Juniorteam zähmt harmlose Stiere

Handball

24. Dezember 2018, 08:40 Uhr

Es gab viele gute Leistungen, als die SG II gegen eine der Topmannschaften in der 3. Liga gewann. Foto: Tim Riediger

Flensburg. Die Wahl zum »Spieler des Tages« der SG Flensburg-Handewitt II war diesmal nicht einfach. Sie hätte auf Keeper Johannes Jepsen fallen können, der einmal mehr ein toller Rückhalt seines Teams war und das Torhüterduell gegen seine Kollegen auf der gegenüber liegenden Hälfte klar für sich entschied. Auch Niels Verstejnen hatte es verdient, der als bester Schütze des Spiels gleich neun Mal einnetzte bei nur wenigen Fehlwürfen. Am Ende wurde Simon Hennig als bester Spieler des Spiels ausgewählt, da er wie kein Zweiter die Tugenden verkörperte, die die Reserve der SG Flensburg-Handewitt zum 28:23-Erfolg gegen die favorisierten Mecklenburger Stiere aus Schwerin brachten.

Nämlich eine bewegliche und aufmerksame Deckungsarbeit sowie schnelles und konsequentes Konterspiel. Dazu gab Rückkehrer Stefan Pries sowohl der Abwehr als auch dem Angriff die zuletzt häufig vermisste Stabilität. Der gute Start des Juniorteams veranlasste Gästecoach Mannhard Bech - früher u.a. für den THW und die SG in der Bundesliga aktiv - bereits nach vier Minuten zu einer Auszeit, die aber verpuffte. Sein Angriff operierte zu statisch gegen die einsatzfreudige Flensburger Deckung, und wenn einmal Lücken entstanden, verhinderten entweder Jepsen oder das Torgebälk den erfolgreichen Abschluss.


Die SG-Youngster spielten ihre Angriffe überlegter und konsequenter als zuletzt aus und ließen sich auch durch drohendes Zeitspiel nicht aus der Ruhe bringen. Mit einem 12:10 für die stets in Führung liegenden Gastgeber ging es in die Pause. Die ersten Minuten nach dem Wechsel, häufig eine »Problemphase«, gingen an das Juniorteam, über 16:11 (35.) und 17:15 (43.) zogen die Flensburger auf das vorentscheidende 24:19 (50.) davon. Die SG lief nun gegen zunehmend resignierende Schweriner einen Konter nach dem anderen und konnte mit 28:23 einen vor allem in dieser Souveränität unerwarteten Sieg feiern.

Beide Trainer waren sich in der Bewertung des Spiels einig, dass der Erfolg der SG-Reserve hochverdient war, weil diese mehr in das Spiel investiert hatte. Auch die zahlreichen und lautstarken Gästefans, die zu einer 3.-Liga-würdigen Kulisse maßgeblich beitrugen, erkannten neidlos den Sieg des Juniorteams an, das durch die beiden Punkte einen Platz in der Tabelle gutmachen konnte.

Kai Teichmann

Statistik:
SG Flensburg-Handewitt II: Jepsen, Lübker (n.e.) – Pries 1, Schnoor (n.e.), Verstejnen 9, Jürgensen 2, Kooij 4, Prantner, Hennig 6/1, Nissen, Hinrichsen (n.e.), Persson 2, Ebeling 1, Kirschberger 3
Mecklenburger Stiere Schwerin: Kominek, Heinemann – M.M. Pedersen 2/2, Grämke, Prothmann, Weßeling 3, Barten 3, Zufelde 4, Aust 7, M. J. Pedersen 1, Passias, Krutzky, Pärt 3, Leu
Zeitstrafen: 4 – 6 (Passias disq.)
Siebenmeter: 2/1 – 2/2
Schiedsrichter: Niehage/RübensamZuschauer:221