Handball

Der Meister bleibt das Nonplusultra

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07. Februar 2019, 20:19 Uhr

Rasmus Lauge war der gefährlichste Angreifer der SG Flensburg-Handewitt im ersten Durchgang bei der HSG Wetzlar. Archivfoto: Tim Riediger

Flensburg. Die SG Flensburg-Handewitt hat den Lauf von vor der WM-Pause wieder aufgenommen und am Ende einen verdienten 30:23-Sieg bei der HSG Wetzlar eingefahren. War der Auftritt des deutschen Meisters in der ersten Halbzeit noch wackelig, konnten sich die Flensburger in der zweiten Halbzeit, gestützt auf einem gut aufgelegten Benjamin Buric im Tor und einer immer sattelfesteren Defensive, immer weiter absetzen. Darüber hinaus verdiente sich auch Rasmus Lauge als Vollstrecker in den wichtigen Phasen Bestnoten. 

Die Bühne für Benjamin Buric im Tor der SG Flensburg-Handewitt war bereits zu Beginn bereitet. Der ehemalige Wetzlarer musste auf seinen normalen Gespann-Partner Torbjørn Bergerud verzichten. Der norwegische Vize-Weltmeister musste in Flensburg im Bett bleiben, da den Schlussmann ein Infekt heimgesucht hatte. Dafür war Johannes Jepsen aus der zweiten Mannschaft mitgereist.

SG-Trainer Maik Machulla setzte in seiner ersten sieben auf bewährtes und gab auch gleich dem norwegischen Duell der Nationalmannschafts-Zimmerkameraden Magnus Jøndal (SG) und Kristian Bjørnsen (Wetzlar) Vorschub. Ohne den verletzten Jim Gottfridsson war es zudem Gøran Søgard Johannessen vorbehalten das Spiel des deutschen Meisters zu gestalten.
Die Gäste erwischten einen Start nach maß und konnten über Gegenstöße schnell eine 3:0-Führung herausspielen. Doch zum Absetzen reichte es zunächst noch nicht. Die Hausherren spielten wie bereits im Dezember in Flensburg geduldig und warteten auf die richtige Lücke. Zudem stand die Defensive im Positionsangriff gut. Das reichte, um in Schlagdistanz zu bleiben.
Die Nordlichter konnten aber immer die Gegentreffer schnell beantworten und so das kleine Loch aufrecht erhalten. Dabei tat sich insbesondere Rasmus Lauge hervor, der häufig die richtige Entscheidung traf. Allerdings entwickelte sich Linkshänder Stefan Cavor fast zum Albtraum der SG im ersten Durchgang. Der Montenegriner schenkte dem deutschen Meister bis zur Pause 5 Treffer ein.
Zeitstrafen gegen Magnus Rød und Anders Zachariassen machte den Gästen zusätzlich das Leben in der Schlussphase der ersten Halbzeit schwer. Zudem verzettelten sich die Angreifer des Nordlichts zu häufig in Zweikämpfe und spielte den physisch robust agierenden Gastgebern in die Karten. Die 13:12-Führung der SG zur Pause gab dabei ein gutes Bild über die Kräfteverhältnisse der Partie wieder und bestätigte Trainer Maik Machulla, der eine sehr schwere Aufgabe erwartet hatte.
Auch der Beginn der zweiten Halbzeit gehörte der SG Flensburg-Handewitt, die besser in der Abwehr stand und konsequenter im Abschluss agierte. Zudem konnte Buric in seiner alten Heimat sein Können auch unter Beweis stellen. Der Vier-Tore-Vorsprung nach 40 Minuten war der entsprechende Lohn.
Die Gastgeber stellten ihre Abwehr um und agierten fortan in einem 4:2. Die Gäste brauchten einige Momente sich darauf einzustellen. Den Deckel auf die Partie konnte die SG zu diesem Zeitpunkt noch nicht machen, dafür schlichen sich gerade im Abschluss doch der ein oder andere Fehler zu viel ein. Die Defensive des Meisters stand aber in Zusammenarbeit mit Buric im Gehäuse sattelfest und nutzte die Chancen im Gegenstoß gnadenlos.
Zehn Minuten vor dem Ende war der Vorsprung auf sechs Treffer angewachsen und die SG langsam aber sicher auf die Siegerstraße eingebogen. 
Am Ende hielt sich der Meister in der Bundesliga weiterhin schadlos und durfte einen verdienten 30:23-Sieg feiern. Damit sind die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Champions-League-Ausflug nach Zaporozhye am Sonntag gegeben.

Timo Fleth

Statistik

HSG Wetzlar: Klimpke, Ivanisevic - Bjørnsen 3, Mirkulovski, Schreiber, Torbrügge 1, Weissgerber, Frend Öfors 1, Holst 4/3, Waldgenbach, Forsell Schefvert 4, Rubin, Lux, Lindskog 2, Cavor 8.

SG Flensburg-Handewitt: Buric, Jepsen - Karlsson, Golla, Hald, Glandorf, Svan 2, Wanne 2/2, Jeppsson 3, Jøndal 3/1, Steinhauser, Zachariassen 5, Søgard Johannessen 2, Lauge 7, Rød 5.
Zeitstrafen: 4:5.
Siebenmeter: 4:4.
Schiedsrichter: Christoph Immel/Ronald Klein.