Festtag für den Meister
Handball
Kiels neuer Däne Magnus Landin zahlte in vielen Szenen Lehrgeld, hier gegen den überragenden Holger Glandorf (r.) von der SG. Foto: Martin Ziemer
Vor beiden Torhütern waren die Abwehrreihen zunächst nicht besonders stabil. Beim THW funktionierte die neue »spanische« offensive 6:0-Formation nicht wie gewünscht. Die SG nutzte die sich bietenden Lücken gnadenlos aus. Vor allem der Ex-Kieler Rasmus Lauge drehte auf und glänzte als Torschütze. Die SG hatte zunächst jedoch auch Schwierigkeiten in der Defensive und geriet mit 8:11 in Rückstand. Zwischen der 14. und 18. Spielminute lief einiges gegen die Gastgeber. Nachdem Lauge eine Zeitstrafe bekam, wurde Simon Jeppsson ins Spiel geschickt. Der Schwede agierte bis auf seines eines Tor unglücklich. Zwei Fehler führten zu Kieler Toren in Unterzahl des THW. Erst als Lauge wieder dabei war und Johannes Golla in der Abwehr Anders Zachariassen ersetzte, wachten die Hausherren auf. Aus einem Drei-Tore-Rückstand wurde eine 13:11-Führung. Golla agierte vorne und hinten überragend. Beim Stande von 15:12 hatte die SG nach einem Block Ballbesitz und die Chance auf vier Treffer wegzugehen. Bis zur Pause waren es aber nur zwei, weil der Ball einmal mit einem Fehlspass vergeben wurde und Holger Glandorf in der letzten Sekunde mit seinem Wurf an Landin scheiterte.
Die Kieler kamen besser aus der Pause und glichen zum 16:16 aus. Hendrik Pekeler traf per Konter nachdem Lauge zum dritten Mal im Spiel der Ball aus der Hand gerutscht war. Die SG blieb aber hartnäckig in Front. Landin und Buric liefeten sich ein heißes Torwart-Duell, bis der Däne nach einer Rettungsaktion verletzt raus musste. In der 40. Minute wollte er einem Ball der ins Aus rollte hinterher, knickte um als er auf eine Werbebande trat und schied aus.
Der bärenstarke Golla, der meist Zweikämpfe gegen zwei Gegenspieler gleichzeitig gewann, traf zum 20:17. Die SG hatte nun zwei Mal durch Lasse Svan von außen die Chance, auf vier Treffer wegzugehen, beide Mal gelang es nicht.
Erst als der Däne einen Angriff des THW abfing und aus der eigenen Hälfte ins verwaiste Kieler-Gehäuse traf, war der Meister erstmals mit vier Toren vorne (21:17/48.). Die Gäste vom Rekordmeister kamen jedoch zurück und verkürzten auf 19:21 und 20:22. Golla musste nun auch einmal Lehrgeld zahlen und kassierte nach einem Zweikampf mit Pekeler eine Zeitstrafe. Bis dahin war es kein Spiel für die Außen, doch nun drehte Hampus Wanne mit einem Doppelpack auf. Danach übernahm er Verantwortung und verwandelte einen Siebenmeter. Die SG blieb 25:22 (56.) vorne. In der dramatischen Schlussphase gaben die Hausherren zwar etwas von ihrem Vorsprung her, den Heimsieg aber nicht mehr aus der Hand.
Mehr zum Spiel gibt es in der Montag-Ausgabe von Flensborg Avis.
Statistik
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud (bei einem Siebenmeter)- Karlsson, Golla 3, Hald n. e., Glandorf 5, Svan 3, Wanne 5/1, Jeppsson 1, Jøndal 3/3, Steinhauser n. e., Zachariassen, Gottfridsson 2, Lauge 4, Baijens n. e., Rød
THW Kiel: N. Landin, Wolff – Duvnjak 3, Reinkind 2, M. Landin, Weinhold 1, Dissinger, Wiencek 2, Ekberg 6/4, Rahmel n. e., Dahmke, Zarabec, Vujin, Bilyk, Pekeler 6, Nilsson 5
Schiedsrichter: Tobias Tönnies og Robert Schulze
Zuschauer: 6300 (ausverkauft)
Siebenmeter: 5/4:4/4-(Jøndal vergibt gegen Wolff)
Zeitstrafen: 3:7 (Lauge, Golla, Karlsson – Weinhold, M . Landin 2, Pekeler, Wiencek 2, Dissinger)