Fußball

Status quo in der Regionalliga

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21. März 2019, 06:25 Uhr

SC-Geschäftsführer Harald Uhr (l.) und Trainer Daniel Jurgeleit müssen mit der bisherigen Struktur Leben. Archivfoto

Flensburg. »Der Meister muss Aufsteigen« gehört im Fußball gemeinhin zur Grundauffassung. Doch in der Regionalliga, der Vorstufe zum Profitum, sieht das ganze anders aus. Für die fünf Regionalligen, Nord, Nordost, Bayern, West und Südwest gibt es in der 3. Liga nur vier Plätze und damit einen zu wenig. Die Regionalligen Südwest und West haben für ihren Meister einen Platz eine Etage höher sicher, die verbliebenen drei Meister müssen den Aufsteiger entsprechend ausspielen. Zumindest war das der Entschluss, der auf der Konferenz zur Regionalliga-Reform ab der Saison 20/21 gefasst wurde. Damit bleibt trotz der zwei anderen Vorschläge (siehe Infokasten) fast alles beim alten. Ein Entschluss den auch Harald Uhr, Geschäftsführer des SC Weiche Flensburg 08, am Ende notgedrungen unterstützt hat.

»Letzten Endes musste ich doch den Vorschlag unterstützen, der es nicht möglich macht, dass die Meister aufsteigen. Es wurde bei dem Gedankenspiel, die Regionalligen auf vier zu reduzieren einfach nicht bedacht, dass du mehr finanzielle Unterstützung brauchst. Wenn du für ein Auswärtsspiel 650 Kilometer anreisen musst, dann sind wir ja bei einem Dreiviertel-Profitum. Das geht nicht ohne mehr Fernsehgelder. Deshalb habe ich letzten Endes doch der alten Struktur zugestimmt«, so Uhr enttäuscht. »Kein Geld bedeutet auch keine neue Struktur«, so der SC-Geschäftsführer nachschiebend.

Für Tagungsleiter Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes war zumindest das klare Ergebnis der Tagung ein Licht am Ende des Tunnels.

»Wir sind heute zu dem klaren Ergebnis gekommen, dass es schlicht nicht möglich ist, aus den Regionalligen Nord, Nordost und Bayern zwei Ligen zu bilden. Das ist wirtschaftlich nicht darstellbar, dazu sind die Distanzen zu groß. Zusätzlich haben heute alle auch nochmals klar unterstrichen, dass die nicht vorhandene pyramidale Ligenstruktur oberhalb der Regionalligen eine adäquate Aufstiegsregelung zur 3. Liga quasi unmöglich macht«, sagte Koch. Für Sven-Uwe Kühn, als Sprecher der 3. Liga zugegen, war die unter dem Strich herausgekommene Einigung bei Weitem nicht die Wunschvorstellung, aber der machbare Kompromiss.

»Es gibt keinen Königsweg, das haben wir heute gesehen. Letztlich ist es für uns nicht schön, dass die Meister im Süden und Südwesten zwei direkte Aufsteiger stellen und wir aus drei Meistern zwei Aufsteiger ermitteln müssen. Das ist schlicht ungerecht. Letztlich aber gab es bei all den Gegensätzen und Unterschiedlichkeiten nur diesen einen Weg«, betonte Kühn.

Für Harald Uhr ist mit der Entscheidung auf der Tagung aber noch lange nicht aller Tage Abend.

»Das ganze hier war ja nicht bindend. Das sind lediglich Vorschläge, die Entscheidung über die Strukturreform kann schlussendlich nur der Bundestag des DFB treffen und der kommt erst noch. Noch ist nichts vom Tisch, aber wir fahren vorerst mit dem Status quo weiter«, so Uhr eine andere Regelung noch nicht aufgebend. Vielleicht ja auch mit einem Meister in der Regionalliga im Norden, der am Ende der Saison auch aufsteigen darf.


Timo Fleth

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Modell 3 - Staffeln erhalten - Relegation spielen
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