, der bei dieser Aussage herzhaft lacht. Daher durfte er bei den Sprinttests am ersten Trainingstag auch mal aussetzen. Sein Coach Machulla weiß eben, wie er einen wie Karlsson anpacken muss. Er möchte ihn schließlich gerne weiter an die SG binden. Wenn schon nicht als Spieler, dann vielleicht in anderer Funktion.
Ein konkretes Angebot von der SG hat es aber noch nicht gegeben.


Viel Spaß haben

»Wir haben uns darauf geeinigt, dass ich erstmal schaue und meine letzte Saison spiele. Wenn ich doch noch weiter spiele, dann nur bei der SG und nicht woanders«, sagt Karlsson, der auch eine sportliche Rückkehr in sein Heimatland Schweden ausschließt. »Das werde ich nicht machen«, so Karlsson, der dann noch etwas anfügt, was gar nicht zum Mister 100 Prozent passt. Er sagt: »Mein Karriereende steht im Sommer - zu 99 Prozent.«
So ganz loslassen kann und will er also scheinbar doch noch nicht und schiebt seinen eigenen Fuß ein bisschen in den Spalt der Hintertür.
Ob eine andere Funktion bei der SG denkbar wäre, oder ob es definitiv zurück nach Schweden geht nach dieser Saison, wollen wir von ihm wissen. »Es war immer so besprochen, dass wir zurück nach Schweden gehen. Aber ich weiß nicht, wie man reagiert bzw. habe Respekt davor, wie ich reagiere, wenn etwas auf dem Tisch liegt - aktuell habe ich aber keine Angebote.«
Seinem Handballsport, der ihm so viel gegeben und sein Leben bereichert hat, will Karlsson allerdings verbunden bleiben. Nicht als Trainer, in dieser Rolle sieht er sich nicht, aber in anderer Funktion. Verschiedenste Führungsbereiche reizen ihn. Als Mensch will er sich in Zukunft weiterentwickeln und er schließt nicht aus, dass er »irgendwann im Handball wieder auftaucht«.
Bis dahin wird er aber noch auf dem Feld benötigt, ebenfalls als Führungspersönlichkeit. Der alte Schwede muss Meister-Trainer Machulla als verlängerter Arm dabei helfen, ein neues Team zu formen. Dabei ist der Blick - so wie auf unserem Coverfoto - stets in die Zukunft gerichtet. »Die Meisterschaft war geil, aber dafür können wir uns jetzt nichts mehr kaufen. Vor allem dürfen wir nicht glauben, dass es als Meister von ganz alleine geht«, so Karlsson, der an eine erfolgreiche Zukunft der SG glaubt. »Die neuen Spieler haben bevor sie hergekommen sind und im Training bereits ihr Potenzial gezeigt. Sie haben alle langfristige Verträge unterschrieben und ich glaube, dass Maik und die SG viel Freude an ihnen haben werden. Es wird Zeit brauchen und vielleicht nicht in dieser Saison für einen großen Titel reichen, aber sicherlich in Zukunft.«
Er selber würde gerne nochmal nach Hamburg, zum Final4.
»Wir haben alle Titel schon einmal gewonnen, also warum nicht nochmal alle drei«, so Karlsson während der Vorbereitung im Spaß.
Davon können er und seine SG in dieser Saison in seinen Augen nicht genug kriegen. »Wenn wir als Gemeinschaft auftreten, Spaß und Freude haben, dann können wir viel erreichen«, so Karlsson, der am Ende des Fotoshootings nicht nur völlig platt sondern auch zufrieden ist. »Das hat richtig Spaß gemacht«, sagt er. Und wir meinen obendrein noch: es kann sich sehen lassen.

Tobias Karlsson von A bis Z

Tobias Karlsson hat beim Fotshooting jede Menge Spaß. Foto: Tim Riediger

Wir möchten an dieser Stelle den Kapitän der SG Flensburg-Handewitt auch nich ein bisschen anders vorstellen, von A bis Z. Dazu haben wir Karlsson zu jedem Buchstaben im Alphabet einen von uns ausgesuchten Begriff erklären lassen.
Die Antworten entstanden übrigens zwischen einer Trainingseinheit und einem Fototermin bei einem SG-Sponsor in der Umkleidekabine der Duburghalle. Ein großer Schwung Asiasoße verfehlte den Schreibblock unseres Autors dabei zum Glück knapp und landete auf dem Boden. Mit freiem Oberkörper schlang sich Karlsson in der halben Stunde des Gesprächs eine Portion Reis mit Rind und China-Gemüse rein. Wir sind beeindruckt, welch reflektierte, teilweise tiefgründige, aber auch humorvolle Aussagen in diesem ungewöhnlichen Interview-Ambiente entstanden sind. Doch machen Sie sich selber ein Bild.


Abwehrchef: Eine Rolle die ich innehabe, seit ich in Deutschland (durchgängig seit 2008/Red.) bin. Ich habe gemerkt, dass ich im Rückraum nicht mehr konkurrenzfähig bin. Ich bin ja nicht dumm (lacht) und habe es selber gemerkt, aber es war Ola Lindgren, mein Trainer in Nordhorn, der mir sagte, ich sollte mich auf die Abwehrarbeit konzentrieren.

Bundesliga: Seit ich klein war und mit Handball begonnen habe war diese Liga immer ein Traum von mir. Mit schwedischen Jugendteams waren wir zum Saisonabschluss immer in Deutschland und haben uns ein Spiel angesehen, das war der Höhepunkt jeder Saison.

Champions League: Für junge Spieler ist das heute sicherlich der reizvollere Wettbewerb, weil er medial besser aufbereitet ist. Es ist ein toller Wettbewerb, der über die Jahre gut aufgebaut wurde. Für deutsche Teams mit den vielen Spielen sicherlich etwas unglücklich. Als Produkt ist es aber durchaus interessanter geworden. Allerdings leiden wir schon unter der Belastung, die die vielen Spiele mit sich bringt.

DHB-Pokal: Bevor ich nach Deutschland kam, wusste ich nicht wie groß dieser Wettbewerb ist. Schade, dass es in anderen Ländern nicht so ist. Es ist toll, welchen Status der Pokal in Deutschland hat. Alle geben 100 Prozent, um in Hamburg dabei zu sein. Für mich ist das zum Abschluss auch nochmal ein großes Ziel und ich glaube, dass wir im Pokal in dieser Saison eine gute Möglichkeit haben, etwas zu holen.

Eitelkeit: Ich bin nicht besonders eitel, Eitelkeit ist mir nicht sehr wichtig.

Führungsfigur: Das ist ein Typ, dem man vertraut, der zuverlässig ist und mit dem man reden kann wenn Hilfe benötigt wird. Jemand, an dem man sich aufrichten kann wenn es schwierig wird. Ich hoffe, das Team sieht mich als so jemand an, das ist mir wichtig.

Gemeinschaft: War für mich immer wichtig und wir haben oft davon profitiert und gute Ergebnisse erzielt, weil wir eine starke Gemeinschaft hatten und nicht unbedingt das bessere Team waren. So z.B. 2014, als wir die Champions League gewonnen haben. Auch in dieser Saison wird es sehr wichtig für uns, vielleicht noch mehr als in der letzten.

Handball: Hat mir wahnsinnig viel gegeben. Freundschaft, Erlebnisse, Liebe. Ich habe dadurch Orte gesehen, die ich sonst nie gesehen hätte. In knapp 20 Jahren Profi-Handball habe ich viel erlebt und fühle mich dadurch bereichert.
Intern: Disziplinarische Dinge regeln wir intern. Auch Privates. Wenn es einem gut oder schlecht geht. Krankheiten, andere Dinge in der Familie, die in einem normalen Leben passieren, aber die man in einem Sportlerleben sonst nicht sieht. Das ganze Paket was jeder Mensch erlebt. Viel Psychologie und Emotionen - vieles was von außen nicht zu sehen ist wird intern geregelt.

Jubel: Ich jubel wenn wir gewonnen haben.

Karlskrona: Das ist meine Heimat, meine Oase. Da ruhe ich mich aus, treffe meine Familie. Da hole ich mir Energie für jede neue Saison und da werde ich irgendwann hinziehen wenn ich in Deutschland fertig bin.

Leistungsbereitschaft: Ist für mich Opferbereitschaft. Es ärgert mich, wenn Leute von außerhalb sagen, wir hätten nicht alles gegeben. Niemand weiß, wie viel wir geben, wie viele Stunden wir trainieren, oft mit Schmerzen oder dass man mal schlecht vorbereitet in ein Spiel geht, weil die Kinder nicht gut geschlafen haben. Manchmal schläft man selber schlecht, weil einem irgendwas weh tut, aber trotzdem wollen immer alle Leistung von einem sehen. Es muss viel geopfert werden, um auf diesem Niveau spielen zu können.

Meistertitel: Das war eine geile Sache letzte Saison. Und kann es auch diese Saison wieder werden (lacht). Ich denke aber Kiel wird sehr stark sein. Sie haben eine breite Qualität wie wenige andere im Kader und sie spielen keine Champions League, sie können sich also voll auf die Liga konzentrieren. Sie sind mein Favorit. Letztes Jahr war toll, wir haben lange dafür gekämpft, aber wir dürfen uns jetzt nicht darauf verlassen, dass es deshalb in dieser Saison von alleine geht. Der Titel hat jedoch einiges an Druck von den Spielern genommen, die so lange dafür gearbeitet haben.

Neuformiert: Meine Rolle als Kapitän kann wichtig werden, um die Neuen schnellstmöglich zu integrieren, damit wir von ihrem Potenzial profitieren. Diese Mannschaft hat Perspektive. Über die Zeit kann sie sehr gut werden. Es muss noch hart gearbeitet werden, bis man von großen Titeln sprechen kann, also weiß ich nicht, ob es bereits diese Saison klappt. Aber die SG kann von diesem Team profitieren und darf auch Erwartungen haben.

Operationen: Davon habe ich schon einige miterlebt. Eine Zeit lang habe ich mit gebrochenem Kiefer gespielt, meine Schulter wurde drei Mal operiert, es gehört dazu und ist auch ein Teil der Opferbereitschaft.

So sieht das Cover unserer Sonderbeilage mit Tobias Karlsson aus.

Pflichten: Gehören dazu, um als Team zu funktionieren. Im Laufe einer Karriere erlebt man viel, auch viele schöne Dinge, aber das fordert auch Pflichtbewusstsein und dass man jeden Tag das tut, was die Mannschaft braucht und nicht was mich selber an diesem Tag zufrieden stellt. Es geht darum, was uns als Mannschaft voran bringt. Es geht von Kleinigkeiten bis hin zu Absprachen die getroffen wurden. Ich habe das im Laufe der Jahre auch erst lernen müssen. Ich denke nur wenige haben das von Anfang an drin, es hat viel mit Erfahrung zu tun. Man muss dafür etwas erlebt haben, um das zu verstehen.

Quarterback: Mit meinen tollen Pässen wäre ich sicherlich ein guter. (lacht)

Regenbogen (-Kapitänsbinde): Die wurde eine Zeit lang verboten und das hat mich riesig enttäuscht. Ich dachte 2016, dass wir weiter sind (während der EM in Polen durfte Karlsson als Kapitän der schwedischen Nationalmannschaft keine Spielführer-Binde in Regenbogenfarben tragen. Er wollte damit ein Zeichen für Toleranz im Handball und der Gesellschaft setzen/Red.). Meine Meinung hat sich deswegen aber nicht geändert. Handball ist eine Sportart für jeden. Wir sind Sportler, wir sind tolerant und akzeptieren unterschiedlichste Menschen. Ich habe das Thema daher auch nicht aufgegeben. Nach meinem Karriereende wird es dazu wieder etwas von mir geben, das kann ich versprechen.

SG Flensburg-Handewitt: Es ist schwierig, in aller Kürze zusammenzufassen, was dieser Verein mir gegeben hat. Und auch meiner Familie. Als ich 2009 herkam, habe ich für zwei Jahre unterschrieben. Ich bin froh, stolz und glücklich, dass wir so lange bleiben durften und ich so lange in diesem tollen Verein spielen darf - das ist eine Ehre für mich.

Tore: Es werden immer weniger (lacht). Lasse Svan hat neulich erstaunt festgestellt, dass ich 113 Tore für die SG geworfen habe, er konnte es kaum glauben. Ich mache inzwischen aber welche im Training.

Unsicherheit: Wie alle anderen Menschen bin auch ich unsicher, wenn ich mich in einem Thema nicht auskenne. Beispielsweise werde ich ruhig und ziehe mich zurück, wenn ich eine Sprache nicht kann und nicht mit Leuten kommunizieren kann. Deswegen ist es gut, dass die SG als Verein und wir als Team viel daran setzen, dass neue Spieler Deutsch lernen.

Vertragsverlängerung: Hier möchte ich nur mit einem Fragezeichen antworten (lacht).

Weitermachen: Ich glaube, dass ich nach meiner aktivenKarriere im Sportbereich auftauche.

X-Faktor: Wenn damit das besondere Etwas gemeint ist, braucht es für uns in dieser Saison Spaß und Freude. Beides kann für uns ein wichtiger Faktor werden.

(Ol)Ympische Silbermedaille: Das war ein riesen Höhepunkt, das Größte was ich mit der Nationalmannschaft erreicht habe. An schlechten Tagen kann man daran zurückdenken und bekommt wieder ein gutes Gefühl.

Zivilcourage: Ist mir wichtig. Dass jeder so sein darf, wie er ist und dass jeder den Raum und die Möglichkeit bekommt, sich auszudrücken. Dass man sich traut eben genau das zu machen, erfordert Zivilcourage. Über die Jahre war es für mich nicht selbstverständlich, dass es mein Recht ist so zu sein wie ich bin oder das zu sagen was ich denke. So etwas merkt man durch Erfahrung. Ich muss nicht immer Recht haben, aber es ist mir wichtig, dass ich meine Meinung sagen darf.  

Steckbrief Tobias Karlsson

Geburtstag: 4. Juni 1981
Geburtsort: Karlskrona
Familienstand: Verheiratet, zwei Kinder
Nationalität: Schwedisch
Größe: 1,96 m
Gewicht: 102 kg
Vertrag bis: 30. Juni 2019
Bisherige Vereine: Hästö IF, Stavanger Handball (bis 2003), Hammarby IF (2003-08), THW Kiel (Leihe 2006), HSG Nordhorn (2008/09)
Erfolge: u. a. Deutscher Meister 2007, 2018, Champions League-Sieger 2014, DHB-Pokalsieger 2015, Supercup-Sieger 2013, Europacup-Sieger 2012, Olympia-Silber 2012, schwedischer Meister 2006, 07, 08
Länderspiele: 180 für Schweden

Ruwen Möller

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